06. Februar 2017 | 11:45 Uhr
St. Moritz
Neuschnee bringt erste Absagen bei Ski-WM
Titelkämpfe in der Schweiz begannen mit Trainings-Absagen.
Zumindest für die Rennläufer haben die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz mit einer Zwangspause begonnen. Die Pisten-Crews indes waren unermüdlich im Einsatz, den Neuschnee aus den beiden Strecken zu schaffen, letztlich mussten die Trainings für Damen und Herren wegen zu viel Windes und Nebel abgesagt werden. Die Wetteraussichten für den Super-G der Damen am Dienstag sind gut.
Aufgrund der Prognosen für Montag hatten die beiden FIS-Chef-Renndirektoren Atle Skaardal (Damen) und Markus Waldner (Herren) in den Mannschaftsführersitzungen am Sonntagabend erklärt, dass man mit den Trainingsstarts bis 15.00 Uhr zuwarten könne und als letzte Option auch zeitgleich fahren würde. Letztlich waren die Windböen auf der über der Baumgrenze liegenden Corviglia (Herren-Abfahrt) und Engiadina (Damen-Abfahrt) aber zu stark, so dass bereits mittags eine definitive Entscheidung fiel.
Den Schnee in den Engadin brachte übrigens das Tief "Marcel". Als Wetterpate zeichnet aber nicht ÖSV-Superstar Hirscher verantwortlich.
Der Niederschlag kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Region wirbt damit, auf im Schnitt 322 Sonnentage im Jahr verweisen zu können. Der Sonntag und Montag vergingen nicht unter blauen Himmel, über 30 Zentimeter Schnee fielen über Nacht. Die Organisatoren versuchten mit Maschinen die weißen Massen rechtzeitig aus den beiden Pisten zu bekommen, das Damen-Training war deshalb schon früh auf die Mittagsstunden verschoben worden.
"Die Absage war total richtig", sagte ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Das Wetter hat nicht mitgespielt, es war zu viel Wind, zu viel Nebel und die Piste hat durch das Schneeräumen auch gelitten."
Letztendlich ging es dann auch um die Pistenschonung, denn nach Meinung einiger Athleten wäre sie bei einem Training zerstört gewesen. "Das kann ich nur bestätigen, wenn wir heute gefahren wären, wäre die Piste wahrscheinlich kaputt gewesen. Jetzt muss die FIS arbeiten, den Schnee rausräumen und an einigen Stellen sicher noch mit Wasser arbeiten, dann kann man morgen ein gutes Training fahren", hoffte Puelacher.
Die Hoffnung von Damen-Speedtrainer Roland Assinger, dass man die Piste für Montag hinbekommt, erfüllte sich nicht. "Sie haben mit schwerem Gerät reinfahren müssen, dementsprechend hat die Piste danach ausgeschaut. Ich war guter Hoffnung, dass es sich gut entwickelt, aber dem war nicht so, die Neuschneemenge zu groß."
Der Kärntner glaubt aber, dass man für den Super-G am Dienstag eine gute Piste hinbekommen werde. "Die Organisatoren sind schon beim Arbeiten, wenn es eine klare Nacht gibt und die Temperaturen stimmen, wird das morgen eine gute griffige Piste."
Die weiteren Trainings-Termine im WM-Programm sind für die Herren am Dienstag und Donnerstag, sowie für die Damen am Mittwoch, Donnerstag und Samstag. Vor der Herren-Kombination ist auch noch ein Training am Sonntag angesetzt. Die Herren fahren ihre Spezialabfahrt am Samstag, die Damen am Sonntag.