16. Juli 2021 | 14:31 Uhr

Ansfelden Oberösterreich Überflutung Feuerwehr Unwetter Gewitter © laumat.at/Matthias Lauber (Archivbild)

Wetter-Warnung

Hier herrscht am Wochenende Unwetter-Gefahr

Für das Wochenende sind in Österreich kräftige Regenschauer angesagt. Es drohen Gewitter mit Starkregen, die schauerartig auftreten können.

 Eine Starkregenfront könnte am Wochenende in Salzburg, Oberösterreich und Tirol für Überflutungen und Muren sorgen. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostiziere für das Wochenende intensive und lang anhaltende Regenfälle. Das bedeute Warnstufe "Orange" und punktuell bis zu 120 Millimeter Niederschlag in der Nordstaulage im Pinzgau, Tennengau, Flachgau und den Tiroler Bezirken Kitzbühel und Kufstein.

Warnstufe Orange 

In den restlichen Regionen Salzburgs wird mit 40 bis 80 Millimeter Regen gerechnet, was Warnstufe "Gelb" bedeutet. Nur der Lungau scheint aus heutiger Sicht von großen Regenmengen verschont zu bleiben. Es wird befürchtet, dass die starken Regenfälle von Samstagmittag bis Sonntagmittag andauern. "Durch den flächigen und intensiven Niederschlag in einem relativ kurzen Zeitraum werden die vielen Zubringer die Saalach und Salzach auf jeden Fall anschwellen lassen", erklärte Barbara Staudinger vom Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg.

Verkehrsbeeinträchtigungen und Wassereintritte möglich 

Die Lage werde genau beobachtet, so Staudinger. Eine endgültige und exakte Prognose für das gesamte Wochenende sei aus derzeitiger Sicht noch nicht möglich. "Die Alarmpläne in den jeweiligen Regionen werden jedenfalls je nach Lage und Entwicklung umgesetzt." Gewitter könnten lokal zu sehr großen, zusätzlichen Regenmengen führen. Falls sich die Prognose bewahrheitet, kann es laut Katastrophenschutz zu Unterspülungen, Wassereintritten und Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Mit den Einsatz- und Rettungsorganisationen sowie mit der ZAMG werde enger Kontakt gehalten, um schnell reagieren zu können. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, bei Starkregenfällen unnötige Fahrten und Spaziergänge vermeiden.

samstag.jpg © ZAMG Klicken Sie für die Unwetter-Prognose in Ihrer Region auf die Karte.

Mögliche Auswirkungen

Die ZAMG warnt in den Regionen mit oranger Warnstufe vor diesen möglichen Auswirkungen des drohenden Unwetters:

  • Regionale Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr
  • Gefahr von Muren und Hangrutschungen
  • Überflutungen von Gebäuden sowie Grün- und Ackerflächen
  • Überschwemmungen im Bereich von kleinen und mittleren Fließgewässern

 Donau unter Warngrenze 

Auch für Oberösterreich sagte die ZAMG "starken und anhaltenden Regen mit hohen Niederschlagsmengen" vor allem im Süden des Landes voraus. Dort werden 40 bis 80 Millimeter, punktuell bis zu 120 Millimeter Regen erwartet. Dies könne laut Reinhard Enzenebner vom Hydrographischen Dienst des Landes Oberösterreich dazu führen, dass in Schärding am Inn "die Warngrenze erreicht wird und mobile Elemente aufgestellt werden müssen". Die Donau werde nach Stand Freitag eher unter der Warngrenze bleiben. Bei kleineren Gewässern können Gewitterzellen zu lokalen Überflutungen führen, so Enzenebner.

Gefahr von Muren und Überschwemmungen 

In Tirol sollen laut Land vor allem die Bezirke Kufstein und Kitzbühel von großen Niederschlagsmengen betroffen sein, es herrscht ebenfalls Warnstufe "Orange". Dort seien 60 bis 80 Millimeter in der Fläche sowie punktuell 120 bis 150 Millimeter Niederschlag möglich. "In den Schwerpunktgebieten der Brixentaler Ache und Kitzbüheler Ache sind je nach Niederschlagsintensität auch Hochwasserscheitel über eines 30-jährlichen Hochwassers nicht auszuschließen. Lokal sind sehr hohe Niederschlagssummen möglich, die örtlich auch zu Vermurungen und Überschwemmungen führen können", sagten Elmar Rizzoli von der Landeseinsatzleitung und Georg Raffeiner von der Hydrographie und Hydrologie des Landes.

Aufruf zur Vorsicht 

Das Land rief daher die Bevölkerung auf, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden, Wasserabläufe und Kellerschächte abzudecken sowie die Pegelstände auf der Homepage des Landes unter "Hydro Online" oder https://wiski.tirol.gv.at/hydro zu beobachten. Die Niederschläge werden von Samstagmittag bis Sonntagnachmittag erwartet, hieß es.

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Wetterwarnung auch in Deutschland

Auch in Deutschland hat es erneut eine Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegeben, dass durch Starkregen im Südosten Bayerns am Wochenende Überschwemmungen nicht ausgeschlossen sein können, berichtete die dpa. Von Sonntag früh an werde vor allem an der Donau im Bereich Passau mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet, teilte der Hochwassernachrichtendienst am Freitag mit. Es sei dabei nicht ausgeschlossen, dass auch bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, sagte eine Sprecherin. "Dieser Trend ist aber noch mit Unsicherheit behaftet."

Wegen des angekündigten Starkregens kann es demnach auch an Salzach und Inn am Sonntag zu Überschwemmungen kommen. Der DWD rechnet bis Sonntagabend vor allem im östlichen Alpenraum mit Regenmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter, in Staulagen seien "wahrscheinlich" sogar rund 150 Liter pro Quadratmeter möglich. Mit Starkregen rechnet der DWD auch weiter westlich im Allgäu und an der Isar: Dort sind demnach 60 bis 70 Liter pro Quadratmeter möglich.

Die Auswirkungen durch die Unwetter in Deutschland sind auch in Österreich möglich, sagte Florian Rudolf-Miklau von der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung des Umweltministeriums im "Ö1-Mittagsjournal". Da der Niederschlag hierzulande auf eine alpine Topographie stößt und es dadurch auch zu Hangrutschungen kommen kann, können "die Folgen ähnlich sein und im alpinen Bereich durchaus dramatischer". Zum Schutz sei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel getan worden, es gäbe ein enges Netz an Dammbauwerken und an Rückhaltesperren, die die Wassermassen abhalten, die gefährliches Geröll und Holz mitschwemmen, meinte er.

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Mit steigendem Luftdruck überwiegt am Donnerstag in den meisten Landesteilen ruhiges und damit vor allem sonniges Wetter. In einigen inneralpinen Becken und Tälern können sich einige Hochnebelfelder zäh halten, auch im Nordosten und Osten ist es gebietsweise länger trüb. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen. Frühtemperaturen minus 10 bis plus 1 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 6 Grad.
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