07. August 2023 | 06:05 Uhr
Überschwemmungsgebiete
Nach Unwettern: Gefahr ist noch nicht gebannt
''Das Wetter entspannt sich etwas, die Gefahr ist aber noch nicht gebannt'', erklärte der Kärntner Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ).
Die Lage in den südösterreichischen Überschwemmungsgebieten bleibt instabil: Die meisten Pegel waren am Montag dabei, sich zu normalisieren, das viele Wasser der vergangenen Tage machte jedoch das Erdreich labil. Hangrutschungen waren weiter das größte Problem. Die Landesgeologen befanden sich im Dauereinsatz, ebenso wie die Feuerwehren. Die Gefahr werde noch zumindest bis Dienstag anhalten, hieß es in Kärnten.
"Gefahr ist noch nicht gebannt"
"Das Wetter entspannt sich etwas, die Gefahr ist aber noch nicht gebannt", erklärte der Kärntner Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) vor Journalisten. Befürchtet werden neue Niederschläge. "Auch kleinere Einträge in die aufgeweichten Hänge könnten zu Folgeschäden führen", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das war am Montag in den drei Gemeinden Bad Eisenkappel, Globasnitz und Neuhaus im Bezirk Völkermarkt zu befürchten: "Da drohen gewaltige Rutschungen", so Kaiser. In diesem Zusammenhang appellierte Fellner, die nach wie vor aufrechten Zivilschutzwarnungen ernst zu nehmen.
© VOGL-Perspektive
Mehr als 3.500 Feuerwehr-Einsätze
Seit Beginn der Unwetter in der Nacht auf Freitag haben die Kärntner Feuerwehren mehr als 3.500 Einsätze bewältigt, mehr als 4.200 Feuerwehrleute standen im Einsatz - neben jenen aus den betroffenen Bezirken auch Mitglieder des Katastrophenschutz-Zuges aus Oberkärnten und mehr als 200 Feuerwehrleute aus Niederösterreich, die mit Großpumpen angerückt waren. Laut Kaiser habe man heuer mit 18.000 Feuerwehreinsätzen in Kärnten bereits so viele verzeichnet wie im gesamten Jahr 2021.
Meisten Zivilschutzwarnungen weiter aufrecht
Die meisten Zivilschutzwarnungen in Kärnten waren am Montagvormittag weiter aufrecht, nur für die beiden Lavanttaler Gemeinden St. Paul und St. Georgen wurden sie am Sonntagabend aufgehoben. Betroffen waren vor allem Gemeinden im Bezirk Völkermarkt, dazu der Klagenfurter Stadtteil Viktring sowie Keutschach. Zivilschutzalarm gab es nach wie vor für Loibach (Gemeinde Bleiburg). Gerd Kurath vom Landespressedienst Kärnten sagte auf APA-Anfrage, zu den 80 größeren Hangrutschungen, die bereits begutachtet seien, kämen zahlreiche kleinere. Insgesamt gebe es Hunderte und laufend kämen neue hinzu. Ein Hotspot sei nach wie vor auch die Wörthersee-Ostbucht, die unter Wasser steht und unterspült sein könnte. In der Gemeinde Ebenthal südlich von Klagenfurt wurde ein laut Polizei unbewohntes Haus von einer Mure zerstört.
© APA/BFV DEUTSCHLANDSBERG
Erdrutsch auch beim Stift St. Paul im Lavanttal
Einen Erdrutsch hat es auch beim Stift St. Paul im Lavanttal gegeben, berichtete der "Kurier": Teile einer Mauer rund um den Stiftsgarten seien abgebrochen, Personen aber nicht gefährdet. Am Montag wurde auch mit sofortiger Wirkung ein Motorbootverbot am Wörthersee verhängt. Begründet wird das damit, dass zahlreiche Stege und andere Hindernisse durch den hohen Pegel unter Wasser liegen und damit von den Booten aus nicht zu erkennen sind. Das Bundesheer war am Montag in Kärnten mit 130 Soldatinnen und Soldaten sowie zwei Hubschraubern im Assistenzeinsatz.
Hausbewohner mussten in Sicherheit gebracht werden
Immer wieder mussten auch noch am Sonntagabend und am Montag Hausbewohner in Sicherheit gebracht werden, weil Hangrutsche oder Überflutungen befürchtet wurden. Nördlich von Klagenfurt musste am Sonntag das erste Todesopfer der Hochwasserkatastrophe in Südösterreich beklagt werden. Ein Mann aus dem Bezirk St. Veit war am gesperrten Glanradweg zwischen Raggasaal und Karnburg unterwegs gewesen, als er vom Wasser in den Fluss gerissen wurde.
