17. November 2018 | 09:23 Uhr

Komet45P.jpg © NASA

Highlight des Jahres

Komet über Österreich mit freiem Auge zu sehen

Der Komet Wirtanen ist wahrscheinlich mit bloßem Auge zu sehen. 

 Es könnte das astronomische Highlight des Jahres werden: Der Komet Wirtanen ist im Dezember am Sternenhimmel zu sehen. Die beste Zeit zur Beobachtung wird in den Tagen vor seiner größten Annäherung an die Erde am 16. Dezember sein. Ob man dafür ein Fernglas braucht oder der Schweifstern sogar mit bloßem Auge zu sehen ist, wird sich erst zeigen. Erste Fotos stimmen Experten optimistisch.
 
Komet Wirtanen ist kein Unbekannter: Der Himmelskörper war das ursprüngliche Ziel der europäischen Raumsonde "Rosetta". Weil der Start der Mission wegen Problemen mit einer Ariane-5 Rakete verschoben werden musste, wurde der Komet Churyumov-Gerasimenko ("Tschuri") als neues Ziel für "Rosetta" ausgewählt.
 

Gute Sichtbarkeit

Der Komet, der die offizielle Bezeichnung "46P" trägt, wurde am 17. Jänner 1948 vom US-Astronomen Carl Alvar Wirtanen entdeckt. Er gehört zur sogenannten Jupiter-Kometenfamilie, die von der Anziehungskraft des Riesenplaneten Jupiter eingefangen und in enge Bahnen im inneren Sonnensystem gezwungen wurden. Der Himmelskörper braucht für einen Umlauf um die Sonne derzeit nur rund 5,4 Jahre. "Das ist eine der kürzesten Umlaufperioden aller bekannten Kometen", so Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).
 
Sobald Wirtanen den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreicht, kommt er in die Nähe der Erdbahn - gefährlich wird er dem Planeten allerdings nicht, wie Pikhard betonte. Dafür gibt es in dieser Phase eine gute Sichtbarkeit auf den Schweifstern. Wie gut, das wagt der Experte nicht zu prognostizieren. Auf seinem Weg durch die Sternbilder Stier und Fuhrmann, die man in Richtung Südosten bis Süden am Nachthimmel findet, sollte er zumindest mit einem Fernglas gut zu sehen sein, vielleicht sogar mit bloßem Auge. "Erste Fotos lassen Optimismus aufkomme, da sieht man bereits eine grüne kugelförmige Wolke - aber das heißt nicht, dass das so bleibt", sagte Pikhard gegenüber der APA.
 

Gas und Staub

Der Komet selbst ist praktisch unsichtbar, was man beobachten kann, ist vor allem das von ihm ausgestoßene Gas, das von der Strahlung der Sonne zum Leuchten angeregt wird, und freigesetzter Staub, der das Licht der Sonne reflektiert. "Wieviel Gas und Staub ein Komet ausstößt, wenn er sich der Sonne nähert, ist chaotisch und nicht genau vorhersagbar", so der Experte. Wirtanen kommt jedenfalls der Erde auf etwa 30-fache Mondentfernung (11,7 Mio. Kilometer) nahe - das ist die erdnächste Begegnung seit seiner Entdeckung.
 
Als beste Zeit zur Beobachtung empfiehlt Pikhard die Tage vor der größten Annäherung des Kometen an die Erde am 16. Dezember. Da stört das Licht des zunehmenden Mondes (am 7.12. ist Neumond, am 15.12. Halbmond) noch nicht so stark.

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 23
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21

Von NW erneut Schnee oder Regen -3/+3°

In weiten Teilen des Landes überwiegen die Wolken, nur vorübergehend lockert es vor allem im Flachland am Nachmittag etwas auf. Im Westen beginnt es im Laufe des Nachmittages etwas zu regnen oder zu schneien. Schneefallgrenze um 600m Seehöhe. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis West und frischt erst zum Abend hin im Osten teils lebhaft auf. Nachmittagstemperaturen 0 bis 4 Grad. Heute Nacht: In der Nacht überwiegen weiterhin dichte Wolken und im Bergland entlang der Alpennordseite schneit es leicht, zum Morgen hin steigt dann auch im nördlichen Alpenvorland sowie im Mühl- und Waldviertel die Schauerneigung. Schneefallgrenze 400 bis 600m Seehöhe. Niederschlagsfrei bleibt es im Osten und Süden, hier lockert es auch zeitweise etwas auf. Der Wind weht zunehmend mäßig bis lebhaft aus West, nur im Süden bleibt es windschwach. Tiefsttemperaturen je nach Wind minus 6 bis plus 3 Grad.
mehr Österreich-Wetter