08. Juli 2019 | 00:15 Uhr
Feuerwehren im Dauereinsatz
Massive Unwetter-Front sorgte für Chaos in Österreich
Vor allem in Kärnten und der Steiermark richteten Sturm, Starkregen und Hagel schwere Schäden an.
Eine Gewitterfront ist am Sonntag über Kärnten hinweggezogen und hat Sturm, Regen und Hagel mitgebracht. Bei der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) wurden ab Mittag gut 100 Unwettereinsätze gezählt. Zuerst waren die westlichen Bezirke Hermagor und Spittal betroffen, im Laufe des Nachmittags gab es dann auch viele Einsätze in Mittel- und Unterkärnten.
Zum Großteil hatten es die Feuerwehrleute mit umgestürzten Bäumen zu tun, vereinzelt mussten sie es aber auch wegen abgedeckter Häuser ausrücken. Es gab überflutete Keller und Bäche, die über die Ufer traten. In Poggersdorf (Bezirk Klagenfurt-Land) gab es während des Unwetters einen Wirtschaftsgebäudebrand, was genau das Feuer ausgelöst hatte, war zunächst unklar. Auf den Seen gerieten wegen des Sturms immer wieder Boote in Seenot, so etwa am Ossiacher See und am Millstätter See.
Feuerwehren in Niederösterreich & Burgenland im Dauereinsatz
Im Burgenland und in Niederösterreich haben Unwetter in der Nacht auf Sonntag für Feuerwehreinsätze gesorgt. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Zudem mussten nach einem heftigen Gewitter mit Starkregen und Sturmböen vereinzelt überflutete Keller ausgepumpt werden, berichtete die Stadtfeuerwehr Pinkafeld. Im Mostviertel geriet ein Baum durch einen Blitz in Brand.
Von der Stadtfeuerwehr Pinkafeld (Bezirk Oberwart) rückten 25 Mitglieder mit vier Fahrzeugen aus. Im Stadtteil Gfangen war ein Baum auf die Straße gefallen. Nach rund zwei Stunden waren alle Sturmschäden beseitigt, hieß es in einer Aussendung. In Stinatz (Bezirk Güssing) wurde die Feuerwehr kurz vor 23.30 Uhr verständigt, weil Richtung Litzelsdorf (Bezirk Oberwart) mehrere umgestürzte Bäume die Fahrbahn blockierten. Weiters wurde Geröll von der Straße beseitigt. 13 Mitglieder waren eine Dreiviertelstunde mit den Arbeiten beschäftigt.
Sturmschäden galt es auch in Niederösterreich zu beseitigen, etwa in Gablitz (Bezirk St. Pölten). In Seitenstetten (Bezirk Amstetten) wurde die Feuerwehr am Sonntag um kurz nach 3.00 Uhr zu Löscharbeiten alarmiert. In einen Birnenbaum hatte ein Blitz eingeschlagen, durch die Wucht wurden Teile bis zu 30 Meter hoch durch die Luft geschleudert, hieß es von der örtlichen FF. In einem nahegelegenen Wohnhaus wurde die Elektrik beschädigt. Der Baumbrand konnte rasch bekämpft werden, mit einer Motorsäge wurden größere Teile zersägt und abgelöscht.
Ei-großer Hagel in Kärnten und der Steiermark in der Nacht auf Sonntag
Unwetter, teilweise mit Hagel, haben in der Nacht auf Sonntag im Süden Österreichs für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. Die Einsatzkräfte hatten es mit durch Blitzschläge ausgelösten Bränden, umgestürzten Bäumen und Schäden durch heftige Windböen zu tun. In Kärnten war der Raum Spittal an der Drau besonders betroffen. Laut Polizei wurde durch den Sturm ein Wohnhaus mit Pultdach abgedeckt.
Darüber hinaus gab es vorübergehend mehrere Straßensperren wegen umgestürzter Bäume. Betroffen war auch die Tauernautobahn. Am Wörthersee kenterten mehrere Boote und in Hermagor brannte ein Baum wegen Blitzschlags. In Kärnten gab es laut Landesalarm- und Warnzentrale insgesamt rund 40 Sturmeinsätze für die Feuerwehr.
In Riegersburg (Bezirk Südoststeiermark) schlugen Blitze in zwei Häuser ein und setzte die Dächer in Brand. In beiden Häusern war niemand zuhause, die Feuerwehr löschte die Brände. In Neudau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) löschten die Hausbewohner, eine 35-jährige Frau und ein 38-jähriger Mann einen Brand durch Blitzeinschlag mit einem im Haus befindlichen Feuerlöscher selbst. Die steirischen Feuerwehren registrierten 16 Unwettereinsätze.
Autsch #Hagel #Hermagor pic.twitter.com/EN3wNamkOP
— Martin Pusch (@martin_pusch) July 7, 2019
Zwei Boote am Wörthersee in Seenot
Am Wörthersee sind am Samstag gegen 22.30 zwei bemannte Boote vor Pörtschach beinahe zeitgleich gekentert. Wie die Polizei berichtete, fegten Windböen der Stärken fünf bis sechs mit Kammwellen von bis zu 1,5 Metern Höhe über das Wasser. Das Motorboot und das Segelboot gerieten in Seenot und kenterten schließlich. Sämtliche an Bord befindlichen Personen wurden unverletzt gerettet.
An Bord des Motorboots befand sich der 61-jährige Schiffsführer aus Klagenfurt mit zwei Urlaubsgästen. Die Wasserrettung brachte sie in Sicherheit, die Feuerwehr barg das Boot mithilfe eines Hebeballons.
Der Schiffsführer des gekenterten Segelboots wurde von einem 57-jährigen Anrainer, der die Situation von seinem Seegrundstück aus erfasst und mit dem privaten Motorboot ausgefahren war, unverletzt gerettet, ebenso drei weitere Personen, die sich an Bord befunden hatten.