26. Juli 2018 | 17:39 Uhr

Blutmond © Getty

Morgen längste Mondfinsternis

Blutmond hält das Land in Atem

Die Mondfinsternis morgen Abend: Ein Ereignis, an das wir uns ein Leben lang erinnern werden.

Für Astronomen ist es das spektakulärste Ereignis des Jahrhunderts – für Astrologen und Esoteriker das stärkste Symbol der sexuellen Kraft und Ausdruck der legendären Kundalini – jener spirituellen Energie, die für die Erhaltung des Lebens verantwortlich ist – der Blutmond, eine Nebenerscheinung der Mondfinsternis, die am Freitag um 21.30 beginnt. Es ist die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts, und sollte der Himmel klar und wolkenlos bleiben, ein Spektakel, welches man sich nicht ­entgehen lassen sollte. Ganze vier Stunden dauert das Phänomen, und am ­Höhepunkt, um 23.13 Uhr, färbt sich unser Mond blutrot. Dann verschmelzen die Dimensionen von Astronomie und Astrologie zu einem Schauspiel der Natur, welches der Legende nach „Helden erzeugt“. Die kosmische sexuelle Energie ist am Höhepunkt und jene, die die Gunst der Stunde zu nutzen wissen, werden auf wundersame Art und Weise belohnt – so der Mythos.

Astronomisch tritt der Mond in den Erdschatten und wird so abgedunkelt. Langwellig rotes Streulicht der Sonne wird aber dennoch auf den Mond reflektiert. Das kurzwellig blaue Licht wird komplett in der Erdatmosphäre gestreut und dadurch entsteht das Naturspektakel des blutroten Mondes.

Während sich der Mond zu dieser Zeit am erdentferntesten Punkt seiner Bahn um die Erde befindet (0,4 Mio. km), kommt der Mars der Erde am nächsten (57,6 Mio. km) – durch die abgedunkelten Sterne ist er dadurch besonders gut sichtbar.

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Star-Physiker Gruber: "Perfekte Voraussetzung"

Österreichs Wissenschafts-Experte über Jahrhundert-Ereignis.

ÖSTERREICH: Ein Blutmond steht uns bevor morgen um 21.30 Uhr, was hat es damit auf sich, Herr Gruber?

Werner Gruber: Ganz einfach, wir haben eine normale Mondfinsternis, die tritt alle zwei Jahre auf, allerdings ist sie nicht immer gut sichtbar und heut haben wir mal den großen Vorteil, dass sie in den Abendstunden ist, das Einzige, was noch fehlt, ist, dass das Wetter passen muss, da sind wir „Wickelwackel“, und wir werden ­eine schöne Verfärbung des Mondes verfolgen. Das hängt damit zusammen, dass zwar die Erde einen Schatten auf den Mond wirft, aber die Erde ist umgeben von einer Atmosphäre und diese Atmosphäre lässt in der Richtung des Lichtes nur rotes Licht durch, dadurch verfärbt sich der Mond über 100 Minuten tiefrot.

ÖSTERREICH: Wie lange wird das Spektakel zu sehen sein?

Gruber: Die gesamte Mondfinsternis dauert knapp fünf Stunden, allerdings der rote Blutmond nur ungefähr 100 Minuten. Die Mondfinsternis beginnt ja damit, dass sich der Erdschatten auf dem Mond ausbreitet und das beginnt sogar schon vorher.