03. Februar 2019 | 09:22 Uhr

Brenner Stau © APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Mega-Stau nach Lawinenabgang

Brenner: Hunderte saßen über Nacht auf Autobahn fest

Weitere Schneefälle für Sonntag angekündigt +++ Auch Bahnverkehr eingeschränkt.

Nach dem Schneechaos in Norditalien ist die Brennerautobahn (A22) schrittweise wieder für den Verkehr geöffnet worden. "Die Verkehrssituation auf den Staatsstraßen und auf der Brennerautobahn hat sich leicht entspannt, kritische Situationen bestehen aber weiterhin", teilte der Südtiroler Zivilschutz am Samstag mit.

Neben der Freigabe der Südspur wurde auch die Nordspur der A22 Stück für Stück wieder befahrbar gemacht. Zuvor hatte ein Lawinenabgang an der Grenze zu Österreich die Lage verschärft. Verletzt wurde dabei niemand.

Weitere Schneefälle am Sonntag sind angekündigt - und auch der Eisenbahnverkehr auf der Brennerlinie bleibt laut Zivilschutz vorerst stark eingeschränkt. Weil die Situation auf vielen Straßen "kritisch" war, konnten teilweise auch Schienenersatzbusse nicht fahren.

Wie die Polizei in der Nacht auf Sonntag mitteilte, wurde auch die Brennerstraße B182 zwischen der Stefansbrücke und der Kreuzung B182/B183 nach einem Erdrutsch bis Sonntagfrüh (mindestens 8.00 Uhr) gesperrt.

Hunderte gestrandet

Besonders hart traf es Hunderte Menschen auf der Brennerautobahn, die die Nacht auf Samstag in ihren Fahrzeugen verbringen mussten, da ein Weiterkommen unmöglich war. Lastwagen ohne Schneeketten blieben liegen. Im Tagesverlauf konnten blockierte Autos und Lkw von den Bergungskräften wieder fahrtüchtig gemacht werden. Hunderte Helfer waren im Einsatz, um das Schneechaos zu bewältigen. Der Zivilschutz riet Touristen im Pustertal und in anliegenden Tälern, geplante Abreisen zu verzögern.

In Teilen von Mittel- und Süditalien bereitete statt Schnee starker Regen Probleme. An Flüssen in Emilia-Romagna wurde vor Hochwasser gewarnt. In Venedig lag der Wasserstand bei mehr als 110 Zentimetern. Auch in Rom regnete es am Samstag ohne Unterlass.

Brenner Sperre Rotes Kreuz Notquartier © APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL
 

Notunterkünfte

Die durch die Sperre der Südtiroler Brennerautobahn (A22) auf Nordtiroler Seite gestrandeten Autofahrer sind in der Nacht auf Sonntag vom Innsbrucker Roten Kreuz versorgt worden. Dafür wurden in den Abendstunden am Zenzenhof an der Brennerautobahn (A13) und später in der Olympiaworld in Innsbruck Notunterkünfte eingerichtet.

Am frühen Nachmittag hatten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes bereits zwei Versorgungszentren in Schönberg und in Steinach in Betrieb genommen. Neben Feldbetten wurden warme Getränke und medizinische Betreuung zur Verfügung gestellt.

Laut Polizeiangaben wurden in der Olympiaworld rund 400 Schüler aus acht Bussen und am Zenzenhof rund 30 weitere Personen untergebracht. In der Turnhalle in Steinach am Brenner versorgten die Einsatzkräfte ebenfalls etwa 30 Schüler, die mit einem Bus in Richtung Italien unterwegs waren. Viele Verkehrsteilnehmer seien zudem an den Autobahnraststätten untergekommen.