19. April 2016 | 09:24 Uhr

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Schaurig

Video zeigt Untergang der Titanic in Echtzeit

Der Film zeigt die letzten Augenblicke des Luxus-Dampfers.

Mit einem atemberaubenden Animationsfilm nimmt sich das US-Multimedia-Unternehmen "Titanic Honor and Glory" dem Untergang der "Titanic" an. In einem 2 Stunden und 40 Minuten dauernden, detailliert animierten Werk kann man die letzten Augenblicke des Luxus-Dampfers praktisch miterleben.

Minutiös werden die entscheidenden Momente dargestellt. Vom Entdecken des Eisbergs am 14. April 1912 um 23.39 Uhr bis zum Auseinanderbrechen und Versinken des Stahlriesen im eiskalten Polarmeer um 2.20 Uhr. Rund 1.500 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Nur 700 Passagiere konnten sich retten.

Video: Untergang der Titanic in Echtzeit

Chronologie der Ereignisse
Zum Zeitpunkt der Kollision mit dem Eisberg, am 14. April 1912 um 23.40 Uhr, war das Schicksal der "Titanic" besiegelt. Bis zum Untergang des damals größten Schiffs der Welt vergingen nur noch zwei Stunden und 40 Minuten. Hier eine Chronologie der dramatischen Ereignisse:

23.30 Uhr: Bei einer Geschwindigkeit von 22,5 Knoten entdecken die beiden Matrosen Fleet und Haze vom Krähennest aus ein Hindernis direkt voraus. Vorerst gibt es keine Meldung an die Brücke.

23.40 Uhr: Die Matrosen erkennen den etwa 20 Meter hohen Eisberg und melden dies an die Brücke. Offizier Moody bestätigt die Meldung und gibt sie weiter. Obwohl die entsprechenden Befehle den Maschinenraum erreichen, ist ein Ausweichen nicht mehr möglich - es kommt zur Kollision: Die "Titanic" wird an Steuerbord an fünf verschiedenen Stellen beschädigt, was auch von vielen Passagieren bemerkt wird.

23.50 Uhr: Hektisches Treiben auf der Brücke, während sich die ersten fünf Kammern des Schiffes immer mehr füllen und der erste Heizraum fast vollständig geflutet ist. Die ersten Besatzungsmitglieder im Rumpf sterben.

0.00 Uhr: Kapitän Smith ist auf der Brücke und bespricht sich mit dem Konstrukteur der "Titanic", Thomas Andrews. Nach dessen Einschätzung wird sich das Schiff wohl nur noch eine bis eineinhalb Stunden über Wasser halten. Daraufhin gibt der Kapitän den Befehl, ein Notsignal zu senden und die Rettungsboote zu bemannen.

0.05 Uhr: Crew und Passagiere werden mit Schwimmwesten ausgestattet. Doch die Rettungsbooten bieten nicht allen Menschen an Bord Platz.

0.10 Uhr: 20 Meilen entfernt soll die Mannschaft der "California" Lichter eines unbekannten Schiffes entdeckt haben. Man versucht, mit Morsezeichen Kontakt aufzunehmen, bekommt aber keine Antwort.

0.15 Uhr: Die Notsignale der "Titanic" werden von anderen Schiffen empfangen, die jedoch viel zu weit entfernt sind. Auch die am nächsten gelegene "Carpathia" (58 Meilen) wird erst nach dem Untergang eintreffen.

0:15 Uhr: Die Musikkapelle beginnt zu spielen.

0.45 Uhr: Das erste Rettungsboot (Nr. 7) legt ab -  jedoch nur mit 28 Menschen an Bord statt der möglichen 65.  Denn viele Passagiere vertrauen auf die Unsinkbarkeit der "Titanic" und ziehen es vor, auf dem Schiff zu bleiben.

Etwa zeitgleich werden die ersten Notraketen abgesetzt. Der vierte Offizier Boxhall glaubt, die Lichter eines anderen Schiffes zu sehen und versucht, Kontakt per Morsezeichen aufzunehmen. Welches Schiff es gewesen sein könnte, kann jedoch nie geklärt werden.

0.55 Uhr: Auch im Rettungsboot Nummer 6 bleiben viele Plätze leer.

1.00 Uhr: Viele haben den Ernst der Lage nicht erkannt, weshalb auch in den nächsten Rettungsbooten viele Plätze unbesetzt sind.

1.15 Uhr: Das Wasser reicht mittlerweile bis zum Schiffsnamen und die Schräglage wird immer dramatischer, was zu einer ersten Panik führt. Die Crew bleibt Herr der Lage und die Boote sind endlich besser besetzt.

