02. November 2018 | 08:23 Uhr

Kärnten Hochwasser 2018 © APA/BUNDESHEER/CHRISTIAN DEBELAK

Zittern vor Hochwasser

Es regnet weiter: Kärnten kommt nicht zur Ruhe

Vorerst keine neuen Muren abgegangen, aber Gefahr bleibt akut.

Das Wetter meint es nicht gut mit den Menschen in den von Hochwasser und Überschwemmungen betroffenen Gebieten im Südwesten. Morgen, Freitag, beginnt es dort und im Süden wieder zu regnen in Unterkärnten und in der südlichen Steiermark können die Niederschläge mitunter kräftig sein. Das geht aus dem Trend der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) vom Donnerstag hervor.

Im Süden und Südosten ist der Himmel am Freitag oft wolkenverhangen und im Laufe des Vormittages setzt allmählich wieder Regen ein. Im übrigen Österreich sind bis zum Vormittag noch sonnige Phasen dabei, stellenweise gibt es aber auch Nebel. Generell werden die Wolken im Tagesverlauf auch dort dichter und Regen kommt auf. Am ehesten trocken bleibt es im Westen und Nordwesten. Der Wind weht schwach bis mäßig aus variablen Richtungen. In der Früh zeigt das Thermometer zwischen ein und zwölf Grad, am frühen Nachmittag zwischen zehn und 19 Grad.

Das aktuelle Regen-Radar

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Angespannte Situation

Schon am Donnerstag setzte wieder heftiger Regen ein. Für die Mölltaler Gemeinde Mörtschach gab es eine Zivilschutzwarnung.

Die Menschen sollten zur Sicherheit in ihren Häusern bleiben, sagte der Spittaler Bezirkshauptmann Klaus Brandner zur APA. Ein Abschnitt der Mölltal Straße (B106) bei Lainach wurde wegen eines Hangs, der abzurutschen drohte, für den gesamten Verkehr gesperrt.

Auch im Bezirk Hermagor war die Situation weiter angespannt. Trotz Starkregens waren zunächst keine neuen Probleme dazugekommen, sagte Bezirkshauptmann Heinz Pansi. Er erklärte, dass man Vorbereitungen für weitere Sicherungsmaßnahmen an den Dämmen im Gailtal treffe, die ab Freitag umgesetzt werden sollen. Am Donnerstag wurde an der Freigabe letzter Verbindungsstraßen gearbeitet.
 

Lesachtal nur für Einsatzkräfte erreichbar

Die Straße ins Lesachtal ist weiterhin für den allgemeinen Verkehr gesperrt, lediglich Einsatzfahrzeuge dürfen passieren. Für den normalen Verkehr wäre die nur einspurig befahrbare Strecke zu gefährlich, erklärte Pansi. Im Lesachtal ging es mit der Wiederherstellung der Stromversorgung nur schleppend voran. Die Arbeiten mussten teilweise eingestellt werden, weil sie bei den starken Regenfällen zu gefährlich für die Mitarbeiter gewesen wären.

Auch die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) verzeichnete vorerst keine neuen Murenabgänge. Die Feuerwehren machten aber Kontrollfahrten, hieß es. Die Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage dürften laut Einschätzung der LAWZ noch lange dauern. Laut Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) dürften die Regenfälle in der Nacht abklingen. Heftige Niederschläge waren für die kommenden Tage keine mehr angesagt.

Millionenschaden

Vonseiten der Behörden heiß es, dass man sich etwa die Forstschäden durch den Sturm erst in einem zweiten Schritt anschauen werde. Vonseiten der Politik hatte es am Mittwoch Bekundungen gegeben, man werde den betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch finanzielle Hilfe zukommen lassen. Aus den Mitteln des Katastrophenfonds stünden derzeit insgesamt noch bis zu 102 Millionen Euro für Schäden und Katastrophenfälle zur Verfügung, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.
 

Sonne am Samstag

Am Samstag ist zunächst verbreitet Restbewölkung sowie Hochnebel anzutreffen, anfangs ist im Süden noch zeitweise Regen zu erwarten. Ab dem späten Vormittag werden die Wolken weniger und besonders im Westen sowie im höheren Bergland wird es spätestens am Nachmittag sonnig. Über vielen Niederungen, Tälern und Becken bleibt es allerdings trüb durch Hochnebel. Der Wind weht schwach bis mäßig, entlang der Alpennordseite zum Teil lebhaft, meist aus Südost bis West. Die Frühtemperaturen liegen zwischen vier und 13 Grad, die Nachmittagstemperaturen zwischen neun und 18 Grad.

Nebel am Sonntag


Über den Niederungen im Norden, Osten und Südosten sowie in südlichen Beckenlagen und am Bodensee halten sich am Sonntag Hochnebelfelder sehr hartnäckig und lösen sich tagsüber nur stellenweise auf. Abseits des Nebels scheint oft die Sonne, durchziehende hohe Schleierwolken können den sonnigen Eindruck aber auch hier etwas trüben. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Süd. Frühtemperaturen vier bis elf Grad, Tageshöchsttemperaturen je nach Sonne zehn bis 21 Grad.
 

Auch am Montag Regen

Am Montag stauen sich an der Alpensüdseite dichte Wolken und im Südwesten regnet es ein wenig. Überall sonst gibt es über den Niederungen einige Hochnebelfelder, die sich erst tagsüber allmählich lichten. Aber auch abseits des Nebels ziehen einige hohe Wolkenfelder durch und lassen die Sonne oft nur diffus durch die dünne Wolkendecke scheinen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Süd, am Alpenhauptkamm und in Föhnstrichen an der Alpennordseite bläst aber auch lebhafter Südwind. Frühtemperaturen drei bis zehn Grad, Tageshöchsttemperaturen je nach Sonne und Föhn elf bis 20 Grad.

Dienstag

Auch am Dienstag stauen sich an der Alpensüdseite die Wolken und zeitweise regnet es. Trüb durch zähe Hochnebelfelder ist es auch oft im Südosten. Überall sonst ist die Nebelneigung aber deutlich geringer und oft scheint die Sonne. Hohe Wolkenfelder können den sonnigen Eindruck kaum trüben. Der Wind weht mäßig, im Osten und in Föhnstrichen auch lebhaft aus Südost bis Süd. Frühtemperaturen vier bis zehn Grad, Tageshöchsttemperaturen zwölf bis 20 Grad.