09. Februar 2015 | 09:57 Uhr

lawine.jpg © APA, Symbolfoto

Neuschnee ohne Ende

Lawinen-Alarm im ganzen Land

Neuschnee und orkanartiger Wind machen die Lage extrem gefährlich.

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Neuschnee und orkanartiger Sturm haben dazu geführt, dass am Montag in Niederösterreich in den Ybbstaler Alpen und im Rax-Schneeberggebiet große Lawinengefahr (Stufe 4) herrschte. In den Türnitzer Alpen galt erhebliche (Stufe 3), in den Gutensteiner Alpen und im Wechselgebiet mäßige Gefahr (Stufe 2).

Die Auslösung von Schneebrettern sei "an vielen Steilhängen schon bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich", teilte der Lawinenwarndienst NÖ mit. Die Gefahrenstellen könnten bis in tiefer gelegene Waldzonen reichen. Der Warndienst verwies vor allem auf die Triebschneeproblematik, die auch am Dienstag erhalten bleibe. Mit der prognostizierten Erwärmung würden spontane Auslösungen mittlerer, vereinzelt sogar größerer Lawinen erwartet.

TIROL
Die Lawinengefahr hat sich in Tirol nochmals verschärft. Gebietswiese herrschte am Montag Stufe "4" der fünfteiligen Gefahrenskala, teilten die Experten mit. Dafür sei die Kombination aus "arktisch tiefen Temperaturen, lockerem Neuschnee und stürmischem Wind" verantwortlich.

Die Hauptgefahr gehe von frischen Triebschnee bzw. zum Teil auch von älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese könnten jederzeit schon bei geringer Zusatzbelastung, also schon durch einen einzelnen Wintersportler als Lawine ausgelöst werden, hieß es.

Gefahrenstellen befanden sich laut den Experten in steilen Hängen aller Richtungen. Darunter versteht man Hänge ab 30 Grad. Skitouren und Variantenfahrten erforderten viel Erfahrung und Zurückhaltung, die Möglichkeiten sind stark eingeschränkt, warnten die Experten. Unerfahrene Wintersportler sollten die gesicherten Pisten nicht verlassen.

Am Sonntag dominierte der stürmische bis orkanartige Nordwind. Dadurch wurde oberhalb der Waldgrenze umfangreich Schnee verfrachtet. Wegen der tiefen Temperaturen sei dieser Triebschnee kalt und damit spröde, so die Experten. Zudem sei er sehr störanfällig, da er häufig auf einer lockeren Altschneeoberfläche, schattseitig auch auf Oberflächenreif lagert.

KÄRNTEN
Die Lawinengefahr ist in Kärnten am Wochenende durch den stürmischen Wind noch einmal gestiegen. Laut Lawinenwarndienst wird die Gefahr verbreitet als "erheblich" eingestuft, in Höhenlagen ab 2.200 Meter herrscht teilweise sogar Warnstufe 4.

Die teils sehr mächtigen Triebschneeablagerungen wurden von den Experten sehr auslösefreudig. Es musste mit zahlreichen Spontanabgängen gerechnet werden. Der stürmische Nordwind hat für eine stark vom Wind geprägte Schneedecke gesorgt. Abgeblasene Geländeteile lagen dicht neben stark eingewehten oder hartgepressten Bereichen. Die Kälte machte die Ablagerungen sehr spröde, mit einer sehr schwachen Bindung zur Altschneedecke.

Video:  Wien versinkt im Schnee

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Sonnig, Nebel in den Niederungen, 4/18°

Bis zum Nachmittag haben sich die meisten Nebel- und Hochnebelfelder gelichtet, vielerorts scheint dann noch für einige Stunden die Sonne. Meist ziehen nur noch ein paar dünne, hohe Wolken über den Himmel. Nur in Osttirol treffen gegen Abend die ersten dichteren Wolken ein. Der Wind weht im Flachland schwach bis mäßig, im Westen kommt allmählich föhniger Südwind auf. Tageshöchsttemperaturen je nach Sonnenscheindauer meist 13 bis 23 Grad, nur bei zähem Nebel örtlich auch nur um 10 Grad. Heute Nacht: In der Nacht stellt sich eine markante südwestliche Höhenströmung ein. Diese bringt vor allem zwischen der Silvretta und den Karnischen Alpen Südstaubewölkung, stellenweise beginnt es dort leicht zu regnen. Entlang der Nordflanken der Gebirge wird es föhnig und sehr mild. In der zweiten Nachthälfte steigt erneut im gesamten östlichen Flachland die Neigung zu Nebel und Hochnebel an. Schwacher bis mäßiger Wind aus südlichen Richtungen, auf den Bergkämmen bläst kräftiger Föhn, der teils auch in die Täler durchgreift. Tiefsttemperaturen meist 5 bis 13 Grad, bei Föhn auch darüber.
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