10. Juni 2024 | 09:32 Uhr
Gewitter-Front
Unwetter: 77-Jähriger nach EU-Wahl vermisst
Eine Gewitterfront sorgte in der Nacht auf Montag im Nordburgenland für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Seit dem ist ein Einheimischer, der nur eine Stimme zur EU-Wahl abgab, verschwunden.
Bgld. Besondere Sorge bereitet das Verschwinden eines 77-jährigen Mannes im Südburgenland.
Mann im Südburgenland vermisst
Eine Gewitterfront hat in der ersten Nachthälfte auf Montag im Nordburgenland erneut für zahlreiche Einsätze gesorgt. Besonders tragisch ist das Verschwinden eines 77-jährigen Mannes in Mischendorf (Bezirk Oberwart).
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Der Mann war laut Polizeiangaben am Sonntagvormittag nach Mischendorf gefahren, um am Gemeindeamt seine Stimme für die EU-Wahl abzugeben. Anschließend fuhr er mit seinem Auto in Richtung Kohfidisch. Dort wurde sein Handy zuletzt geortet.
Am Nachmittag wurde eine private Suchaktion organisiert, am Abend suchten auch Feuerwehr und Polizei nach ihm.
Kurz vor Mitternacht musste die Suche abgebrochen werden, Montagfrüh wurde sie wieder aufgenommen. Es wird befürchtet, dass der Mann in die Fluten geraten sein könnte. Er fährt einen grünen Ford Ranger mit Oberwarter Kennzeichen.
Aktuelle Straßensperren
Aufgrund der Unwetter mussten im Burgenland zahlreiche Straßen gesperrt werden:
Bezirk Neusiedl am See:
- A4, Ostautobahn, in beiden Richtungen, Abfahren ist bei Mönchhof möglich.
- B10, Budapester Straße, in Zurndorf.
Bezirk Oberwart:
- Hannersdorfer Straße (L244), zwischen Hannersdorf und Welgersdorf.
- Sigeter Straße (L377) im Bereich Siget.
- Neuhauser Straße (L385) zwischen Großpetersdorf und Jabing.
- Rotenturmer Ast (L383).
- Jabinger Ast (L384).
- P470 in Hannersdorf.
- L377 zwischen Eisenzicken und Spitzzicken.
- B63a, von EO Park bis KV Salzhalle Oberwart.
- L378, zwischen Markt Allhau und Wolfau.
- Allhauer Straße (L239) in Loipersdorf.
- L107 am Burgauer Ast.
- L390 bei Badersdorf.
Bezirk Güssing:
- B56, bei Moschendorf.
- In Stegersbach ist die B57a, Stegersbacher Straße, ab der B57 bis zur Kornfeldkurve gesperrt.
- B57b bis zur Raika.
- Auch die B50, Burgenlandstraße, in Sankt Johann in der Haide, musste gesperrt werden.
Zahlreiche Einsätze im Nordburgenland
In der Nacht von Sonntag auf Montag waren vor allem die Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See von den Unwettern betroffen. Die Gewitterzelle erreichte diese Bezirke gegen 19.00 Uhr, wie der stellvertretende Landesfeuerwehrkommandant Harald Nakovich dem ORF Burgenland mitteilte. Keller und Straßen wurden überflutet.
Zwölf Feuerwehren waren im Einsatz. Besonders betroffen waren die Gemeinden Leithaprodersdorf, Neusiedl am See und Nickelsdorf. In Neusiedl am See gab es allein 34 Einsatzadressen. Aktuell hat sich die Lage im Nordburgenland beruhigt. Zwei Katastrophenhilfszüge der Feuerwehren aus Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung unterstützen weiterhin die Einsatzkräfte im Landessüden.
Landessüden blieb großteils verschont
Der Landessüden blieb von der Gewitterfront in der Nacht größtenteils verschont, obwohl er seit Samstagnachmittag von heftigen Unwettern betroffen war. Im gesamten Bezirk Oberwart gilt weiterhin der Katastrophenfall. Auch das Bundesheer ist im Assistenzeinsatz.
Dammbruch in Rauchwart
In der Gemeinde Rauchwart (Bezirk Güssing) kam es um Mitternacht zu einem Dammbruch am Stausee. Die Feuerwehr warnte die Bevölkerung davor, sich dem Strembach zu nähern.
Schreibersdorf besonders betroffen
Der Ortsteil Schreibersdorf in der Gemeinde Wiesfleck (Bezirk Oberwart) wurde besonders stark von den Regenmassen getroffen.
© ORF/Gabi Schiller
Überflutungen zerstörten Straßen und Wohnhäuser. Die Bewohner stehen unter Schock.
© ORF/Gabi Schiller
Montagfrüh setzte erneut Regen ein. Das Bundesheer wird erwartet, um die Schlammmassen zu beseitigen.
Umfangreiche Feuerwehreinsätze
Im gesamten Burgenland waren bis jetzt 194 Feuerwehren mit 3.800 Feuerwehrleuten im Einsatz.