29. Juli 2020 | 23:49 Uhr
Schockierende Halbjahresbilanz
Wetter-Wahnsinn kostet uns 100 Millionen Euro
In nur sechs Monaten entstand ein Rekordschaden durch Frost, Dürre und Hagel.
Erst fast 38 Grad, dann krachte es ordentlich: Die heftigste Gewitterfront führte Dienstagnacht, wie berichtet, teilweise zu Weltuntergangsstimmung: Wien, NÖ, OÖ und Tirol wurden besonders erwischt. Sintflutregen, Sturm und bis zu tennisballgroße Hagelgeschosse hinterließen eine Spur der Verwüstung. „Allein in OÖ verursachte der Hagel einen Schaden von 2,5 Millionen“, rechnet Mario Winkler von der Hagelversicherung vor. Österreichweit sind es drei Mio. Insgesamt kostete das Extremwetter die Versicherungen im ersten Halbjahr bereits 100 Mio.
Blitzrekord
Beeindruckend die Zahl der Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Laut Blitzortungssystem der Ubimet-Gruppe lag sie landesweit bei 136.063 Blitzen: „Die größte Dichte gab es im Nordwesten Wiens (Hernals) mit 33 Blitzen pro Quadratkilometer“, so Meteorologe Nikolas Zimmermann. In Liezen (Stmk.) und St. Pölten kam es jeweils zu 22.000 Entladungen.
Rechnung: Rekordschaden durch Frost, Dürre und Hagel
2020 ist auch das Jahr der Wetterextreme: Laut Österreichischer Hagelversicherungen gab es bereits im ersten Halbjahr massive Schäden in der Landwirtschaft:
Frost: 50 Millionen Euro
Spätfrost verursachte im März schwere Schäden: Erst gab es lange extrem hohe Temperaturen, danach der massive Kälteeinbruch in der Nacht zum 21. März: minus 10 Grad. Schwerste Schäden bei Marillen, Kirschen und Pfirsichen. Laut Hagelversicherung 50 Millionen Schaden bei den Obstkulturen.
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Dürre: 30 Millionen Euro
Die ersten Monate 2020 waren extrem trocken: 60 Prozent weniger Niederschlag im Frühjahr. Der Neusiedler See erreichte Mitte Mai den Rekordtiefstand. Schaden in der Landwirtschaft: 30 Millionen Euro.
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Hagel: 20 Millionen Euro
Bisher verursachte Hagel einen Schaden von rund 20 Mio. Die gestrige Nacht kostete rund drei Millionen.
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