29. Oktober 2017 | 15:06 Uhr

Stromausfall © Getty Images (Symbolbild)

Oberösterreich stark betroffen

Zehntausende am Sonntag ohne Strom

Mehr als 8.000 Feuerwehrleute absolvierten über 700 Einsätze.

In Oberösterreich waren am Sonntagvormittag mehr als 75.000 Haushalte ohne Strom. Die mehr als 8.000 Feuerwehrleute absolvierten über 700 Einsätze. Am stärksten waren laut Landesfeuerwehrkommando das Hausruckviertel, die Donauregionen, der Zentralraum und das Alpenvorland betroffen. Die Pyhrnautobahn zwischen Inzersdorf und St. Pankraz bleibt laut ÖAMTC bis zum Sonntagnachmittag gesperrt.

Die Stromausfälle hat es laut Energie AG-Sprecher Wolfgang Denk entlang der Wetterlinie beginnend in Schärding, weiter Richtung Grieskirchen, Eferding, dem Voralpenland und ins Ennstal gegeben. Hauptursache waren umgestürzte Bäume und Strommasten. Sonntagmittag waren mit mehr als 60.000 Haushalten im Energie AG-Netz der Höchststand von Stromausfälle durch Sturmschäden erreicht. "Sobald der Wind abflaut und die Techniker wieder in den Wald reinkommen, lassen sich die Störungen auch relativ rasch wieder beheben", sagte Denk Sonntagmittag zur APA. Beim zweiten, wesentlichen Versorger in Oberösterreich, der Linz AG, hatten rund 15.000 Haushalte am Sonntagvormittag keinen Strom und damit waren insgesamt rund 75.000 Haushalte in Oberösterreich ohne Strom.

Mehr als 150 und damit die Hälfte bis zwei Drittel aller Experten der Energie AG arbeiteten daran, die Störungen so rasch wie möglich zu beheben. Gegen 13.00 Uhr hatten noch rund 47.000 Kunden der Energie AG keinen Strom. Diesmal seien die Stromausfälle eher regional auf die Bezirke Schärding, Grieskirchen und Eferding sowie dem Zentralraum, nördlich und südlich von Wels und weiter in Richtung des Ennstals beschränkt gewesen. Beim schweren Sturm im August des heurigen Jahres sei das Stromnetz hingegen großflächig in ganz Oberösterreich ausgefallen, damals hatten an einem Tag 160.000 Haushalte der Energie AG keinen Strom.

Die 355 Feuerwehren absolvierten seit Sonntagmitternacht typische Einsätze für Stürme wie Freimachen von Verkehrswegen und Sichern von Dächern und Gebäudeteilen. Außerdem mussten Personen nach Stromausfällen aus Aufzügen befreit und Verkehrsunfälle abgearbeitet werden. Als besondere Einsätze nannte Mario Leidinger vom Landesfeuerwehrkommando auf APA-Anfrage eine Reihe von abgedeckten Hausdächern und in Gaflenz hat die Feuerwehr zehn Personen aus einem Zug gerettet. Der Zug kam zum Stillstand, nachdem die Oberleitung gerissen war.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat in Enns (Bezirk Linz-Land) mit 140 km/h österreichweit die stärkste Windböe auf bewohnten Gebiet gemessen.

Die Landeshauptstadt Linz ist von den angekündigten Sturmböen glücklicherweise nur schwach getroffen worden. Die Berufsfeuerwehr Linz verzeichnete gemeinsam mit den Kameraden der vier Linzer Freiwilligen Feuerwehren insgesamt 62 Einsätze. Dabei handelte es sich großteils um kleinere Einsätze, es wurden etwa abgebrochene Äste weggeräumt und Blechdächer gesichert. Der Sturm soll am Sonntagnachmittag in der Landeshauptstadt kontinuierlich abflauen, für die Nachtstunden werden nur mehr Spitzenwerte bis zu 50 km/h erwartet.