20. August 2022 | 09:11 Uhr

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1.000 Feuerwehreinsätze

Unwetter-Chaos: Dammbruch und überflutete Straßen in Vorarlberg

Die Rekordniederschläge am Freitag sorgten für rund 1.500 Feuerwehreinsätze. Besonders schlimm war die Situation in Vorarlberg, wo der Starkregen eine Spur der Verwüstung zog.

Der über Stunden anhaltende Starkregen in Vorarlberg hat am Freitag rund 1.500 Feuerwehreinsätze notwendig gemacht. Die Rekordniederschläge führten zu zahlreichen Überflutungen von Ortsteilen und Straßen, auch Muren gingen nieder. Ein wichtiger Abschnitt der Rheintalautobahn (A14) war stundenlang gesperrt, was den Verkehr im Unteren Rheintal zum Erliegen brachte. Ein Ende des Regens gegen Mitternacht brachte aber deutliche Entspannung. Verletzt wurde niemand.

Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch überschlugen sich am Freitag die Ereignisse: Im Sekundentakt wurden Wassereintritte in Gebäude gemeldet, vor allem Keller und Garagen liefen voll. Ebenso wurden Unterführungen und Fahrbahnen auch wichtiger Verkehrsadern überschwemmt, mehrere Autos steckten in den Wassermassen fest. Die Rheintalautobahn war von Freitagabend, 18.00 Uhr, bis Samstagfrüh, 2.00 Uhr, nicht befahrbar. Zeitweise war auch die Bahnlinie ab Dornbirn in Richtung Bregenz gesperrt. 

Dammbruch setzt Tiefgarage unter Wasser

Besonders betroffen war das Untere Rheintal, wo neben Bregenz speziell die beiden Gemeinden Wolfurt und Kennelbach im Fokus standen. Über die Ufer getretene Bäche überfluteten das Ortszentrum von Wolfurt, auch Muren gingen nieder. Auch mehrere Firmengebiete wurden überschwemmt. Weiter im Süden, in Götzis (Bez. Feldkirch), stand nach einem Dammbruch eine 200 Quadratmeter große Tiefgarage zwei Meter unter Wasser, in Altach musste der Bereich vor dem Schwimmbad Rheinauen geflutet werden.

Hatten Vorarlbergs Fließgewässer aufgrund der Trockenheit der vergangenen Wochen Niederwasser geführt, so verwandelten sie sich am Freitagnachmittag in reißende Flüsse und Bäche. Nach dem Ende des Regens beruhigten sich die Pegel rasch und sanken auf das Niveau von "erhöhtem Mittelwasser", das sehr häufig auftritt. Der Bodensee-Wasserstand - der See ist weiter sehr niedrig - legte von Freitagfrüh bis Samstagfrüh um 21 Zentimeter zu - damit der Bodensee um nur einen Zentimeter steigt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser.

Nach Angaben der ZAMG gab es bis Freitagnachmittag über das ganze Land verteilt neue Rekorde an 24-Stunden-Regenmengen: In Bregenz kamen bis 16.30 Uhr über 200 Liter pro Quadratmeter zusammen (bisher Höchstwert: 174 Liter/1968), in Dornbirn waren es knapp 180 Liter (113 Liter/2013). In Fraxern im Bezirk Feldkirch wurden knapp 160 Liter (126 Liter/2013) verzeichnet, in der Stadt Feldkirch 150 Liter (122 Liter/1910). Zum Vergleich: Durchschnittlich fallen in Vorarlberg im ganzen Monat August nicht mehr als 100 Liter Regen.

Tirol kam - obwohl auch für den östlichen Nachbarn Vorarlbergs eine Regenwarnung galt - weit glimpflicher davon. Allerdings gab es auch im Tiroler Unterland Überflutungen und Murenabgänge. In Auffach in der Wildschönau (Bez. Kufstein) verlegte ein Erdrutsch eine Gemeindestraße auf einer Länge von 100 Metern, sie war aber rasch geräumt. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte auch Scheffau, Kundl und Wörgl. Am Samstag waren zwar sowohl für Vorarlberg als auch für Tirol Niederschläge angekündigt, doch sollten diese im Rahmen bleiben.
 

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