23. September 2024 | 11:38 Uhr
Nach Hochwasser
Diese Regionen bleiben weiterhin Katastrophengebiet
Die Stadt St. Pölten sowie die Bezirke St. Pölten-Land und Tulln bleiben nach dem Hochwasser in Niederösterreich weiterhin Katastrophengebiet.
In allen anderen Regionen wird dieser Status aufgehoben, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz. Das Bundesland sei jedoch "noch lange nicht in der Normalität zurück". Aufräumarbeiten und Schadensbeseitigung gingen auch zum Start der neuen Woche weiter.
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Der Katastrophengebiet-Status war am 15. September über das gesamte Bundesland verhängt worden. Am Donnerstagabend gab es eine teilweise Aufhebung, betroffen davon waren die Bezirke Amstetten, Hollabrunn, Lilienfeld, Mistelbach, Scheibbs, Wiener Neustadt-Land und Waidhofen a. d. Thaya sowie die Statutarstädte Krems, Waidhofen a. d. Ybbs und Wiener Neustadt.
"Katastrophe wird uns allen noch sehr viel abverlangen"
"Die Katastrophe wird uns allen noch sehr viel abverlangen", unterstrich Mikl-Leitner infolge einer Lagebesprechung im St. Pöltner Landhaus. Bei der Bevölkerung würden Sorgen, Ängste und auch Traumatisierungen vorliegen. "Alles, was wir tun können, um das Leid zu lindern, werden wir tun", kündigte die Landeschefin an. Verwiesen wurde auch auf die Aufstockung der Hochwasserhilfe. Die Ersatzrate soll hier auf mindestens 50 Prozent angehoben werden, in Härtefällen auf bis zu 80 Prozent.
Laut LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) liegt der aktuelle Einsatzschwerpunkt im Tullnerfeld sowie im Pielachtal. In acht Gemeinden seien weiterhin Ortsteile schwer zu erreichen, 91 Objekte und 300 Personen seien evakuiert. 180 Kommunen haben mittlerweile zur Abklärung der Stabilität von Hängen Geologen angefordert.
Das vergangene Wochenende war von Aufräumarbeiten geprägt, blickte Pernkopf zurück: "Der Zusammenhalt ist größer als jede Naturkatastrophe." Bis dato wurden in Summe 82.289 Helfer aufgeboten, davon unzählige Freiwillige.
55.000 Menschen im Einsatz
Seitens der Feuerwehr standen in den abgelaufenen zehn Tagen rund 55.000 Menschen im Einsatz, rechnete Landeskommandant Dietmar Fahrafellner vor. Während die Pumparbeiten im Bezirk Melk fast gänzlich abgeschlossen sind, gilt der Bezirk Tulln diesbezüglich noch immer als Hotspot. 25 Großpumpen werden aufgeboten, auch ein Katastrophenhilfszug war am Montag neuerlich an Ort und Stelle. Landesweit seien zudem 20 Feuerwehrhäuser dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Pump- und Reinigungsarbeiten sowie die Aufnahme der Schäden standen hier auf dem Programm.
Mehr als 1.000 Schadensmeldungen liegen indes in St. Pölten vor, 177 davon sind am Sonntag eingegangen, berichtete Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Besondere Aufmerksamkeit erfordert noch immer der Stadtteil Pottenbrunn, wo Stadler zufolge "sozusagen Abwassernotstand" herrscht. Probleme bereite eine hydraulische Anlage, bei der auch erhöhter Ersatzteilbedarf besteht. Die betroffenen Haushalte sollten aber "schnellstmöglich wieder ans System" gebracht werden.