17. August 2024 | 15:39 Uhr
Überflutungen
Hollabrunn nach Unwetter zum Katastrophengebiet erklärt
Hollabrunn wurde nach Unwetter zum Katastrophengebiet erklärt. Landeshauptfrau Mikl-Leitner ist zu einer Lagebesprechung nach den Unwetter vor Ort und verspricht Hilfe.
Nach einem Unwetter am Freitagabend ist das Stadtgebiet von Hollabrunn zum Katastrophengebiet erklärt worden. Durch starke Niederschläge kam es zu Überflutungen. Am Samstag waren Aufräumarbeiten im Gange. 30 Feuerwehren mit über 200 Mitgliedern waren mit Auspumparbeiten und Straßenreinigungen beschäftigt. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte Unterstützung des Landes an, eine Lagebesprechung war für 17.00 Uhr geplant.
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Die Bezirkshauptmannschaft habe das Stadtgebiet von Hollabrunn am Samstag zum offiziellen Katastrophengebiet erklärt, hieß es vonseiten des Landes. Mehr als 100 Millimeter Regen waren am Freitagabend innerhalb kürzester Zeit gefallen, berichtete Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth. Die Folge waren massive Überflutungen. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden alarmiert. Um die 50 Feuerwehren mit rund 700 Mitgliedern rückten laut einer Aussendung zu über 100 Einsätzen aus.
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Laut Bezirkskommandant Alois Zaussinger handelte es sich um einen der größten Einsätze im Bezirk. Die "Augustwiesn" in Hollabrunn wurde evakuiert, die Gäste wurden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtgemeinde im Stadtsaal untergebracht. 22 Pferde wurden aus einem Reiterhof gerettet.
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Umspannwerk wurde überschwemmt
In der Ortschaft Oberfellabrunn, einem Teil von Hollabrunn, sei das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch gestanden, sagte Obritzhauser zur APA. Die Pegel des Runzenbaches und des Göllersbaches im Raum Hollabrunn und Göllersdorf stiegen an. Das Umspannwerk Hollabrunn wurde überschwemmt, mithilfe von Großpumpen konnte die kritische Lage entschärft werden. Selbst das Feuerwehrhaus wurde überflutet. Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mithilfe von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in Hollabrunn standen die Helfer auch mit Telelader im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Gleichzeitig gab es mehrere Verkehrsunfälle. Insgesamt wurden fünf Personen verletzt.
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"Im Tageslicht ist das Ausmaß der Schäden noch deutlicher erkennbar", hieß es von der Feuerwehr. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden, betroffen war etwa die L43 im Raum Hollabrunn. Teilweise stand das Wasser bis zu einen Meter hoch, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Die Einsatzkräfte mussten Straßen säubern und umgestürzte Bäume entfernen. "Die Hauptrouten sind wieder befahrbar", sagte Obritzhauser am Samstag. Nebenstraßen waren teilweise noch mit Schlamm bedeckt. Der Asfinag-Streckendienst sicherte abgerutschte Teile der Weinviertler Schnellstraße (S3) nach Stockerau.
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Da der Bahndamm unterspült wurde, wurde der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf am Freitagabend eingestellt. Die Sperre auf der Strecke der Nordwestbahn wurde gegen 12.30 Uhr aufgehoben.
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Landeshauptfrau vor Ort
Nach einem heftigen Unwetter am gestrigen Freitagabend im Raum Hollabrunn machte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Samstag ein Bild von der Lage vor Ort. Innerhalb kürzester Zeit waren am gestrigen Abend mehr als 100 Millimeter Regen gefallen. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden. Zum Teil stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Auch der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf wurde unterbrochen ( Anm.: Die Sperre wurde inzwischen wieder aufgehoben). Das Veranstaltungsgelände der „Augustwiesn“ in Hollabrunn musste evakuiert werden, aktuell ist der Festbetrieb jedoch wieder angelaufen. Das Stadtgebiet von Hollabrunn ist heute durch die Bezirkshauptmannschaft zum Katastrophengebiet erklärt worden, der heutige Samstag stand ganz im Zeichen der Aufräumarbeiten. Insgesamt standen in der Nacht und am heutigen Samstag 102 Feuerwehren mit 167 Fahrzeugen und 731 Mitgliedern im Einsatz.
"In schwierigen Situationen zusammenstehen und zusammenhalten“.
Im Anschluss an eine Lagebesprechung mit den Einsatzkräften hielt die Landeshauptfrau fest: „Ein herzlicher Dank an die hunderten Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die seit 24 Stunden im Einsatz sind und beste Arbeit geleistet haben.“ Das Wichtigste sei, „dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind“, meinte sie, und bezeichnete den Einsatz der Feuerwehren und der freiwilligen Helferinnen und Helfer auch als „Signal dafür, dass wir in Niederösterreich in schwierigen Situationen zusammenstehen und zusammenhalten“.
Schadenssumme noch unklar
Eine konkrete Schadenssumme werde sich erst im Laufe der kommenden Tage und Wochen abschätzen lassen, meinte die Landeshauptfrau, die Bezirkshauptmannschaft rechne allerdings schon heute mit Schäden im einstelligen Millionen-Bereich. Aber, so Mikl-Leitner: „Seitens des Landes Niederösterreich werden wir die Region unterstützen und werden dazu Mittel aus dem Katastrophenfonds freigeben.“