© APA/BFV DEUTSCHLANDSBERG
Der NÖ Landesfeuerwehrverband hat laut Anforderung nun auch fünf Telelader nach Kärnten entsandt. Durch die vielen Murenabgänge der vergangen Tage habe sich die Schadenslage dahingehend verändert, dass es u. a. schweres Gerät braucht, um Straßen von Schlamm und Geröll freizubekommen, wurde betont. Mit den Teleladern haben sich einer Aussendung zufolge 15 Mitglieder der FF Weigelsdorf, Heinreich, Göllersdorf, Klosterneuburg-Stadt und Hainfeld auf den Weg in den Süden gemacht. Die Großpumpen aus Niederösterreich, seit Freitag ununterbrochen im Einsatz, seien indes wieder auf neue Standorte verlegt worden.
Bis zu zehn Millionen Euro Schäden in Kärnten
Die Donau Versicherung rechnet mit bis zu zehn Millionen Euro Schäden in Kärnten. Seit Juni habe man gut 2.800 Schadensmeldungen aus dem Bundesland erhalten, hieß es in einer Aussendung am Montag. In der Steiermark verzeichnete die Versicherung seit Anfang Juni 2023 knapp über 1.000 Schadenmeldungen. Aktuell werde mit einem Schadenaufwand von rund drei Millionen Euro in der Grünen Mark gerechnet. Das volle Ausmaß werde sich aber erst nach dem Ende der Aufräumarbeiten zeigen. Seitens der Wiener Städtischen belaufen sich die ersten Schätzungen für Kärnten und die Steiermark auf rund 20 Millionen Euro.
© APA/ERWIN SCHERIAU
In der Steiermark sinken die Pegel der Flüsse und Bäche, doch Hangrutschungen und Murenabgänge dürften auch in der Steiermark in den kommenden Tagen das größte Problem sein. Am Montagvormittag waren rund 400 Rutschungen in der Steiermark erfasst. Mit Stand Montagmittag waren es in der Steiermark 34 Personen, die nicht in ihre Wohnhäuser durften, weil diese evakuiert wurden - die meisten von ihnen in St. Johann im Sauggautal. Am Abend waren in den gesamten Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark der Katastrophenfall festgestellt worden, hinzu kam Montagnachmittag auch noch die Gemeinde Bad Schwanberg.
Militärkommando Steiermark half bei Aufräumarbeiten
Das Militärkommando Steiermark half am Montag noch mit rund 30 Soldatinnen und Soldaten in Heimschuh bei den Aufräumarbeiten, sagte Presseoffizier Dominik Resch auf APA-Nachfrage. Im Burgenland wurde die Katastrophenhilfe durch das Bundesheer unterdessen beendet. Seitens des steirischen Landesfeuerwehrverbandes hieß es am Montag, dass ein Großteil der Einsätze abgeschlossen sei. Vereinzelt helfen Kameradinnen und Kameraden noch bei den Aufräumarbeiten, so Sprecher Thomas Meier.
Die steirische Wirtschaftskammer und die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS) will den von Unwetter und Überschwemmungen betroffenen Betrieben mit einer Soforthilfsaktion unter die Arme greifen und das AMS Steiermark bietet betroffenen Gemeinden ebenfalls Unterstützung an: "Über eine gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung können angestellte Personen rasch bei den notwendigen Aufräumarbeiten helfen. Daran interessierte Gemeinden melden sich am besten bei den regionalen AMS-Geschäftsstellen in Deutschlandsberg, Feldbach und Leibnitz", informierte Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe.
"Existenzen sind von einem Tag auf den anderen bedroht"
Betroffenen im Burgenland werden seitens des Landes Zahlungen aus der Katastrophenbeihilfe für die Behebung von Schäden in Aussicht gestellt. "Existenzen sind von einem Tag auf den anderen bedroht", sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag. Er erinnerte an die 2019 erfolgte Anhebung der Fördersumme für Privathaushalte auf maximal 70.000 Euro.
Heftige Niederschläge stellten eine immer größere Herausforderung dar und ließen die Schadensfallanträge steigen, ergänzte LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Seit der Novellierung der Katastrophenbeihilfe vor vier Jahren seien bis 2022 insgesamt 89 von Privathaushalten eingebracht worden, 2023 seien es bisher bereits 70. Der Landeshauptmann und seine Stellvertreterin riefen Geschädigte auf, rasch um Unterstützung anzusuchen. Alle Informationen finden sich unter www.burgenland.at/katastrophenbeihilfe.
