06. März 2017 | 11:46 Uhr

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Neue Studie

Vulkan löste größtes Massensterben der Geschichte aus

Folgende Eiszeit ließ 95 Prozent der im Meer lebenden Arten verschwinden.

Heftiger Vulkanismus hat vor rund 250 Millionen Jahren das größte Massenaussterben der Erdgeschichte ausgelöst. Forschende der Universitäten Genf und Zürich haben nun entdeckt, dass das Artensterben mit einer kurzen Eiszeit zusammenfiel und nicht wie bisher angenommen mit steigenden Temperaturen.

Etwa 95 Prozent der im Meer lebenden Arten sind vor 250 Millionen Jahren verschwunden, nachdem Vulkanausbrüche das globale Klima durcheinandergebracht hatten. Der heftige Ausstoß an Kohlendioxid und Chlorwasserstoff ließ die globale Durchschnittstemperatur um fünf Grad steigen. Bisher ging man davon aus, dass dieser Anstieg einer der Hauptgründe für das Artensterben an der Perm-Trias-Grenze war.

Kurze Eiszeit mit dramatischen Folgen

Ein Forscherteam um Urs Schaltegger von der Universität Genf und Hugo Bucher von der Universität Zürich hat die Chronologie der damaligen Ereignisse anhand von marinen Sedimentschichten genauer aufgeschlüsselt als bisher. Sie kommen zu dem Schluss: Vor dem Temperaturanstieg gab es eine Eiszeit, die wohl für das Aussterben der im Meer lebenden Arten verantwortlich war, wie sie im Fachblatt "Scientific Reports" berichten.

Die untersuchten Sedimentschichten stammen aus dem Nanpanjiang-Becken in Südchina, wo sie besonders gut erhalten seien, teilte die Uni Genf am Montag mit. Die Forschenden entnahmen Hunderte von Metern an Sedimentquerschnitten und bestimmten das Alter der abgelagerten Vulkanasche mit einer hochpräzisen Datierungsmethode. Diese beruht auf dem Zerfall von in der Asche enthaltenem Uran. So gelang es, diese Schichten bis auf 35.000 Jahre genau zu datieren.

Dabei fiel ihnen auf, dass das Artensterben mit einer Lücke in der Sedimentierung zusammenfällt. Die einzige Erklärung sei die Bildung von Eis, schrieb die Uni Genf. Und diese Eiszeit habe 80.000 Jahre gedauert. "Wir haben also Belege, dass die Arten während einer Eiszeit verschwanden, die durch den ersten Vulkanismus in den Sibirischen Trapps ausgelöst wurde", so Schaltegger.

Schwefeldioxid reduzierte Sonneneinstrahlung

Ursache für die Kältewelle war den Forschenden zufolge die große Menge Schwefeldioxid, die bei den Vulkanausbrüchen in Sibirien in die Atmosphäre gelangte und die Sonneneinstrahlung reduzierte. Die globale Erwärmung, die durch den Anstieg der CO2-Konzentrationen ausgelöst wurde und bisher für das marine Massensterben verantwortlich gemacht wurde, ereignete sich demnach erst 500.000 Jahre später. Das passt auch zu einer früheren Studie des Teams um Bucher von der Uni Zürich, die gezeigt hatten, dass es rund 500.000 Jahre nach der Perm-Trias-Grenze zu einer großen Krise der Pflanzenwelt kam.
 

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