20. Dezember 2023 | 10:00 Uhr

Island_Header.png © X (Twitter) - @petemorristwit

Lavamassen

Vulkanausbruch auf Island könnte noch Monate andauern

Vulkanausbruch auf Island könnte Monate dauern. Nach Angaben des isländischen Außenministers Bjarni Benediktsson könnte der Vulkanausbruch auf Island noch längere Zeit andauern.

 

"Zum Glück besteht im Moment keine unmittelbare Lebensgefahr. Der Flughafen ist weiterhin geöffnet", sagte er am Dienstagabend gegenüber dem britischen Fernsehsender Sky News. Das isländische Wetteramt teilte in der Nacht auf Mittwoch mit, dass die Gefahr bestehe, dass sich entlang der Spalte weitere Schlote öffnen könnten. Insgesamt habe sich die Intensität der Eruptionen jedoch verringert.

Bis zu 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde

In der Nacht auf Dienstag kam es zu einem Vulkanausbruch im Südwesten Islands, nachdem der Hafenort Grindavík bereits vor einigen Wochen vorsichtshalber evakuiert worden war. Im Laufe der Nacht bildete sich eine kilometerlange Spalte, aus der etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde flossen.

 

 

 

Berichten von Augenzeugen zufolge schoss die Lava zu Beginn der Eruption 200 Meter in die Höhe.

Ausbruch hatte sich lange angekündigt

Der Ausbruch südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík hatte sich bereits seit Oktober angekündigt, als in der Region eine Serie von Erdbeben registriert wurde. Solche Erdbeben hatten in der Vergangenheit bereits Vulkanausbrüche vorhergesagt.

Zuletzt hatte die seismische Aktivität jedoch abgenommen. Die Bewohner durften tagsüber in ihre Häuser zurückkehren, aber eine Übernachtung war nicht erlaubt. Auch das bei Touristen beliebte Geothermalbad Blaue Lagune war nach einer vorübergehenden Schließung am Wochenende wieder geöffnet worden.

"Könnte Wochen oder Monate" andauern

Außenminister Benediktsson äußerte sich am Montag zu dem Ausbruch und betonte, dass solche Ereignisse unvorhersehbar seien. Die Lava fließe jedoch nicht in Richtung der Stadt, und es gebe keine unmittelbare Gefahr für die Infrastruktur. Auf die Frage nach aufsteigendem Gas erklärte er, dass dies derzeit keine Bedrohung für die Bevölkerung darstelle, da der Wind günstig stehe. "Aber wir beobachten die Situation genau."

Unklar ist, wie es weitergeht. "Ich bin kein Wissenschaftler, aber man sagt uns, dass dies Wochen oder vielleicht sogar Monate so weitergehen könnte", erklärte Benediktsson dem TV-Sender. Der Ausbruch sei größer als die in den letzten drei Jahren erlebten. Die Hoffnung bestehe nun darin, dass sich der Lavastrom verlangsamen, abkühlen und schließlich stoppen werde, damit die Menschen möglichst bald zurückkehren können. Allerdings werde dies vor Weihnachten nicht geschehen.

Vierter Vulkanausbruch in drei Jahren

Bilder aus Island zeigen rote Lavamassen, die sich ihren Weg bahnen. Benediktsson sagte in dem Interview, dass man sich nie an solche Ausbrüche gewöhnen könne. "Wir finden sie auch unglaublich schön. Und man ist ehrfürchtig, wenn man sieht, wie sich die Erde auftut und Feuer und Rauch aufsteigen."

Der Vulkanausbruch bei Grindavík ist der vierte innerhalb der letzten drei Jahre auf der Reykjanes-Halbinsel. Erst im Sommer dieses Jahres öffnete sich in der Gegend eine Erdspalte, aus der Lava sprühte. Dieses Naturschauspiel zog viele Schaulustige an.