16. April 2013 | 13:12 Uhr
In 120 Kilometer Tiefe
Erdbeben der Stärke 8 im Iran
Keine Todesopfer laut Katastrophenschutz. Schwerstes Erdbeben seit 40 Jahren.
In der Grenzregion zwischen Iran und Pakistan hat sich am Dienstag ein heftiges Erdbeben ereignet. Laut offiziellen Angaben iranischer Behörden sei mit hunderten Todesopfern zu rechnen. Der Erdstoß hatte laut der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 7,8. Das Zentrum lag demnach rund 90 Kilometer von der Stadt Khash entfernt. Die iranische Nachrichtenagentur Fars gab die Stärke mit 7,5 an.
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Keine Todesopfer
Nach dem schweren Erdbeben im Iran sind dem Katastrophenschutz des Landes vorerst keine Informationen über Todesopfer vorgelegen. "Das Epizentrum des Bebens lag in der Wüste und es befinden sind keine größeren Siedlungen in der Nähe", sagte ein Mitarbeiter am Dienstag. In den Städten in unmittelbarer Umgebung habe es ebenfalls keine Toten gegeben. Im staatlichen Fernsehen war zuvor die Rede von mindestens 40 Toten gewesen.
Bei zwei Erdbeben im Nordwesten des Iran sterben mehr als 300 Menschen, über 5.000 werden verletzt. In der Provinz Aserbaidschan erschüttern die Erdstöße innerhalb von elf Minuten die Städte Ahar und Varzeghan und mehr als 100 Dörfer. US-Geologen messen Stärken von 6,3 und 6,4.
Auf pakistanischer Seite der Grenze wurden zunächst keine Schäden gemeldet. Die Region Baluchistan ist die am dünnsten besiedelte Provinz Pakistans. Selbst in der indischen Hauptstadt Neu Delhi, die mehr als 1.500 Kilometer entfernt liegt, war der Erdstoß noch deutlich zu spüren. Laut Angaben des russischen Erbauers wurde Atomkraftwerk Busher nicht beschädigt.
Zweites schwere Beben in diesem Monat
Es handelt sich um das zweite schwere Beben in diesem Monat im Iran. Am 9. April starben 37 Menschen, als Erdstöße die Region um Buschehr trafen. Die Stärke wurde damals mit 6,3 angegeben.
Diashow: Erdbeben im Iran: Evakuierungen in Pakistan
Strom- und Telefonverbindungen unterbrochen
"Es handelt sich um das schwerste Erdbeben im Iran seit 40 Jahren", sagte ein Regierungsvertreter. Den staatlichen Medien zufolge wurden die Strom- und Telefonverbindungen in den größten Teilen der Provinzen Sistan und Baluchistan unterbrochen. Der russische Erbauer des iranischen Kernkraftwerks in Buschehr, Atomstroyexport, erklärte, an der Anlage sei kein Schaden entstanden.
Die Erschütterungen waren in der gesamten Golfregion und darüber hinaus zu spüren. Augenzeugen zufolge wackelten Gebäude in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi, in Katar und Dubai. Die USGS hatte die Stärke zunächst mit 8,0 angegeben. Die Tiefe lag jüngsten Angaben zufolge bei 15,2 Kilometern.
Roter Halbmond im Einsatz
Der Iranische Rote Halbmond ist mit 46 Such- und Rettungseinheiten im Einsatz. Weitere 40 Rettungswagen der Organisation werden in die Region verlegt. "Wir haben den Kollegen vom Iranischen Roten Halbmond Unterstützung angeboten", sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. "Unsere Suchhundeteams sind in Alarmbereitschaft und könnten bei Bedarf jederzeit ins Bebengebiet aufbrechen. Derzeit hat der Iranische Rote Halbmond noch keine internationale Hilfe angefordert."