15. November 2019 | 22:06 Uhr
70% der Innenstadt unter Wasser
Venedig: Hochwasser-Lage immer dramatischer
Rekordflut in Venedig steigt weiter. Gigantische Spendenwelle geht durch Italien.
Es sind apokalyptische Szenen, die sich im historischen Zentrum Venedigs abspielen. 70 Prozent, also fast drei Viertel des gesamten Stadtteils sind mittlerweile unter Wasser. In den Kanälen wurde der öffentliche Verkehr stillgelegt. Am sonst pulsierenden Canale Grande herrscht gespenstische Stille.
Der ansonsten von Touristen überlaufenen Markusplatz wurde gesperrt, ebenso wie zahlreiche Museen und die Universität der Stadt. Das öffentliche Leben steht still. Die Bürger Venedigs wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.
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Gebete
Ein neues Italientief sorgt für weitere schwere Regenfälle und das ganze Wochenende hindurch. Der Wasserstand ist nach kurzer Entspannung am Donnerstag wieder auf 154 Zentimeter über dem Meeresspiegel angestiegen. Erschwert wird die Situation durch gewaltige Sturmböen. Eine Entspannung der Lage ist nicht absehbar.
Auch in der nächsten Woche, ab Dienstag ist Schlechtwetter mit Regenfällen vorhergesagt. Der Bürgermeister Luigi Brugnaro ist angesichts der Lage sehr verzweifelt: „Venedig ist zerstört. Ich hoffe, dass uns der heilige Markus schützt. Wir haben schon öfters Hochwasser erlebt, doch diesmal ist es anders.“
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Spendenwelle
Unterdessen geht eine Welle der Solidarität mit Venedig durch Italien. Zahllose Spendeninitiativen werden ins Leben gerufen, um Geld für die Behebung der Schäden aufzutreiben. Die ersten Schätzungen der Kosten belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen Euro. Der Intendant der Mailänder Oper Scala kündigte für 29. November ein Benefizkonzert an.