18. November 2019 | 16:31 Uhr

Liechtenstein © APA/GEORG HOCHMUTH

"Unter uns stürzten zwei Häuser ein"

Schauspiel-Star in Bad Gastein gefangen

Die Schauspieler Friedrich Liechtenstein und Sandra von Ruffin sind für Dreharbeiten in Bad Gastein, als sie Zeugen eines Lawinen-Unglücks wurden. 

Bad Gastein. Dramatische Szenen haben sich in der Nacht auf Montag in Bad Gastein (Pongau) ereignet. Eine Mure ist gegen Mitternacht auf ein Einfamilienhaus abgegangen, hat dieses vollkommen zerstört und auf ein darunter liegendes Haus geschoben. In jedem Gebäude war jeweils eine Frau verschüttet. Eine Bewohnerin konnte von der Feuerwehr rasch geborgen werden, die zweite erst nach etwa zwei Stunden.

Die Schauspieler Sandra von Ruffin (32) und Friedrich Liechtenstein (63) drehen aktuell zusammen mit weiteren Schauspielern in Bad Gastein die TV-Serie "Festival der Liebe". Sie wurden Zeugen des Lawinen-Dramas: "Die letzten Tage waren sehr sehr düster. Dauerregen, Untergangsstimmung, dann ist es eskaliert: Muren sind abgegangen, zwei Wohnhäuser sind gestern Abend direkt unter uns eingestürzt. Wasser drang in unseren Speisesaal des Hotels, es gab Notsirenen in der Nacht. Heute sind die Schulen geschlossen. Es gibt keinen Zugverkehr, Straßen sind gesperrt. Gott sei Dank ist von uns niemand lebensgefährlich verletzt", sagt Ruffin gegenüber "Bild".

Wie es mit den Schauspielern jetzt weiter geht? "Wir warten, dass die Straßen wieder geöffnet werden und dass unser fehlendes Ensemblemitglied Saralisa Volm zu uns stößt und wir weiter drehen können", sagt Ruffin. 

Erstes Todesopfer in Kärnten

Die Unwetter haben am Montag in Kärnten ein erstes Todesopfer gefordert. Ein 79-jähriger Mann kam ums Leben, als sein Haus in Bad Kleinkirchheim von einer Mure getroffen wurde. Die Lage war in Salzburg, Osttirol, Oberkärnten und Teilen der Steiermark weiterhin angespannt, die Lawinengefahr teils extrem hoch.

Im Kärntner Bezirk Spittal/Drau blieb in einigen Gemeinden der Zivilschutzalarm aufrecht. Die Mölltal-Bundesstraße B106 bleibt noch tagelang gesperrt, teils bleiben auch die Schulen geschlossen. Zahlreiche weitere Straßen waren ebenfalls unpassierbar, auch die Tauernautobahn A10 war am Montag zwischen Spittal/Drau und Villach in Fahrtrichtung Süden gesperrt. Auch die Tauernbahn fuhr nicht, das wird laut ÖBB auch noch einige Tage so bleiben. Teilweise herrschte Lawinenwarnstufe fünf.

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