11. Jänner 2024 | 10:50 Uhr
Jojo-Winter
Bis zu 25 Grad mehr! Nächste Woche wird deutlich wärmer
Derzeit frieren wir wie seit vielen Jahren nicht mehr. Doch jetzt bekommt Österreich eine deutliche Erwärmung.
Das Auf und Ab der Temperaturen wird immer extremer. Zu Weihnachten war es mit bis zu 17 Grad fast noch T-Shirt-Wetter. Seitdem erleben wir wahre Jojo-Kapriolen.
© TZÖ/Fuhrich
Es bleibt frostig
Heute in der Früh lag der Rekord-Wert bei – 17,3 Grad (Schwarzau im Freiwald, NÖ). Es bleibt heute überall bitter-kalt und meist frostig. Nur einige Orte schaffen es heute über die Null-Grad-Grenze, maximal 3° können es werden.
Unser Wetter dominiert noch das Hoch „Hannelore“, das über Europa schwebt. Es zwingt uns die Eiseskälte vom Norden auf.
© UBIMET
Doch jetzt startet unser Jojo seine Gegenbewegung. Es geht wieder bergauf. Zunächst kann es morgen einige Schneeschauer (vor allem im Osten) geben. Dann wird es um einige Grad wärmer als heute.
Es setzt sich immer mehr das mildere Klima des Südens durch. Dafür pfeift der Wind wieder stärker. Am Wochenende mit bis zu 80 km/h. Schon ab Montag sind bis zu 8 Grad möglich. Das wären dann – gemessen vom heutigen Tiefstwert – um 25 Grad mehr!
Was genau ist der Jojo-Effekt?
Der Jojo-Effekt im Zusammenhang mit dem Wetter beschreibt ungewöhnliche Schwankungen oder extreme Veränderungen der meteorologischen Bedingungen über einen bestimmten Zeitraum. Ähnlich wie beim Spielzeug Jojo, das auf und ab springt, können beim Jojo-Effekt im Wetter abrupte Wechsel zwischen verschiedenen Wetterzuständen beobachtet werden.
ENSO und der Jojo-Effekt
Ein möglicher Grund für einen Jojo-Effekt im Wetter liegt im Vorhandensein von atmosphärischen Phänomenen wie dem El Niño-La Niña-Southern Oscillation (ENSO). Diese zyklischen Veränderungen der Meeresoberflächentemperaturen im Pazifik können weitreichende Auswirkungen auf das globale Klima haben. In einem El Niño-Jahr steigt beispielsweise die Oberflächentemperatur des Pazifiks an, was zu verstärkten Niederschlägen in einigen Regionen und Dürren in anderen führen kann. Im Gegensatz dazu führt ein La Niña-Ereignis zu umgekehrten Effekten mit verstärkten Niederschlägen in bestimmten Gebieten und Trockenheit in anderen.
NAO und atmosphärischer Druck
Ein weiterer Faktor, der zu einem Jojo-Effekt im Wetter führen kann, ist die Veränderung von atmosphärischen Drucksystemen, wie dem Nordatlantischen Oszillationsindex (NAO). Schwankungen in der NAO können zu ungewöhnlichen Temperaturschwankungen und Niederschlagsmustern in Nordamerika, Europa und Teilen Asiens führen.
Menschlicher Einfluss
Menschliche Aktivitäten, insbesondere der Klimawandel durch Treibhausgasemissionen, tragen ebenfalls zu extremen Wetterereignissen bei. Die Erwärmung der Erde kann zu intensiveren Stürmen, längeren Hitzeperioden oder ungewöhnlichen Niederschlagsmustern führen.
Lokale Geografie und Mikroklima
Schließlich können lokale geografische Merkmale wie Berge, Ozeane und Seen den Jojo-Effekt beeinflussen, indem sie Mikroklima erzeugen und unvorhersehbare Wetterphänomene hervorrufen.
Komplexe Wechselwirkungen und Unvorhersehbarkeit
Insgesamt sind Jojo-Effekte im Wetter das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen verschiedenen atmosphärischen, ozeanischen und geografischen Faktoren. Diese Verflechtungen machen es oft schwierig, präzise Vorhersagen über langfristige Wettermuster zu treffen und erklären die gelegentlich auftretenden unerwarteten Wetterveränderungen.
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