14. April 2014 | 09:26 Uhr

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Weltklima-Konferenz:

Was Österreich gegen den Klimawandel tut

Asien wird zum Problem - Europa solle Vorreiter-Rolle übernehmen.

Trotz bedrohlich steigender Treibhausgas-Emissionen sieht der Weltklimarat (IPCC) noch immer eine Chance, die Erderwärmung in den Griff zu bekommen. In ihrem jüngsten Bericht, der am Sonntag in Berlin vorgestellt wurde, empfehlen Wissenschafter eine schnelle und deutliche Verschiebung von Investitionen: weg von Förderung und Verbrennung von Kohle, Gas und Öl - hin zu klimafreundlichen Energien.

"Es kostet nicht die Welt"
Eine Kernbotschaft lautet, dass dieser Wechsel nicht so teuer ist, wie viele Menschen vermuten. "Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten", sagte Ottmar Edenhofer, Co-Vorsitzender des aktuellen IPCC-Berichts. Die Kosten lägen absolut im Rahmen.

Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) sieht den am Sonntag veröffentlichten Bericht des Weltklimarats (IPCC) als Auftrag für rasche und effektive Klimaschutzmaßnahmen. "Die EU muss in den Verhandlungen für eine globale Klimaschutz-Strategie eine Vorreiterrolle einnehmen", forderte er in einer Aussendung. Die Zeit bis zur Weltklimakonferenz 2015 in Paris dürfe nicht ungenutzt verstreichen.

Trotz steigender Treibhausgas-Emissionen und drohender Risiken für die Menschen, gebe es noch immer eine Chance, die Erderwärmung in den Griff zu bekommen, zitierte Rupprechter aus den Ergebnissen des Berichts. Wichtig ist für den Umweltminister, dass es dabei nicht zu einer Renaissance der Atomkraft kommt: "Die Trendwende ist mit dem Einsatz erneuerbare Energieträger und mehr Energieeffizienz zu schaffen. Die Atomkraft ist eine Technologie von gestern", hielt er fest.

Ein "mutiges Energieeffizienzgesetz" bis Mitte des Jahres forderten die Grünen. Bis Juni müsse die seit Dezember 2012 in Kraft befindliche EU-Energieeffizienzrichtlinie mit dem darin beinhalteten Energiesparziel von 1,5 Prozent pro Jahr in sämtlichen Mitgliedstaaten umgesetzt sein, betonte Parteichefin Eva Glawischnig ebenfalls in einer Aussendung. Energieminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) habe angekündigt, die im vergangenen Jahr gescheiterten Verhandlungen dazu wieder aufzunehmen. "Nur wenn Mitterlehner den Mut hat, mit uns ein ambitioniertes Gesetz zu verhandeln, kann es am Ende auch eine Zustimmung der Grünen geben", so Glawischnig.

Die FPÖ sah sich in ihren Forderungen nach dem Ausbau von erneuerbaren Energieformen bestätigt. Vor allem vor dem Hintergrund der Ankündigung Russlands, die Gaslieferungen nach Europa einzustellen, sei es "Fünf vor Zwölf, die Energiefreiheit Österreichs zu sichern", sagte der freiheitliche Umweltsprecher Norbert Hofer. Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) müsse "seinen Erlass zur Besteuerung des selbst erzeugten und verbrauchten Sonnenstroms umgehend zurücknehmen".

Auch der WWF trat für rasche Umstellungen ein, um die Erderwärmung aufzuhalten. "Der gesamte Geldstrom im Energiebereich muss Richtung Energiesparen und erneuerbare Energie umgelenkt werden. In den nächsten Jahren ist das die Hauptaufgabe der Energiepolitik, aber auch der Banken, Investmentfonds und Entwicklungsgelder", sagte Karl Schellmann, Klimareferent des WWF in Österreich. Hierzulande sei schon viel erreicht worden, aber es seien noch viele Hausaufgaben zu machen, teilte er mit.

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 forderte in einer Reaktion den Ausstieg aus der Verstromung von Kohle in Österreich. "Die Verbrennung von Kohle ist weltweit einer der wichtigsten Faktoren für den Ausstoß von CO2-Emissionen, Kohlekraftwerke sind die klimaschädlichste Form, Elektrizität zu produzieren. Kohlekraftwerke in Österreich brauchen ein Ablaufdatum", betonte GLOBAL-2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller.
 

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