17. September 2014 | 11:31 Uhr

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Schock-Studie

Klimawandel: Österreich besonders betroffen

Forscher schlagen Alarm: Österreichs Klimawandel ist besorgniserregend.

Wer es bisher geahnt hat, der hat nun den Beweis: Österreich wird als alpines Land von der Klimaerwärmung besonders hart getroffen. Seit 1880 ist die Temperatur um nahezu zwei Grad gestiegen (Global: 0,85 Grad) - und ein weiterer Anstieg ist zu erwarten. Dies geht aus dem ersten österreichischen Klimawandel-Sachstandsbericht hervor, der am Mittwoch bei einer Pressekonferenz präsentiert worden ist.

240 Forscher
An dem Projekt haben mehr als 240 österreichische Klimaforscher drei Jahre lang gearbeitet. "Es ist europaweit der erste nationale Sachstandsbericht", betonte Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des federführenden Österreichischen Klimafonds.

Grundsätzlich unterstreicht der Bericht, "dass der Klimawandel in Österreich durch Messungen und Beobachtungen belegt ist und rascher vor sich geht als im globalen Mittel". Grund dafür ist, dass der Alpenraum besonders empfindlich für Klimaveränderungen ist.

Hitze
Die Wissenschafter gehen auch von einem weiteren Temperaturanstieg in Österreich aus: Ohne Gegenmaßnahmen rechnen sie mit einem Plus von 3,5 Grad bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Durch den Klimawandel haben sich auch die Temperaturextreme markant verändert, so sind etwa kalte Nächte seltener, heiße Tage aber häufiger geworden. "Als ich ein Kind war, hatten wir acht Hitzetage von über 30 Grad, heute sind es 30", sagte Höbarth. Dieser Trend wird sich laut dem Bericht noch verschärfen - und damit auch die Häufigkeit von Hitzewellen.

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Nicht nur Landwirtschaft leidet
Die Leidtragenden des Klimawandels sind in praktisch allen Bereichen zu finden, vor allem Land- und Forstwirtschaft, Ökosysteme, Biodiversität, aber auch Tourismus und das Gesundheitssystem. Die ökonomischen Auswirkungen extremer Wetterereignisse in Österreich sind dem Bericht zufolge bereits jetzt erheblich und haben in den vergangenen drei Jahrzehnten zugenommen. "Wir hatten alleine zwei Jahrhunderthochwasser in den vergangenen elf Jahren", sagte Höberth.

Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) unterstrich, dass der Klimawandel eine wissenschaftlich belegte Tatsache ist. "Wer das leugnet, geht an der Realität vorbei", meinte der Ressortchef. Österreich reagiere mit einer zwei Eckpunkte umfassenden Strategie auf die Erwärmung: Einerseits durch aktive Klimaschutzmaßnahmen, andererseits mit einer Anpassung an den Klimawandel und dessen Auswirkungen wie etwa den vermehrten Hochwasserschutz. Insgesamt zeigte sich der Minister aber "vorsichtig optimistisch", dass der Klimawandel auf internationaler Ebene mit neuen Klimazielen gebremst werden kann.

Die Wissenschafter forderten eine "Transformation Österreichs in eine emissionsarme Gesellschaft". Dies erfordere laut Nebojsa Nakicenovic, TU Wien und Mitglied der Projektleitung, "radikale strukturelle und technische Umbaumaßnahmen.

 

Mehr Infos:
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Wechselnd bewölkt. 2/7°

Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich wechseln heute Sonntag Wolken und kurze sonnige Phasen ab. Dazu ziehen im Norden immer wieder kurze Regenschauer durch, die am Nachmittag das Wald- und Mostviertel erreichen. Im Westen setzt ebenfalls flächendeckender Regen ein, Schneefallgrenzen zwischen 1300 und 1800m. Im Osten und Süden halten sich über den Niederungen und Becken teils zähe Nebelfelder. Außerhalb der Nebelzonen sowie oberhalb von 900m scheint zeitweise die Sonne. Schwach windig aus Südost bis West. Nachmittagstemperaturen 3 bis 11 Grad. Heute Nacht: Während der Nacht breitet sich nördlich der Alpen Regen bis zum Morgen in den Osten aus. Ganz vereinzelt ist in Kaltluftseen auch noch gefrierender Regen möglich. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 1500 und 2200m. Niederschlagsfrei bleibt es südlich des Alpenhauptkammes. Bei schwachem bis mäßigem Wind aus Südost bis West kühlt es auf minus 2 bis plus 7 Grad ab.
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