17. April 2018 | 08:46 Uhr

Graz Überflutung © Viyana Manset Haber/Symbolfoto

Zug wegen Mure entgleist

Nach Starkregen: Südbahnstrecke gesperrt

Güterzug entgleiste in der Nacht, Schienenersatzverkehr eingerichtet.

In der Nacht auf Dienstag ist infolge der starken Regenfälle im Bereich zwischen Retznei und Leibnitz auf der steirischen Südbahnstrecke eine Mure abgegangen, wie ÖBB-Sprecher Christoph Posch der APA mitteilte. Die Südbahn-Trasse wurde verlegt, ein Güterzug entgleiste. Dessen Lok wurde schwer beschädigt, verletzt wurde jedoch niemand. Die Strecke sei mehrere Tage gesperrt.
 
Auch der Oberbau wurde auf 300 bis 400 Meter schwer mitgenommen, teilte Posch mit. Im Nahverkehr wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Spielfeld und Leibnitz eingerichtet. Der Fernverkehr wird ab Graz mit Bussen bis Spielfeld geführt. Es sei mit einigen Minuten Verzögerung auf den Strecken zu rechnen. Der Güterverkehr werde großräumig über Villach umgeleitet.


Feuerwehrkräfte räumten auf

Nach dem Starkregen Montagabend haben die Feuerwehren in Graz sowie im Umland und in den südlichen Bezirken der Steiermark teils die ganze Nacht die Schäden beseitigt, Keller ausgepumpt und Straßen von Schlamm befreit. In der Landeshauptstadt wurden 180 Alarmierungen gezählt, in Graz-Umgebung immerhin 130. Die Grazer Murpromenade wurde gesperrt.
 
Steiermark Rekord-Regen © APA/ERWIN SCHERIAU © APA, Einkaufszentrum überflutet
 
In Graz-Umgebung, etwa in Fernitz, wurden Wohnanlagen überschwemmt und Stromleitungen beschädigt. Im Bezirk Leibnitz waren rund 100 Feuerwehrkräfte im Einsatz: In Wildon mussten drei Autoinsassen gerettet werden, da der Wurzingbach über die Ufer getreten war. Es habe sich um einen "lebensgefährlichen Einsatz" gehandelt, schilderte Marcel Keutz von der Freiwilligen Feuerwehr Wildon.
 
Steiermark Rekord-Regen © APA/ERWIN SCHERIAU  APA, Einkaufszentrum überflutet
 
In der Landeshauptstadt standen rund 70 Kräfte der Berufsfeuerwehr, 40 der Freiwilligen Feuerwehr sowie einige Männer von Betriebsfeuerwehren im Einsatz. Bis Mitternacht wurden viele der Alarmierungen storniert, da sich die Situation wieder entspannt hatte. Vereinzelt mussten die Helfer aber bis in die Morgenstunden pumpen und aufräumen. Am Grieskai drohte ein Mehrparteienhaus einzustürzen, da die Fundamente des Hauses unterspült wurden. Das Haus wurde evakuiert und ein Statiker hinzugezogen.
 
Steiermark Rekord-Regen © APA/ERWIN SCHERIAU  APA, Einkaufszentrum überflutet
 
Noch in den Nachtstunden gingen die Pegel der Grazer Bäche, etwa des Mühlgangs, der in der Herrgottwiesgasse über die Ufer getreten war, in den Normalbereich zurück. Der Pegel der Mur stieg dagegen auf über vier Meter an. Dienstagfrüh wurde daher die Promenade bis auf Weiteres gesperrt und zwar bei der Ostseite der Mur zwischen den Abgängen Roseggerkai (Augartenbrücke) und Kaiser-Franz-Josef-Kai (Gründerzeitabgang).
 
Steiermark Rekord-Regen © APA/ERWIN SCHERIAU  APA, Einkaufszentrum überflutet
 
Auch in der Obersteiermark im Raum Knittelfeld regnete es stark: Binnen kürzester Zeit wurde eine Eisenbahnunterführung inmitten des Stadtgebietes rund einen halben Meter überschwemmt, schildert Einsatzleiter Walter Leitold von der Feuerwehr Knittelfeld. Zudem waren Keller auszupumpen.

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22

Etwas Schneeregen, im S teils sonnig. 0/5°

Südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis in die Südoststeiermark sowie im Südburgenland scheint bis zum Abend die Sonne häufig. Weiter im Norden und Osten sowie auch von Vorarlberg bis Salzburg ziehen jedoch deutlich mehr Wolken durch. Bei einer Schneefallgrenze zwischen 400 und 700m Seehöhe regnet und schneit es vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel zeitweise. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und lebt bis zum Abend von Oberösterreich ostwärts deutlich auf. Die höchsten Windspitzen werden aber in Wien, in Niederösterreich sowie auch in der Obersteiermark erreicht. Die Nachmittagstemperaturen umspannen in Abhängigkeit vom Wind und dem Sonnenschein 3 bis 9 Grad. Heute Nacht: Eine Warmfront zieht in der Nacht auf Montag nördlich des Alpenhauptkammes mit dichten Wolken von West nach Ost und bringt hier vor allem im Nordstau der Alpen oder auch im Wald- und Mühlviertel lokalen Regen oder Schneefall. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe der Nacht auf Lagen um 1000m Seehöhe an. Von Osttirol ostwärts verläuft die Nacht hingegen weitgehend trocken und örtlich sogar aufgelockert bewölkt. Der Wind weht unverändert lebhaft, im Flachland des Ostens und im Bergland zum Teil auch stark aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen im Süden und Westen minus 5 bis 0 Grad, im Norden und Osten 0 bis 6 Grad.
mehr Österreich-Wetter