25. Dezember 2010 | 16:35 Uhr

Unfall auf der A17 © dpa

Deutschland, Dänemark, Belgien:

Schnee sorgt weiter für Chaos in Europa

Neue Schneemassen und Verwehungen behindern Verkehrsrouten in Westeuropa.

Betroffen waren vor allem Deutschland, Dänemark und Belgien. Auf dem Pariser Großflughafen Roissy-Charles de Gaulle normalisierte sich die Lage unterdessen wieder.

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Deutschland: Züge blieben stecken
In Deutschland türmten vor allem im Norden und Osten Böen immer wieder Schneehindernisse auf. An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns waren zahlreiche Straßen unpassierbar, der Bahnverkehr auf Rügen kam gar nicht in Gang. Zu Mittag gab es auch in Thüringen und Sachsen Warnungen vor unwetterartigem Schneefall. In Sachsen blieben einige Züge in Schneewehen stecken und mussten von Schneefräsen befreit werden. Erneut wurden bundesweit zahlreiche Verkehrsunfälle gemeldet.

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn gab es wegen des Schnees wieder zahlreiche Verspätungen und auch Zugausfälle. Zunächst kämpften Räumtrupps vor allem auf den Bahnstrecken im Norden und Osten gegen hohe Schneeverwehungen, die immer wieder Zugstrecken etwa in Ostholstein, auf Rügen und Nebenstrecken bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern blockierten. Dennoch kam der Bahnverkehr auf Rügen nicht in Gang. Auch vereiste Oberleitungen zwangen die Bahn immer wieder zu zeitaufwendigen Umleitungen.

Gegen Mittag waren dann auch Sachsen und Thüringen massiv von Schneeverwehungen betroffen. "In Sachsen mussten vier Fernzüge bis zu eineinhalb Stunden auf der Strecke warten, bis Schneefräsen die Strecke freigeräumt haben", berichtete ein Bahnsprecher. Komplett gesperrt wurde die Strecke vom niedersächsischen Lüneburg nach Dannenberg. Nur eingleisig zu befahren war ein Abschnitt zwischen Magdeburg und Braunschweig.

Frankfurt: 40 Flüge gestrichen
Zu großen Behinderungen kam es am Christtag am Frankfurter Flughafen. 40 der 910 Flüge mussten gestrichen werden, viele Maschinen hatten Verspätungen von bis zu zwei Stunden, wie ein Flughafensprecher am Samstag auf Anfrage mitteilte. Vor allem das Enteisen der Flugzeuge behindere den Betrieb. Bis zum frühen Nachmittag mussten mehr als 100 Maschinen vor dem Start enteist werden. Mit Verspätungen müssten die Passagiere den ganzen Samstag über rechnen, hieß es.

Paris: Entspannung
Verspätete Bescherung auf dem Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle: Nach tagelangem wetterbedingten Chaos normalisierte sich dort am Christtag der Betrieb wieder. Es wurden nur wenige Verspätungen gemeldet, der Betreiber erklärte, es gebe keine Probleme. Am Heiligen Abend hatten dagegen noch etwa 400 Flüge gestrichen werden müssen, weil das Glykol für die Enteisung der Flugzeuge knapp wurde. Hunderte Reisende verbrachten die Nacht in den Terminals.

Brüssel: Schneesturm legt Flughafen lahm
In Brüssel mussten rund 500 Passagiere den Heiligen Abend auf dem Flughafen verbringen, nachdem zehn Zentimeter Schnee gefallen waren. Die belgische Hauptstadt erlebte den heftigsten Schneesturm seit 1964. Nach Angaben eines Flughafen-Sprechers sollten alle festsitzenden Passagiere aber bis Samstagnachmittag den Flughafen verlassen haben.

Belgien: Kirche eingestürzt
Im belgischen Ort Lutselus stürzte wegen der Schneelast kurz nach der weihnachtlichen Mitternachtsmesse die Kirche ein. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatten etwa 200 Menschen teilgenommen. "Wir hatten sehr viel Glück. Wenn das während der Messe passiert wäre, hätte niemand überlebt", sagte Pfarrer Alain Vanherle, der den Gottesdienst in der katholischen Kirche Regina Pacis geleitet hatte.

Dänemark: Hebamme kommt auf Skiern
Die dänische Ostseeinsel Bornholm war unterdessen so zugeschneit, dass auch medizinische Hilfe nur schwer durchkam: Am Christtag schnallte sich eine Hebamme Langlaufskier an, um rechtzeitig bei einer gebärenden Dänin in der Ortschaft Tejn zu sein. Die Hebamme sollte zunächst mit einem Kettenfahrzeug des Zivilschutzes zum Haus der Frau gebracht werden, das aber auch nicht durchkommen konnte.
 

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Mit steigendem Luftdruck überwiegt am Donnerstag in den meisten Landesteilen ruhiges und damit vor allem sonniges Wetter. In einigen inneralpinen Becken und Tälern können sich einige Hochnebelfelder zäh halten, auch im Nordosten und Osten ist es gebietsweise länger trüb. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen. Frühtemperaturen minus 10 bis plus 1 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 6 Grad.
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