02. Oktober 2013 | 19:31 Uhr

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Wien

Leichtes Erdbeben in Wien


Erderschütterungen in der Bundeshauptstadt.

„Ich bin im Wohnzimmer gesessen. Auf einmal war da ein Rütteln. Die Sachen auf meinem Klavier haben gewackelt und meine Katzen sind ängstlich runtergesprungen.“ So wie ÖSTERREICH-Leserin Gertrude Macho aus Maria Enzersdorf erlebten gestern Abend Zehntausende Wiener und Niederösterreicher das zweite Erdbeben in nur zwölf Tagen.

Es war um exakt 19.17 Uhr, als die Messgeräte der Zen­tralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) anschlugen. Die Forscher hätten ihre sensiblen Geräte aber gar nicht gebraucht: „Das Beben war bei uns in der Zentrale auf der Hohen Warte deutlich zu spüren“, berichtet eine Meteorologin im ÖSTERREICH-Gespräch.

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Foto: ZAMG

Unterirdisch. So wie bereits am 20. September, als ein Beben der Stärke 4,3 das südliche Niederösterreich und Wien erschütterte, lag auch dieses Mal das Epizentrum bei Ebreichsdorf und zehn Kilometer unter der Erde. Die Stärke betrug dieses Mal 4,2. „Bei dieser Magnitude sind nur ganz geringe Bauschäden zu erwarten“, so ZAMG-Erdbeben-Experte Wolfgang Lenhard. Bereits am Morgen hatte es zwei leichte Beben mit 2,0 und 2,1 gegeben. Am Abend kam es dann um 21.42 Uhr zu einem weiteren Nachbeben der Stärke 2,9.

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Foto: ZAMG

Beben-Zone. Das südliche Wiener Becken ist als Erdbeben-Herd bekannt. „Der Grund liegt in der horizontalen Verschiebung der Erdkruste entlang der Mur-Mürz-Furche“, erklärt Erdbeben-Expertin Christiane Freudenthaler. Erdbeben dieser Stärke ereignen sich üblicherweise alle zehn Jahre. Warum es nun innerhalb von nur zwei Wochen zwei Mal bebte, wissen selbst die Expsüdliche Wiener Becken ist als Erdbeben-Herd bekannt. „Der Grund liegt in der horizontalen Verschiebung der Erdkruste entlang der Mur-Mürz-Furche“, erklärt Erdbeben-Expertin Christiane Freudenthaler. Erdbeben dieser Stärke ereignen sich üblicherweise alle zehn Jahre. Warum es nun innerhalb von nur zwei Wochen zwei Mal bebte, wissen selbst die Experten nicht.

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Aufzeichnung der ZAMG, Foto: ZAMG

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Warum bebt die Erde immer im Süden von Wien?

ÖSTERREICH: Sind im Raum Wien und NÖ weitere Beben zu erwarten?
Wolfgang Lenhard: Es sind in den nächsten Tagen leichte Erdbeben zu erwarten. Das hatten wir auch beim letzten Erdbeben vom 20. September.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich war das aktuelle Beben?
Lenhard: Bei Erdbeben dieser Magnitude sind ganz geringe Bauschäden zu erwarten. Das heißt Haarrisse im Verputz. Zu mehr reicht die Energie nicht. Das Beben war in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern.

ÖSTERREICH: War das ein letztes Nachbeben oder ein eigenständiges, neues Beben?
Lenhard: Das war ein eigenständiges Beben. Die Nachbeben-Tätigkeit nach dem Beben vom 20. September ist abgeklungen. Und jetzt hat sich das wieder aufgebaut. Wir haben uns am Nachmittag die beiden leichten Erdbeben von der Früh angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, das sieht aus wie ein Schwarm.

ÖSTERREICH: Warum bebte die Erde zweimal innerhalb von so kurzer Zeit im Süden von Wien?
Lenhard: Das ist ein Epizentrum mit einer langen Geschichte. Es kommt dort im Abstand von 10 bis 20 Jahren immer wieder zu Erd­beben.

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Auf Seite 2 der Liveticker

23:15 Uhr: Im September 2013 wurden in Österreich sieben Erdbeben von der Bevölkerung verspürt. Sie ereigneten sich in Tirol, der Steiermark und in Niederösterreich.

23:02 Uhr: Weiteres Beben im Raum Ebreichsdorf
Der Österreichische Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat mittwochabends ein weiteres Erdbeben im Raum Ebreichsdorf in Niederösterreich gemeldet. Das Beben ereignete sich um 21.42 Uhr MESZ und hatte die Stärke von 2,9. Schäden an Gebäuden seien bei dieser Stärke nicht zu erwarten, hieß es in einer Aussendung.

