29. August 2017 | 23:43 Uhr

Katastrophe in Texas

Hurrikan Harvey: 6 Millionen auf der Flucht

Wirbelsturm „Harvey“ forderte mehr als zehn Tote. Betroffene warten verzweifelt auf Rettung.

Die Lage in dem von Wirbelsturm „Harvey“ bedrohten Gebiet wird immer verzweifelter: Gestern Abend brach ein Damm unter der Last der Wassermassen. „Sofort raus jetzt!!“, twitterten die Behörden verzweifelt. Sofort wurde die Region des Kreises Brazoria evakuiert.

Hurrikan Harvey © Reuters

In der unter Wasser gesetzten Millionenstadt Houston warten noch immer Tausende auf Rettung. Viele versuchen die Flucht auf eigene Faust: Sie waten durch die hüfthohe Brühe, klammern sich an Luftmatratzen, ein Vater schob seine Kinder im Kühlschrank durch die Flut. Die Schreckensszenen in der US-Metropole (6,5 Mio. Einwohner) erinnern an Todessturm „Katrina“, der New Orleans vor zwölf Jahren unter Wasser setzte (1.600 Tote).

10.000 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Das Convention Center platzt aus allen Nähten. Evakuierte, darunter viele Kinder, schlafen auf dem Boden. Der Strom Notleidender reißt nicht ab: Die Küstenwache erhält 1.000 Notrufe pro Stunde.

Hurrikan Harvey © Reuters

Kritik an Visite der Trumps im Katastrophengebiet

Die medizinische Versorgung ist völlig zusammengebrochen, die größten Spitäler sind von den Wassermassen eingeschlossen. Dabei ist das Wasser mit Bakterien verseucht, es drohen Erkrankungen. Vier Tage hält der Stark­regen bereits an: In Houston fiel ein Meter Regen, fast doppelt so viel wie die Jahresregenmenge in Wien. Es ist kein Ende in Sicht: „Harvey“ zog wieder ins Meer und soll neuerlich gegen die texanische Küste krachen. Der geschätzte Schaden bisher: 30 Mrd. Dollar. Zehn Tote wurden gemeldet. Polizeichef Art Acevedo fürchtet aber: „Ich weiß nicht, wie viele Leichen wir finden werden …“

Donald Trump besuchte die verwüstete Küstenstadt Rockport. Davor erntete seine Frau Melania viel Kritik: Sie reiste in High Heels in die Krisen­region – ein Affront angesichts des Leids.

Donald Melania Trump Texas © Reuters

Melania High Heels © APA/AFP/JIM WATSON

H. Bauernebel

Klimawandel: Wetter wird extremer - auch Hurrikane

Der Klimawandel hat uns fest im Griff. Auch Hurrikane werden deswegen immer heftiger. Die Fakten:

  • Rekordsommer. Wir erleben gerade den drittheißesten Sommer aller Zeiten – laut ZAMG auch in Österreich.

  • Rekordstürme. 2016 (die aktuellsten Zahlen) gab es 93 tropische Stürme – 10 mehr als sonst.

  • CO2-Rekord. Ein Grund: Die CO2-Konzentration ist so hoch wie seit 800.000 Jahren nicht.

Ausnahmezustand: Jetzt beginnen Plünderungen

Es ist wie nach dem Hurrikan „Katrina“ (2005): Kurz nach der Katastrophe beginnen Plünderungen und Gewalt.

  • Alles gestohlen. Ein Mitarbeiter eines großen Warenhauses im Osten von Houston stellte die Aufnahmen der Sicherheitskameras online. Zu sehen sind absolut leere Regale. Nicht nur Lebensmittel, sondern vor allem auch elektronische Artikel aller Art wurden mitten im ­Krisengebiet mitgenommen.

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Unterschiedlich bewölkt, auch Sonne. 0/5°

Vor allem im Donauraum, Teilen der Steiermark und Kärntens gibt es häufig Nebel und Hochnebel. Abseits des Nebels scheint in vielen Regionen zumindest zeitweise die Sonne, auch wenn im Tagesverlauf hohe und mittelhohe Wolkenfelder über den Himmel ziehen. Erst zum Abend hin steigt vor allem in Vorarlberg und dem nördlichen Tirol die Schauerneigung. Gänzlich trüb bleibt es am Samstag hingegen ganz im Osten und Südosten. Stellenweise kann es im Burgenland, der südöstlichen Steiermark und dem östlichen Niederösterreich auch noch kurz regnen oder nieseln. Der Wind weht nur schwach. Nachmittagstemperaturen je nach Nebel, Wolken oder Sonne bei 2 bis 9 Grad. Heute Nacht: In der Nacht ziehen dichte Wolkenfelder über den Himmel und nur zeitweise lockert es auf. Besonders in Vorarlberg und den nördlichen Regionen Tirols ist mit Regen und Regenschauern zu rechnen. Vorübergehend kann es auf 1200 bis 1500m Seehöhe herab schneien, regional ist in höheren Tallagen mit Glatteisbildung zu rechnen. In den Niederungen im Osten und Süden breiten sich voraussichtlich wieder Nebelfelder aus. Der Wind weht nur schwach. Tiefsttemperaturen minus 5 bis plus 4 Grad.
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