21. April 2017 | 07:33 Uhr

frost.jpg © APA / dpa

Eiskalte Nacht

Frost-Rekord nach Schnee-Chaos

Die Nacht auf Freitag brachte teils schweren Frost - Bauern kämpften verzweifelt gegen Kälte. 

Minus 13,5 Grad in Lech am Arlberg, knapp minus 12 Grad im Tannheimer Tal in Tirol - wie prognostiziert, kam nach dem Schnee-Chaos die Frost-Nacht. Absolute Kältepole waren dabei schneebedeckte Täler in den Alpen, wo die Temperaturen verbreitet unter minus 10 Grad sanken. In Seefeld in Tirol war es etwa mit -12,1 °C so kalt wie noch nie im April.

Aber nicht nur dort, sondern im ganzen Land gab es Temperaturen teils weit unter dem Gefrierpunkt. Vom Frost verschont blieben nur der Donauraum, das Weinviertel, das Wiener Becken und Teile des nördlichen Burgenlands.

Von den Landeshauptstädten blieben nur Wien und St. Pölten über der 0-Grad-Marke. Linz meldete -0,5 Grad, Salzburg -0,4 °C, Innsbruck -3,8 °C, Bregenz -1,5 °C. Eisig kalt war es auch im Süden: In Graz hatte es um 6.00 Uhr früh -1,6 °C, in Klagenfurt -3,6 °C.

Mit -5,5°C am Grazer sowie -4,4°C am Innsbrucker Flughafen verzeichnete die ZAMG zwei neue Frostrekorde. An etwa 240 von insgesamt 270 Wetterstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sind in der Nacht auf Freitag Minusgrade gemessen worden.

Schäden sieht man erst später
Die heimischen Obst- und Weinbauern kämpften die ganze Nacht über gegen den Frost. Stroh wurde abgebrannt, auch Frostkerzen verwendet. Manche versuchten es mit Beregnen oder dem Abdecken der Kulturen oder Triebe. Ob der Kampf erfolgreich war, ist noch nicht klar - Genaueres wird man erst in ein paar Tagen sagen können.

Entwarnung in Niederösterreich
Weniger schlimm als befürchtet dürften die Schäden in Niederösterreich ausgefallen sein, wo es in einigen Regionen etwas milder blieb als prognostiziert. Entwarnung gaben die Weinbauern im Kamptal und im Bezirk Krems. "Die letzte Nacht hat für uns keine Gefahr dargestellt“, wurde Erich Kroneder, Obmann vom Weinbauverein Langenlois, vom ORF NÖ zitiert.

>> So verzweifelt kämpften die Bauern gegen den Frost

Die Obstkulturen stehen derzeit teilweise in der Vollblüte. Die Vegetation ist heuer im Durchschnitt zwei Wochen weiter als im langjährigen Schnitt.

So geht's weiter
Am Freitag vertreibt am Vormittag nahezu ungetrübter Sonnenschein den Frost, bevor allmählich im Norden und Osten auch wieder ein paar dichtere Wolken auftauchen können. Die Sonne scheint aber auch dann noch zumindest zwischendurch und es bleibt generell trocken. Der Wind bleibt mäßig, in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland sowie im Norden der Steiermark für einige Stunden auch lebhaft aus West bis Nordwest. Untertags steigen die Temperaturen auf 7 bis 15 Grad.

Das Wochenende wird allerdings wieder deutlich wechselhafter und kühler. >> Die Prognose im Detail: Tief "Quentin" versaut uns das Wochenende .