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Unwetter-Folgen in Slowenien: Österreich schickt Bagger
Österreich hat Hilfe mit zwei Hubschraubern des Bundesheeres angeboten: Ein Black Hawk S-70 und eine Agusta Bell 212 könnten für Such- und Rettungsdienste unserem Nachbarn Slowenien rasch zur Hilfe stehen, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Das Büro von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) informierte zudem, dass Bagger zur Beseitigung von Vermurungen, Verklausungen sowie zur Freimachung von Flussläufen sowie modulare, vorgefertigte Brückenelemente nach Slowenien geschickt werden.
Land Kärnten richtet Hotline ein
Das Land Kärnten hat eine Hotline für Bürgeranfragen nach den Unwettern eingerichtet: 050536 22 132
Kärntner Bundesliga-Klubs laden Einsatzkräfte zu Match ein
Unter dem Motto "Wir sagen Danke" laden das Land Kärnten, die Stadt Klagenfurt sowie die Kärntner Bundesliga-Klubs SK Austria Klagenfurt und der WAC alle Helferinnen und Helfer, die beim Unwetter im Einsatz waren kostenlos zum Derby ein, das kurzfristig verlegt werden musste. Der Kracher der zweiten Runde in der ADMIRAL Bundesliga steigt nun am Mittwoch (20.30 Uhr). Alle Mitglieder der Einsatzkräfte die beim Match am Mittwoch, oder alternativ beim Heimspiel des WAC am Samstag, dabei sein wollen, werden gebeten sich per Email entweder an fanservice@rzpelletswac.at oder tickets@skaustriaklagenfurt.at zu wenden.
Rekordwasserstände sorgen für Probleme in Kroatien
In Kroatien haben Rekordwasserstände an den Flüssen Drau, Mur und Sava auch am Montag Probleme in Norden des Landes sowie in der Umgebung der Hauptstadt Zagreb verursacht. Am kritischsten war die Lage an der Drau bei der Stadt Koprivnica. Hingegen gab es entlang der Mur laut Medienberichten etwas Entspannung, die Überschwemmungen hatten keine größeren Schäden an den Wohnhäusern verursacht.
Erdrutsch beim Stift St. Paul
Einen Erdrutsch hat es auch beim Stift St. Paul im Lavanttal gegeben. Teile einer Mauer rund um den Stiftsgarten seien abgebrochen, Personen aber nicht gefährdet.
© APA/STIFT ST. PAUL IM LAVANTTAL/KONVENT DER BENEDIKTINER (Archivbild)
Sturm legte Badner Bahn stundenlang lahm
Das Tief Zacharias sorgte am Montag im Osten Österreichs neben weiteren Regenschauern auch für heftige Sturmböen. Am Vormittag musste deswegen sogar in der Stadt Baden die Strecke der Badner Bahn gesperrt werden.
Nachdem mehrere gebrochene Äste an Bäumen im Ortsteil Leesdorf auf die Geleise und auf ein direkt angrenzendes Wohnhaus herabzustürzen zu drohten, war es notwendig zwei Bäume komplett abzutragen.
© BFKDO BADEN/STEFAN SCHNEIDER
Nach fast drei Stunden konnte der Zugsverkehr gegen 13 Uhr wieder aufgenommen werden.
Katastrophenfall in nächster Gemeinde
Am Montagnachmittag wurde von der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg auch die Katastrophe auch für die Gemeinde Bad Schwanberg festgestellt.
Damit sind Katastrophen in folgenden steirischen Gemeinden bzw. Bezirken festgestellt worden:
- Deutschlandsberg: Eibiswald (Ortsteile Aibl, Großradl und Pitschgau), Wies (Ortsteile Wies und Wernersdorf), St. Peter im Sulmtal, Bad Schwanberg
- Gesamter Bezirk Südoststeiermark
- Gesamter Bezirk Leibnitz
Land Kärnten informiert: "Fahrverbot am Wörthersee"
Stromaggregate mit "Black Hawk" transportiert
Im Rahmen eines Hilfseinsatzes des Bundesheeres werden für das "Kärnten Netz" zwei Stromaggregate mit einem "Black Hawk" in Illmitzen (Gemeinde Neuhaus) transportiert.
© APA/BUNDESHEER/ARNO MELICHAREK
"In den Überflutungsbereichen entlang der Glan herrscht absolute Lebensgefahr!"
"Gefahr ist noch nicht gebannt"
"Das Wetter entspannt sich etwas, die Gefahr ist aber noch nicht gebannt", erklärte der Kärntner Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) vor Journalisten. Befürchtet werden neue Niederschläge. "Auch kleinere Einträge in die aufgeweichten Hänge könnten zu Folgeschäden führen", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das war am Montag in den drei Gemeinden Bad Eisenkappel, Globasnitz und Neuhaus im Bezirk Völkermarkt zu befürchten: "Da drohen gewaltige Rutschungen", so Kaiser.
