06. Jänner 2020 | 18:37 Uhr

protest_oe24-neu.jpg © Twitter Fridays For Future, APA, Fotomontage

Bei Pestsäule mitten in Wien

Wiener macht Schweige-Protest wegen Feuer-Drama

Der 19-Jährige wird zwei Tage lang, um auf die Waldbrände in Australien hinzuweisen, bei der Pestsäule protestieren.   

Wien/Sydney. Die seit Wochen wütenden Buschbrände in Australien bedrohen nicht nur Menschenleben und Ortschaften - sie haben auch bereits mehr als 5,5 Millionen Hektar Land verwüstet. Die Folgen für die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Kontinents sind verheerend. Experten schätzen, dass allein in dem Bundesstaat New South Wales fast eine halbe Milliarde Tiere in den Flammen ums Leben gekommen sind.

Bilder von geretteten Koalas, die gierig Wasser aus von Helfern gehaltenen Flaschen trinken, und von hilflos in verkohlten Wäldern herumirrenden Kängurus sind in den vergangenen Wochen um die Welt gegangen. Eine am Freitag veröffentlichte Studie der Universität von Sydney schätzt die Zahl der seit September im Staat New South Wales verendeten Tiere auf 480 Millionen - wobei es sich um eine "sehr zurückhaltende" Kalkulation handelt, wie die Autoren betonen. Die wahre Zahl könne noch "bedeutend höher" liegen.
 

Kreativer Protest in Wien

In Wien hat sich nun der 19-jährige Klima-Aktivist Max Fuchslueger eine besondere Form des Protests ausgesucht, um auf die Waldbrände hinzuweisen. Er wird zwei Tage lang bei der Pestsäule in Wien verbringen, ohne zu sprechen. Seit heute Montag, 6. Jänner 12 Uhr, ist er am Wiener Graben in der Inneren Stadt anzutreffen. 48 Stunden lang will er dort sein und nichts sagen. Er kritisiert damit auch das Schweigen der Politik zum Thema Klimakrise. 

 

 

 

Aufruf zum Mitmachen

Die Fridays-For-Future-Bewegung ruft in den sozialen Medien zum Mitmachen auf. "Kommt in den nächsten 48h zur #Pestsäule am #Graben in #Wien und schließt euch dem #Schweigeprotest eine Zeit lang an! Lasst uns zeigen, was globaler Zusammenhalt bedeutet. Unser gemeinsames Haus, die Erde, brennt. Das ist das Einzige, was zählt. #FridaysForFuture #ClimateJustice", schreiben die Aktivisten auf Twitter. 

 

 

Sie erinnern aber daran: Wer mitmachen will, soll nicht vergessen, aus Protest auch zu schweigen.