09. Juli 2012 | 09:52 Uhr
Zahlreiche Einsätze
Wieder heftige Unwetter in Österreich
Feuerwehr im Dauereinsatz. Vermurungen und überflutete Keller In Salzburg.
Über Salzburg sind in der Nacht auf Montag zum Teil heftige Unwetter gezogen. Dabei wurden Straßen vermurt und Keller überflutet, in Saalfelden stand auch eine Tiefgarage unter Wasser.
Die meisten Feuerwehreinsätze gab es im Pongau, aber auch der Pinzgau und der Tennengau waren betroffen. Insgesamt standen laut Landesfeuerwehrverband bei 81 Einsätzen zwölf Feuerwehren mit 304 Mann im Einsatz.
Wegen Verklausungen mussten die A10 bei Bischofshofen, die B99 bei Niedernfritz, die B166 bei Sonnberg und die B159 im Bereich Kreuzbergmaut vorübergehend gesperrt werden. In der Früh waren alle Straßen wieder weitgehend befahrbar.
Campingplatz unter Wasser
In Pfarrwerfen stand ein Campingplatz teilweise unter Wasser, 14 Personen wurden evakuiert. Die Salzachtalstraße (B159) wurde vermurt. Weil auch die Kanalisation verstopft war, strömte das Wasser auf einen unterhalb der Straße gelegenen Campingplatz. Urlauber flüchteten aus überfluteten Zelten. Feuerwehrleute pumpten das Wasser ab, um 3.30 Uhr war der Einsatz beendet.
Muren in Werfen
In Werfen sind gleich mehrere Muren abgegangen. 14 Häuser am Reitsamberg waren kurzfristig von der Außenwelt abgeschnitten. Im Bereich Imlau-Pfarrwerfen waren zudem starke Hagelfälle niedergegangen. Die Totalsperre der B159 bei Werfen bleibt laut Polizei noch bis Montagabend aufrecht.
Hagelschäden in Tirol
Hagel-Unwetter richteten schwere Schäden in Tirol an. Eiergroße Haglkörner durchschlugen sogar Autoscheiben. Besonders betroffen waren die Regionen Kufstein und Wörgl.
Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte die Schäden mit rund zwei Millionen Euro. Betroffen waren vor allem Glas- und Folienhäuser, Baumschulen, Mais und Grünland. 2.500 Hektar landwirtschaftliche Flächen wurden beschädigt.
Mehrere Straßen mussten kurzfristig gesperrt werden, weil starke Windböen Bäume entwurzelten. In Kirchbichl wurde die Unterführung beim Bahnhof rund einen Meter hoch überschwemmt. Die Feuerwehren standen bis in die Morgenstunden im Einsatz.
© oe24
oe24-Leser Klaus Moser schickte dieses Bild vom Hagel-Unwetter im Raum Wörgl
Gekentert und in Seenot
Ein 63 Jahre alter Pensionist ist am Sonntag am Ossiacher See in Seenot geraten. Der Segler war nicht wie vereinbart zurückgekehrt, also machte sich die Besatzung eines Polizeibootes auf die Suche. Nach gut einer Stunde fand man den erschöpften Vermissten und sein Boot auf dem Wasser treiben. Durch den starken Wind sei er abgetrieben worden und einmal auch gekentert, dabei ging sein Handy kaputt, so der Mann. Die Wasserrettung schleppte den Villacher ans Ufer.
Sturm über Niederösterreich
Im Bezirk Hollabrunn musste am Sonntag nach einem Sturm die Bundestraße 303 für längere Zeit gesperrt werden. Eine abgerissene Stromleitung lag hier über der Fahrbahn. Insgesamt standen etwa 20 Feuerwehren im Bezirk Hollabrunn im Einsatz. Zahlreiche Straßen waren durch umgerissene Bäume blockiert.
Schäden im Waldviertel
Eine Gewitterfront mit Orkanböen zog am Sonntagnachmittag über das Waldviertel. Rund 8.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen sind durch Hagelunwetter am Sonntag im Bezirk Horn zum Teil schwer beschädigt worden. Durch kleinere Murenabgänge war die B4 abschnittsweise nur erschwert passierbar, abgebrochene Äste verlegten die Umfahrungsstraße von Horn (B2). Im Bezirk standen an die 170 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz.
Hagel in der Obersteiermark
Ein heftiges Unwetter mit Starkregen und Hagelschauern ist über dem Raum Knittelfeld im obersteirischen Bezirk Murtal niedergegangen: Sieben Wehren mit rund 100 Feuerwehrmännern standen bis in die Nachtstunden im Unwettereinsatz. Durch die massiven Regenfälle wurden Dutzende Keller bis zu einem halben Meter überflutet.
PKW in Eisenbahnunterführung eingeschlossen
Durch die Regenmassen wurde eine Eisenbahnunterführung knapp einen Meter überflutet, wobei ein Pkw in den Wassermassen eingeschlossen wurde.
Der Lenker konnte unversehrt aus dem Fahrzeug gelangen, das Auto wurde von den Florianis mittels Seilwinde geborgen. Laut Feuerwehr gab es bei dem Unwetter zum Glück keine Verletzten. Im Einsatz standen die Wehren aus Knittelfeld, Apfelberg, St. Marein, Großlobming, die ÖBB-Betriebsfeuerwehr Knittelfeld, Spielberg sowie Feistritz.
© FF Hollabrunn
Blitz-Unwetter deckt in Wien eine Fabrik ab
Am Sonntagnachmittag fegte ein Blitz-Sturm über Floridsdorf und die Donaustadt und hinterließ an etlichen Gebäuden erhebliche Schäden.
So schnell wie das Unwetter da war, so schnell war es auch wieder vorbei. Sonntag, um 16.30 Uhr machte der Sommer kurz Pause, Hagel, Sturmböen und Regen lösten ihn ab.
Vom Unwetter betroffen waren Floridsdorf und die Donaustadt. Dann zog das Unwetter nach Niederösterreich ab. Die Feuerwehr stand im Dauer-Einsatz. 50 Anrufe gingen im Laufe von zwei Minuten bei der Zentrale ein.
© oe24
Unwetter-Schäden in Wien-Donaustadt, fotografiert von oe24-Leser Günther Strobl
Sturmschäden
In Floridsdorf wurde ein Fabriksdach abgedeckt, Schäden am Dach auch bei einem Genossenschaftsbau in der Silenegasse. In der Stammersdorfer Straße stürzte ein Baugerüst auf die Fahrbahn, die Straße war bis 17.30 Uhr blockiert. In der Donaustadt entwurzelte das Unwetter einen Baum. Und auf der Alten Donau gab es Seenot-Alarm.