Karner dankt Einsatzkräften
Nach den heftigen Unwettern in Kärnten und der Steiermark dankt Innenminister Gerhard Karner den im Einsatz stehenden Polizistinnen und Polizisten sowie den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr. Beginnend mit dem Abend des 3. Augusts 2023 gab es über das Wochenende 6.000 Einsätze mit 15.000 Feuerwehrleuten.
"Unsere Feuerwehren leisten in diesen Stunden unbezahlbare Arbeit, dafür gebührt ihnen zu Recht große Anerkennung und aufrichtiger Dank“, sagte Innenminister Karner am 7. August 2023 in Wien. „Die zentrale Bedeutung der Feuerwehren – auch der vielen Freiwilligen – verdeutlichte sich am vergangenen Wochenende einmal mehr. Sie bekämpfen nicht nur unermüdlich die Überflutungen, sondern sie helfen Familien in Not."
Karner: Katastrophenfonds "ausreichend dotiert"
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat am Montag, angesprochen auf finanzielle Unterstützung für die Katastrophengebiete, betont, dass der Katastrophenfonds "ausreichend dotiert" sei. Der finanzielle Schaden sei aber noch nicht abschätzbar, sagte er am Rande einer Pressekonferenz in Wien. "Ich will mich hier heute nicht auf Zahlen festlegen." Schadenskommissionen der Länder und Gemeinden müssten den Bedarf erheben.
Karner bestätigte, dass im Laufe der vergangenen Tage bis zu 400 Soldaten im Assistenzeinsatz für die Unterstützung in den Katastrophengebieten herangezogen worden seien. "Aktuell waren es heute früh noch bis zu 250 Soldaten." Angesprochen auf allfällige Hilfe für das Nachbarland Slowenien, das über die EU Hilfe angefordert hat, sagte Karner, dass österreichische Unterstützer noch nicht im Einsatz seien.
Mehr Regen als in einem gesamten August in Bad Eisenkappel
Das Tief, das dem Süden in kurzer Zeit große Regenmengen und Hochwasser beschert hat, hat auch neue Niederschlagsrekorde gebracht. "In einigen Regionen von Kärnten und der Steiermark regnete es in den letzten fünf Tagen, von Donnerstag in der Früh bis Montag in der Früh, mehr als in einem durchschnittlichen gesamten August", so Klimatologe Hans Ressl von Geosphere Austria. Auch sonst regnete es stellenweise mehr als die Hälfte einer durchschnittlichen Augustmenge.
In Bad Eisenkappel (K) hat es in diesem August bereits 269 Millimeter geregnet. Das ist schon jetzt mehr als beim bisherigen Rekord für die größte Regenmenge in einem gesamten August. Der alte Rekord stammt mit 259 Millimeter aus dem August 2014. Die Messstation besteht seit knapp 60 Jahren.
© APA/GERD EGGENBERGER
In Loibl wurden 298 mm in den vergangenen fünf Tagen gemessen - und dies bei einem Monatsdurchschnitt von 184 mm. Für diesen Zeitraum waren es in Bad Eisenkappel 253 mm bei normalerweise 144 mm im gesamten August. Ferlach verzeichnete 243 mm bei einem Durchschnitt von 145 mm. In der Steiermark waren es in Wagna/Leibnitz 162 mm in den vergangenen fünf Tagen (119 mm Augustdurchschnitt), in Deutschlandsberg 159 mm (134 mm) und in Bad Gleichenberg 134 mm (108 mm).
Laut Geosphere Austria wird das Wetter in den nächsten Tagen deutlich ruhiger verlaufen. Es können zwar gelegentlich Regenschauer oder Gewitter durchziehen, aber es sei kein flächendeckender Dauerregen zu erwarten. Am Dienstag wird es überwiegend sonnig bei Höchsttemperaturen zwischen 18 und 24 Grad. Es bilden sich höchstens vereinzelte, kurze Schauer.
Der Mittwoch wird wechselhaft mit etwas Sonne und Regenschauern oder Gewittern, bei Höchstwerten zwischen 17 und 24 Grad. Am Donnerstag zumindest zeitweise sonnig und nur vereinzelte Schauer. Dazu spürbar wärmer bei Nachmittagstemperaturen zwischen 21 und 27 Grad. Am Freitag viel Sonne, vereinzelte Gewitter am Nachmittag und sommerliche Höchstwerte zwischen 24 und 30 Grad.