1.30 Uhr: Als Rettungsboot 14 mit 60 Passagieren an Bord zu Wasser gelassen wird, muss Offizier Lowe zur Waffe greifen und mit Warnschüssen verhindern, dass weitere Menschen an Bord springen und es womöglich zum Kentern bringen.

1.38 Uhr: Der Reeder Bruce Ismay bringt sich auf einem der Klapprettungsboote in Sicherheit. Die letzten Boote werden besetzt, während das Vorderdeck bereits überflutet ist. Panik und Chaos nehmen zu.

1.45 Uhr: Die "Carpathia" empfängt den letzten Notruf der "Titanic".

1.55 Uhr: John Jacob Astor, der reichste Mann an Bord der "Titanic", verabschiedet sich von seiner schwangeren Frau. Diese darf er nicht begleiten, da ein Offizier nur Frauen und Kinder an Bord des Rettungsboots duldet.

2.00 Uhr: Das Wasser ist nur noch drei Meter vom Promenadendeck entfernt.

2.05 Uhr: Das letzte Rettungsboot verlässt das Schiff, es ist Notboot D. Wieder muss mit Warnschüssen verhindert werden, dass es gestürmt und überlastet wird. Noch immer sind etwa 1.500 Menschen an Bord, während der Bug bereits vollständig überflutet ist.

2.10 Uhr: Die beiden Funker Bride und Phillips werden vom Kapitän aus den Dienst entlassen. Letzterer setzt jedoch weiterhin Notrufe ab.

2.17 Uhr: Jeder ist auf sich allein gestellt. Der Kapitän erwartet auf der Brücke das Ende der "Titanic". Der Schiffskonstrukteur Thomas Andrews soll ebenfalls keinen Versuch unternommen haben, sich zu retten.

Ein Pater erteilt über tausend Menschen die Absolution. Auch die Kapelle hört zu spielen auf. Auf dem Oberdeck bricht das Wasser ein, während viele Passagiere ins eiskalte Wasser springen - der endgültige Untergang hat begonnen.

2.18 Uhr: Auf der "Titanic" gehen die Lichter aus. Die ungleich im Inneren verteilten Wassermassen zerstören den Schiffsrumpf.

2.20 Uhr: Kurz vor dem Ende richtet sich das Schiff steil auf, es zerbricht in zwei Teile, wobei der Bug als erstes versinkt. Der Sog reißt viele im Wasser treibende Menschen, in die Tiefe, die anderen erfrieren im 0 Grad kalten Wasser. Nur ein Rettungsboot kehrt zurück, um nach Überlebenden zu suchen. In den anderen ist die Angst zu groß, zu kentern.

3.00 Uhr. Die letzten Hilfeschreie verstummen.

4.10 Uhr: Die "Carpathia" trifft ein und nimmt die Überlebenden an Bord.

Zahlen und Fakten zur "Titanic"

Die "Titanic" ist bei ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York ein schwimmender Superlativ, gebaut im festen Glauben an die Allmacht der Technik. Ihr Ende mit mehr als 1.500 Toten im Jahr 1912 zählt zu den bekanntesten Katastrophen der Seefahrt. Zahlen und Fakten:

Die "Titanic" ist bei ihrem Stapellauf 1911 das größte Schiff der Welt - 269 Meter lang, 28 Meter breit und 53 Meter hoch. Es gibt neun Decks mit Platz für 3.547 Passagiere und Besatzungsmitglieder, rund 2.220 sind bei der Unglücksfahrt an Bord. Hauptmotiv für den Bau des Riesenschiffs ist der Konkurrenzkampf zwischen Reedereien.

Die Maschinenleistung des Dampfers liegt bei 51.000 PS, befeuert von 29 Dampfkesseln und 825 Tonnen Kohle pro Tag. Die Titanic ist eine schwimmende Kleinstadt, erhellt mit mehr als 10.000 Glühbirnen. Nur in ein Alarmsystem hat die britische Reederei White Star Line nicht investiert. Der Ozeanriese gilt als unsinkbar. Es gibt nur 20 Rettungsboote, mehr waren auch nicht vorgeschrieben.

Die luxuriöse Ausstattung der ersten Klasse ist den Erbauern der "Titanic" besonders wichtig. Nur Millionäre können sich eine Suite leisten. Die Passagiere sind auf verschiedenen Decks streng voneinander getrennt untergebracht - die Ärmsten ganz unten. Das spiegelt die damalige Klassengesellschaft wider.

Der Ozeanriese läuft am 14. April um 23.40 Uhr auf Eis, am 15. April gegen 2.20 Uhr versinkt er, 640 Kilometer vom Festland entfernt.

Die Überreste der "Titanic" werden am 1. September 1985 in 3.800 Meter Tiefe entdeckt.

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