12. Juni 2019 | 13:08 Uhr
Dramatische Lage
Inn tritt über die Ufer: Hochwasser-Alarm
Inn-Pegel in Innsbruck steigt weiter - zahlreiche Brücken mussten gesperrt werden.
Innsbruck. Schneeschmelze und lokale Gewitter bewirken, dass die Hochwassersituation in Teilen Tirols weiterhin angespannt bleibt. Mittwochvormittag betrug der Pegelstand des Inn laut Hydrographischem Dienst des Landes in Innsbruck 6,28 Meter, zu Mittag lag er bei 6,26 Meter. Damit erreichte er den Wert eines 30-jährlichen Hochwassers, die Marke für ein 100-jährliches Hochwasser liegt bei 6,50 Meter.
Der Inn führt derzeit nicht nur außergewöhnlich viel Wasser, sondern auch große Mengen an Treibholz. Deswegen wurden bisher bereits einige Brücken gesperrt, etwa Fußgängerbrücken in der Landeshauptstadt oder die Steinbrücke in Schwaz. Die Feuerwehren waren in Innsbruck in Alarmbereitschaft und setzten schon präventive Maßnahmen für die Altstadt. "Die Entwicklung ist schwer voraussehbar", meinte Elmar Rizzoli, Leiter des städtischen Amts für Allgemeine Sicherheit. Der Inn trat an manchen Stellen in Innsbruck über die Ufer.
Ursache des Hochwassers ungewöhnlich
Für Klaus Niedertscheider, Leiter des Sachgebiets Hydrographie und Hydrologie des Landes Tirol, ist die Ursache des Hochwassers ungewöhnlich. "Diese besondere Situation am Inn rührt daher, dass das Hochwasser eigentlich aus der Schneeschmelze hervorgegangen ist", sagte Niedertscheider. Dass dieses Schmelzwasser den Inn auf den Pegel eines 30-jährlichen Hochwassers oder sogar mehr anschwellen lässt, sei etwas "sehr seltenes und haben wir in den Beobachtungen noch nie festgestellt".