Lage entstpannt sich
Harald Eitner, Leiter der Katastrohenschutzabteilung des Landes Steiermark, sagte Montagvormittag zur APA, dass sich die Hochwasserlage bei den steirischen Fließgewässern "sichtlich entspannt". In Mureck etwa, wo der Durchfluss am Wochenende bei 1.200 Kubikmeter pro Sekunde lag, sei dieser nun auf etwa 700 Kubikmeter gesunken. Gefahr bestehe aber immer noch durch die aufgeweichten Böden. Auch in der Steiermark dürften daher in den kommenden Tagen Hangrutschungen und Murenabgänge das größte Problem sein. Am Montagvormittag waren rund 400 Rutschungen in der Steiermark erfasst. "Neue Rutschungen kommen beinahe im Minutentakt hinzu", so Eitner. Mit Stand Sonntagabend waren es in der Steiermark noch 29 Personen, die nicht in ihre Wohnhäusern durften, weil diese evakuiert wurden - die meisten von ihnen in St. Johann im Sauggautal, wo ein massiver Hangrutsch etwa zehn Wohngebäude bedroht. Am Abend waren in den gesamten Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark der Katastrophenfall festgestellt worden.
Slowenien fordert NATO-Hilfe an
Die Lage in unserem südlichen Nachbarland bleibt angespannt, das Ausmaß der Katastrophe wird erst langsam sichtbar.
Lage in Tschechien entspannt
Nach ergiebigen Regenfällen hat sich die Lage an den Flüssen Tschechiens zu Wochenbeginn wieder entspannt. An Elbe, Moldau und Oder lagen die Wasserstände am Montagvormittag im normalen Bereich, so das Institut für Hydrologie und Meteorologie (CHMU). Die Tendenz wurde als stabil oder fallend angegeben. An einer Messstation an der Wilden Adler im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Polen wurde die erste von drei Hochwasser-Warnstufen erreicht.
In der benachbarten Slowakei schwollen durch die anhaltenden Regenfälle mehrere Flüsse und Gebirgsbäche stark an. In Kezmarok im Norden des Landes drohte der Fluss Poprad über die Ufer zu treten. Im Nationalpark Slowakisches Paradies wurden die Schluchten für Besucher geschlossen. Die Bergwacht rief Touristen auf, nicht durch Bäche zu waten. Auch in der Hohen Tatra waren mehrere Wanderwege überflutet und vorübergehend unpassierbar.
Kaiser: "Katastrophen mit herkömmlicher Ausrüstung kaum mehr bewältigbar"
"Es sind sicherlich die größten Schäden seit langer, langer Zeit", so Landeshauptmann Kaiser im Ö1-Morgenjournal. "Das wirkliche Ausmaß, die Betroffenheit, wird man erst in einigen Tagen annähernd feststellen." Kaiser kann noch keine Entwarnung geben: "Große Vorsicht ist auch weiterhin geboten."
© APA/ROLAND SCHLAGER
Aufräumarbeiten
In den Hochwasser-Gebieten in Kärnten und der Steiermark beginnen nun die Aufräumarbeiten. In vielen Orten wird erst jetzt das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar.
Lage entspannt sich
Die Feuerwehren mussten in der Nacht nur zu wenigen Einsätzen ausrücken. Die Gefahr von Muren und Hangrutschen bleibt aber hoch.
Starkregen-Warnung
Im Süden sollte es heute trocken bleiben, im Norden muss man hingegen mit Starkregen rechnen.
© Geosphere Austria
Van der Bellen telefonierte mit slowenischer Präsidentin
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich mit seiner slowenischen Amtskollegin Nataša Pirc Musar in einem Telefongespräch über die Situation nach der Hochwasserkatastrophe in beiden Ländern ausgetauscht. "Ich habe ihr Österreichs aufrichtige Anteilnahme im Angesicht dieser Naturkatastrophe ausgesprochen", teilte Van der Bellen am Sonntagabend im jüngst zu "X" umbenannten sozialen Netzwerk Twitter mit.
Auch Slowenien sei hart von den Unwettern getroffen, es seien "schwerste Zerstörungen zu beklagen", so Van der Bellen. "In Slowenien genauso wie in Österreich sieht man neben unfassbaren Bildern der Zerstörung auch die Bilder der Solidarität. Dieses Füreinanderdasein macht unsere Gemeinschaft stark - eine Stärke, die wir in dieser schweren Situation so dringend brauchen", so der Bundespräsident in einem persönlich gezeichneten Tweet.
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Die Lage in den südösterreichischen Überschwemmungsgebieten bleibt instabil. Wir berichten auch heute wieder LIVE