09. Jänner 2024 | 09:00 Uhr

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Lawinen-Alarm

Doppellawine sorgte für Sperrung des Arlbergs

Aktuelle Entwicklungen am Arlberg erfordern Vorsichtsmaßnahmen nach Lawinenabgang. 

Der Arlberg, bekannt für seine beeindruckende Landschaft und exzellenten Skimöglichkeiten, geriet am Montagabend in den Fokus, als zwei Lawinen die L197 im Grenzgebiet zwischen Vorarlberg und Tirol niederprasseln ließen. 

Lawinen-Alarm führt zur vorübergehenden Sperrung

Die Auswirkungen dieser Naturereignisse führten zu einer vorübergehenden Sperrung der Straße, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Gefährlicher Lawinenabgang in Lech

Am besagten Abend gegen 20 Uhr löste sich oberhalb von Lech eine Lawine aus, die einen erheblichen Abschnitt der L197 unter sich begrub. Wenig später, um 21.10 Uhr, folgte ein weiterer Lawinenabgang, der die Straße auf einer Länge von über 20 Metern und einer Höhe von etwa 250 Zentimetern verschüttete. Die Situation erforderte eine rasche Reaktion der Behörden.

Vorsorgliche Nachtsperrung der L197

Nach einer eingehenden Sondierung durch den Bauhof gelang es, die verschüttete Straße zu räumen. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen gegen 22.30 Uhr für eine vorsorgliche Sicherheitssperre der L197 zwischen St. Christoph und der Alpe Rauz aufgrund der allgemeinen Lage und der Gefahr weiterer Lawinenabgänge.

Beruhigende Entwarnung am Dienstagmorgen

Die Lawinenkommission sichtete am Dienstagmorgen die betroffene Strecke und konnte um 5.30 Uhr Entwarnung geben. Die L197 über den Arlbergpass wurde wieder für den Verkehr freigegeben. Glücklicherweise wurden durch die Lawinenabgänge keine Personen verletzt, was eine erleichternde Nachricht inmitten der Naturgewalten darstellt. Die Episode dient als Erinnerung an die unberechenbare Natur und die Wichtigkeit adäquater Sicherheitsmaßnahmen in alpinen Regionen. 

Schneedecke und Schneeschichten

Das Fundament einer Lawine ist die Schneedecke, die sich im Laufe des Winters auf den Berggipfeln ansammelt. Verschiedene Schneeschichten entstehen durch unterschiedliche Wetterbedingungen und Temperaturen. Die Art der Schneekristalle, ihre Dichte und Struktur spielen eine entscheidende Rolle bei der Stabilität der Schneedecke.

Einfluss des Wetters und Klimas

Wetterbedingungen wie starke Schneefälle, Wind und Temperaturschwankungen beeinflussen maßgeblich die Bildung und Stabilität der Schneedecke. Intensive Schneefälle können zu einer rapiden Ansammlung von Schnee führen, während starker Wind Schneemassen auf eine Seite des Berges verlagern kann. Schmelz- und Gefrierzyklen können die Schneedecke zusätzlich destabilisieren.

Steilheit und Hangneigung

Die Neigung des Geländes spielt eine entscheidende Rolle bei der Lawinenentstehung. Steile Hänge sind anfälliger für Lawinen, da die Schwerkraft auf die Schneemassen einwirkt und diese den Hang hinunterzieht. Besonders gefährlich sind Bereiche mit einer Neigung zwischen 30 und 45 Grad, in denen Lawinen am häufigsten auftreten.

Auslösefaktoren und Trigger

Lawinen werden oft durch externe Auslösefaktoren in Bewegung gesetzt. Menschliche Aktivitäten wie Skifahren, Bergsteigen oder Sprengungen können den Druck auf die Schneedecke erhöhen und so Lawinen auslösen. Natürliche Auslösemechanismen wie Erdbeben oder Tierbewegungen können ebenfalls eine Rolle spielen. 

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