22:55 Uhr: Die ZAMG bestätgit: Das heutige Beben in Niederösterreich war auch in Wien und dem Burgenland deutlich zu spüren, Schäden dürften kaum registriert worden sein.

22:50 Uhr: Lenhardt betonte, dass es sich bei dem neuerlich Beben um kein Nachbeben, sondern um ein neuerliches Ereignis gehandelt hat. Deshalb sei auch mit weiteren Nachbeben in geringerem Ausmaß zu rechnen.

22:39 Uhr: Wolfgang Lenhardt von der ZAMG bestätigte, dass sich das Beben in einer Tiefe von ca. acht bis zwölf Kilometer ereignete - deshalb sei auch nicht mit Schäden zu rechnen. Ein Erdbeben dieses Ausmaßes sei erst in einer wesentlich geringeren Tiefe gefährlich.

22:28 Uhr: Die genauen Entfernungszahlen der ZAMG: 5 km SSO von Ebreichsdorf, 13 km NW von Eisenstadt, 14 km ONO von Sollenau, 17 km OSO von Baden, 20 km NO (nordöstlich)  von Wr. Neustadt.

22:20 Uhr: Die Herdtiefe des Bebens lag laut ZAMG bei 10 km. Als Zeit wurde 19:17 Uhr festgelegt.

22:10 Uhr: Das stärkste Erdbeben der letzten Jahrzehnte soll sich am 16. April 1972 in Seebenstein (Niederösterreich) ereignet haben. Die Intensität lag damals bei 7,75.

22:00 Uhr: 400.000 Zugriffe wurdenkurz nach dem Beben innerhalb einer Minute auf der Website der ZAMG registriert. Aus diesem Grund brach der Server völlig ein.

21:52 Uhr: Gegenüber ÖSTERREICH schilderte eine besorgte Augenzeugin aus NÖ: "Umgefallen ist nichts, aber es hat ganz schön geschüttelt. Im Moment habe ich mir gedacht: 'Was ist jetzt gerade los?', "

21:45 Uhr: Verletzte sollten nach einem starken Erdbeben versorgt werden, zudem sollten Bauschäden überprüft werden. Bei Einsturzgefahr sollte man das Gebäude so schnell wie möglich verlassen.

21:40 Uhr: Was kann man nach einem starken Erdbeben tun? Zunächst einmal offene Feuer löschen, den elektrischen Strom mit dem Hauptschalter ausschalten und die Haupthähne von Gas und Wasser schließen.

21:34 Uhr: Eine Registrierungs-Grafik der ZAMG

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21:26 Uhr: Wieso häufen sich Erdbeben in Österreich? Weitere Infos finden Sie hier >>>

21:20 Uhr: Die ZAMG warnt indes vor den Nachbeben, es kann in dieser Magnitude vereinzelt zu leichten Schäden kommen.

21:15 Uhr: Die Polizei-Pressestelle bestätigte, dass es mehrere besorgte Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern gab. Schadensmeldung sind weiterhin keine eingegangen.

21:10 Uhr: Vorsicht vor den Schäden. Anfällige Gebäude können selbst bei kleineren Erdbeben schwere Schäden davontragen. Bei robust gebauten Gebäuden sollten sich nur kleinere Schäden bzw. keine Schäden einstellen.

21:08 Uhr: Ein Beispiel für Nachbeben: Bereits im Jahr 2000 gab es ein ähnliches Erdbeben im Bereich Ebreichsdorf. Auch hier gab es damals zahlreiche Nachbeben. Über einen Zeitraum von 17 Tagen habe es 35 Nachbeben im Bereich Ebreichsdorf gegeben.

21:03 Uhr: Dieses Thema interessierte scheinbar eine Vielzahl von Internet-Usern. So sehr, dass die Web-Präsenz der ZAMG kurz nach dem Beben völlig zusammenbrach. Für kurze Zeit war die ZAMG im Internet nicht erreichbar.

20:58 Uhr: Auch in Wien-Favoriten war das Beben deutlich spürbar. Augen- und Ohrenzeugen berichtete von kurzen aber heftigen Erdstößen.

20:54 Uhr: Noch immer werden keine Schäden gemeldet. Das Erdbeben hatte Stärke 4,3, jedoch bleiben vorerst Meldungen bei der Feuerwehr aus.

