11. Juni 2014 | 13:06 Uhr
Keine Entwarnung
Unwetter-Chaos in Deutschland
Tote, Verletzte und Millionenschäden - Auch der Bahnverkehr steht teilweise noch still.
Nach einem der schwersten Unwetter seit Jahren mit mindestens sechs Toten, Dutzenden Verletzten und Millionenschäden jagt ein Hitzegewitter das nächste in Deutschland. Tief "Ela" hinterließ in der Nacht zum Dienstag in Nordrhein-Westfalen Chaos, auch in Niedersachsen gab es Schäden. Blitze, Donner, Sturm und heftiger Regen schlugen vor allem an Rhein und Ruhr eine Schneise der Verwüstung.
Schlimmstes Unwetter seit 20 Jahren:
Für fast alle Bundesländer sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bis Mittwoch heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Orkanböen voraus. Ausgenommen seien vielleicht nur der Südosten und der äußerste Nordwesten Deutschlands. Wie eine Walze rollte das Unwetter am Montagabend über Nordrhein-Westfalen. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland war es das schlimmste Unwetter seit rund 20 Jahren, wie der Landesinnenminister mitteilte. Polizei und Feuerwehr rückten allein bis Dienstagnachmittag mehr als 17.000 Mal aus. 30 Menschen seien schwer und 37 leicht verletzt worden, bilanzierte die Polizei. Tausende Helfer waren im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dürften Tage dauern.
Diashow: Schwere Unwetter-Schäden in Deutschland
Schäden bei der Bahn schlimmer als befürchtet:
Die Sturmschäden am Schienennetz in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Deutschen Bahn noch schlimmer als zunächst befürchtet. "Die Situation etwa um Essen und Dortmund ist verheerend", sagte eine Bahnsprecherin. Die Schäden seien größer als nach dem Orkan "Kyrill" 2007, der zu den heftigsten Unwettern der vergangenen Jahre zählte.
Um das Ausmaß abzuschätzen, würden die Strecken inzwischen mit Hubschraubern der Bundespolizei abgeflogen, sagte die Sprecherin. Anders sei es nicht möglich, sich einen Überblick zu verschaffen. Am Mittwoch steckten noch 16 Züge auf offener Strecke fest.