15. Juli 2016 | 13:59 Uhr

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Hintergrund

Darum spielt das Wetter derzeit verrückt

Die Hintergründe der ungemütlichen Wetterlage der letzten Tage.

Heftige Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel; darauf folgend extreme Niederschlagsmengen samt Muren und Hochwasser. Diese Woche hatte es wettermäßig wahrlich in sich.

 

Grund für die Wetter-Kapriolen war eine sogenannte "Vb-Wetterlage" (sprich "Fünf-b"). Dieser Begriff beschreibt eine bestimmte Zugbahn von Tiefdruckgebieten, die von Oberitalien über den Alpenostrand nach Polen ziehen und im gesamten Alpenraum intensiven Niederschlag bringen können.

 

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Rot hervorgehoben die Vb-Zugbahn von Italien ins Baltikum

 

Vb-Zugbahnen haben historisch zu verheerenden Hochwassern geführt, etwa  2002, 2005 und 2013. Im Schnitt kommen diese nur fünf Mal im Jahr vor, viele von ihnen bringen aber überdurchschnittlich große Regenmengen in Österreich.

 

So entwickelte sich die Wetterlage
Eine Kaltfront des Tiefs "Tiba" über Skandinavien erreichte am Dienstag von Nordwesten her den Alpenraum und staute sich dort. Dadurch bildete sich an dieser natürlichen Barriere ein höherer Druck. Im Lee des Gebirgszuges entstand das Tiefdruckgebiet "UlrikeI" über Italien. Dieser Prozess wird in der Meteorologie "Genua-Zyklogenese" (Genua-Tiefdruckentwicklung) genannt. Genua deshalb, weil sich der Wirbel des Tiefdruckgebietes über dem Golf von Genua entwickelt.

 

"UlrikeI" reicherte sich über dem Mittelmeer mit feuchter, warmer Luft an und schickte das neu gebildete Randtief "UlrikeII" mit einer Höhenströmung auf die Vb-Zugbahn von Italien in nordöstliche Richtung mit Ziel Baltikum.



Am Wochenende setzt sich von Nordwesten her Hoch "Burkhard" durch und bringt ruhigeres Wetter. Der Sommer meldet sich dann in der kommenden Woche mit 30 Grad oder mehr zurück. >> Vorschau auf das Wochenende

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Hitze, von Westen gewittrig 20/35°

Der Donnerstag startet oftmals sehr sonnig. Im Bergland bilden sich bereits am Vormittag Quellwolken. Von Vorarlberg bis Osttirol sorgen diese für Regenschauer und Gewitter. Diese breiten sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts aus. Weitgehend trocken und überwiegend sonnig bleibt es von Unterkärnten bis ins Südburgenland und im östlichen Niederösterreich. Der Wind kommt zunächst verbreitet aus südlichen Richtungen und weht schwach bis mäßig. Mit den Gewittern dreht der Wind aber auf West bis Nordwest und lebt vor allem östlich von Oberösterreich sowie im Bergland deutlich auf. Die Frühtemperaturen liegen zwischen 16 und 23 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 26 und 38 Grad, mit den höchsten Werten im Osten.
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