20:50 Uhr: Im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau soll es deutlicher spürbar gewesen sein. Einige Augenzeugen berichten von heftigen Erdstößen in diesem Bereich.

20:45 Uhr: Im 19. Wiener Gemeindebezirk ging laut Augenzeugenberichten das Beben nur kurz durch. Weitere Augenzeugen berichten von einer Dauer von ca. 10 Sekunden.

20:40 Uhr: Eine weitere Grafik der ZAMG zeigt das Zentrum des Erdbebens

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Bild: ZAMG

20:38 Uhr: Am 20. September hat sich in dem Gebiet das Hauptbeben ereignet. Die ZAMG bestätigte, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Nachbeben kommen kann.

20:35 Uhr: Das Posting der ZAMG

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20:30 Uhr: Die Entfernung lag 21 km östlich von Sollenau.

20:26 Uhr: Die Stärke wurde laut ZAMG auf 4,3 festgelegt.

20:23 Uhr: Eine Grafik zeigt das Zentrum des Erdbebens

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20:20 Uhr: Seismologin Christiane Freudenthaler von der ZAMG teilte mit, dass es sich bei den vorherigen beiden Beben um Erschütterungen der Stärke 2,1 bzw. 2,0 handelte.

20:18 Uhr: Im Großraum Ebreichsdorf hat bereits Mittwoch in der Früh die Erde gebebt. Zuerst um ca 6 Uhr am Morgen und dann um 7:26 Uhr.

20:15 Uhr: Toni Polster meinte: "Bei mir im dreizehnten Bezirk hat das gsanze Wohnzimmer gewackelt. Ich habe zu Birgit gesagt: 'Du, was ist das.' Nach 4 Sekunden war alles vorbei. Ich habe geglaubt, da ist ein Auto in unser Haus gekracht."

20:10 Uhr: Frank Stronach sagt: "Ich habe es sehr stark gesürt, ich war gerade bei mir im Fontana-Klub beim Abendessen, als plötzlich die Tische und Stühle gewackelt haben. Ich kenne Erdbeben aus Kalifornien, so stark war es zum Glück nicht."

20:08 Uhr: Das Beben war heute in der Magna-Zentrale spürbar. Selbst Frank Stronach hat es mitbekommen.

20:05 Uhr: Es haben sich jedoch viele besorgte Bürger gemeldet.

20:03 Uhr: Das heutige Erdbeben hat aber bisher noch keine Schadensmeldung bekommen. Bei den Feuerwehren ist im zuständigen Bereich noch keine Meldung eingegangen.

20:01 Uhr: Um 19:17 Uhr war das neuerliche Erdbeben. Die ZAMG verweist, dass es zu leichten Schäden kommen kann.

19:59 Uhr: Es kann zu weiteren Erdbeben in den nächsten Tagen kommen.

19:58 Uhr: In Wien wurde das Beben von vielen körperlich wahrgenommen. Auch die ZAMG bestätigte dies.

19:55 Uhr: In Kürze soll eine erste Stellungnahme der ZAMG folgen.

19.54 Uhr: In der oe24-Redaktion gingen bereits zahlreiche Anrufe von besorgten Lesern ein: "Bei mir zu Hause hat es ordentlich gerüttelt", berichtet etwa Christoph C. aus dem 14. Bezirk.

19.53 Uhr: Wie die ZAMG soeben gegenüber oe24.at bestätigte, lag das Epizentrum des Erdbebens in Ebreichsdorf in Niederösterreich. 

19.51 Uhr: Laut ersten Meldungen soll das Beben eine Stärke von 4,2 gehabt haben.

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Im W sonnig, sonst eher trüb, -3/2°

Im Norden und Osten sowie am Alpenostrand und in der Südoststeiermark bleibt es heute verbreitet wolkenverhangen mit nur wenigen Lücken. Vor allem im Bereich der niederösterreichischen Kalkalpen sowie im Grenzgebiet zu Slowenien sind hier und da noch ein paar Schneeflocken möglich, davon abgesehen bleibt es aber weitgehend trocken. Im Westen ist es hingegen nach der Auflösung einiger Nebel- und Hochnebelfelder bald recht verbreitet sonnig, selbst im Süden wird es im Tagesverlauf gebietsweise noch recht freundlich. Der Wind aus Nordwest bis Nordost weht schwach bis mäßig, ganz im Osten mäßig bis lebhaft. Tageshöchsttemperaturen zwischen minus 1 und plus 4 Grad.
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