23. Juni 2011 | 08:48 Uhr
Nach Unwettern
Tausende Haushalte ohne Strom
Schwere Gewitter gingen am Mittwochabend im Westen Österreichs nieder.
In Tirol waren vor allem Teile des Unterlandes von der Gewitterfront betroffen. Mehrere tausend Haushalte konnten erst am Donnerstag wieder mit Strom versorgt werden. Reparaturtrupps der Tiwag waren in den Nachtstunden und am Fronleichnamstag immer noch zur Beseitigung der Schäden unterwegs. Meldungen über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Besonders betroffen waren die Bezirke Kitzbühel, Schwaz und Kufstein. Entwurzelte Bäume kappten Stromleitungen. Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz.
In Bayern waren Stromleitungen der Bahn betroffen. Die Westbahnstrecke war seit dem Nachmittag unterbrochen. Die ÖBB führte die Züge über Zell am See. Für Bahnreisende bedeutete dies Verspätungen von bis zu 90 Minuten.
Schwere Hagelschäden in Salzburg
Der Hagel des schweren Unwetters von Mittwochnachmittag hat im Flachgau und in der Stadt Salzburg einen landwirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 300.000 Euro angerichtet. Das meldete die Österreichische Hagelversicherung. 400 Hektar Agrarflächen wurden zum Teil völlig zerstört.
Die Hagelkörner, die teilweise so groß wie Tischtennisbälle waren, gingen in den Gemeinden Eugendorf, Koppl, Plainfeld, Wals-Siezenheim und in der Stadt Salzburg nieder. Sie verwüsteten nicht nur Gemüsefelder, Ackerbaukulturen und Grünland, sondern auch Glashäuser mit ihren Kulturen. Bereits am Abend waren Sachverständige der Österreichischen Hagelversicherung unterwegs, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen.
© APA / Salzi.at
Großeinsatz in Oberösterreich
Überflutungen und Sturmschäden machten den meisten Einsatzkräften in den Bezirken Braunau, Freistadt, Gmunden, Linz-Land, Urfahr-Umgebung und Vöcklabruck zu schaffen. 225 Einsätze von 160 Feuerwehren wurden vom Landesfeuerwehrkommando durch das Unwetter insgesamt verzeichnet.
Zwei Tote in Deustchland
Heftige Unwetter mit Regen, Hagel und Sturmböen haben vor allem im Süden und Osten Deutschlands erhebliche Schäden angerichtet. In Baden-Württemberg starben zwei Frauen im Alter von 57 und 77 Jahren bei Gewittern, wie das Lagezentrum des Innenministeriums in Stuttgart am Donnerstag mitteilte. Dutzende Menschen wurden durch umstürzende Bäume verletzt, einige von ihnen schwer.
Die Unwetterfront war vor allem über Teile von Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hinweggezogen. Vielerorts stürzten Bäume auf Straßen, Bahngleise, Häuser und Autos. Keller liefen voll Wasser, Bauzäune wurden vom Sturm umgeworfen und Dächer abgedeckt.