25. Juli 2018 | 09:46 Uhr

Nach tödlichen Waldbränden

Helfer suchen nach Opfern in zerstörten Häusern

Berichte über neue Brandopfer.

In Griechenland haben Rettungskräfte am Mittwoch die Suche nach möglichen weiteren Opfern der verheerenden Waldbrände mit mindestens 74 Toten fortgesetzt. Es wurde damit gerechnet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt. Die Regierung teilte zunächst nicht mit, wie viele Menschen nach dem am Montag ausgebrochenen Flammeninferno vermisst werden.

Bei der Feuerwehr gingen nach Angaben von Sprecherin Stavroula Maliri dutzende Anrufe von Menschen ein, die ihre Angehörigen suchten. Insgesamt 187 Menschen wurden nach neuen amtlichen Angaben mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. 82 von ihnen wurden dort am Dienstagabend weiterhin behandelt, unter ihnen ein Dutzend Kinder.
 
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Hunderte Experten begannen am Mittwoch in den Unglücksorten damit, das Ausmaß der Schäden zu bewerten. Der Brand im Badeort Mati nordöstlich von Athen war am Dienstag eingedämmt, doch im westlich der Hauptstadt gelegenen Küstenort Kineta wütete ein Feuer, das zahlreiche Häuser und Autos zerstörte. Innenminister Panos Skourletis sagte am Dienstagabend, das Löschen dieses Feuers habe jetzt Vorrang. Feuerwehrleute bekämpften am Mittwoch aber auch Brandherde in anderen Gebieten.
 
Griechenland Waldbrände © APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS
 
Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte wegen der Brände am Dienstag eine Bosnien-Reise abgesagt. "Heute ist Griechenland in Trauer", sagte er in einer Fernsehansprache und rief eine dreitägige Staatstrauer bis Freitag aus. Das Finanzministerium sagte den betroffenen Regionen 20 Millionen Euro Soforthilfe zu.
 
Die Staatsanwaltschaft am Obersten Gerichtshof leitete unterdessen Ermittlungen zu den Ursachen der Brände ein. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos hatte berichtet, in der Region Attika seien gleichzeitig 15 Brände an drei verschiedenen Fronten ausgebrochen. Tsipras nannte diese Gleichzeitigkeit "besorgniserregend". In den Medien wurde über einen kriminellen Hintergrund spekuliert: Spekulanten könnten die Brände gelegt haben, um die abgebrannten Ländereien später in Bauland für die Errichtung von Ferienhäusern und Hotels umzuwidmen.
 

Erste EU-Katastrophenhelfer eingetroffen

Im Kampf gegen die Waldbrände bei Athen sind am Dienstagabend erste Einsatzkräfte aus dem EU-Katastrophenschutz in Griechenland angekommen. Dabei handelte es sich um 64 Helfer aus Zypern, wie ein Sprecher der EU-Kommission sagte.
 
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Weitere Länder sicherten Hilfe zu, darunter Spanien, Bulgarien, Italien, Kroatien und Portugal. Sie werden - falls nötig - Löschflugzeuge, Einsatzkräfte, Ärzte oder Fahrzeuge senden. Bei den verheerenden Feuern sind nach jüngsten Angaben mindestens 74 Menschen gestorben. Sie verwüsteten in der Nacht zum Dienstag unter anderem einen Ferienort östlich von Athen.
 
Griechenland hatte die anderen EU-Mitgliedsstaaten bereits am Montagabend um Hilfe gebeten. Wird ein EU-Land von einer Katastrophe getroffen, kann es eine solche Unterstützung nach dem EU-Katastrophenschutzverfahren erbitten.
 
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Auch Schweden bekommt derzeit wegen der dortigen Waldbrände Hilfe aus anderen EU-Ländern, unter anderem aus Deutschland. Die Hilfeleistungen werden teilweise von der EU und teilweise von den Ländern finanziert.
 

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