30. Oktober 2015 | 09:39 Uhr
Italien
Unwetter: Messina seit 6 Tagen ohne Wasser
Erdrutsch beschädigte Aquädukt der Wasserleitung der 250.000-Einwohner-Stadt.
In der sizilianischen Küstenstadt Messina gibt es heftige Proteste. Seit sechs Tagen muss die Stadt ohne Wasser auskommen. Ein Erdrutsch infolge heftiger Unwetter am vergangenen Wochenende hat ein Aquädukt der Wasserleitung der Stadt mit 250.000 Einwohnern schwer beschädigt. Seitdem müssen die Menschen in Messina ohne Fließwasser auskommen.
Kilometer lange Schlangen bilden sich täglich dort, wo Tankfahrzeuge an die mit Kanistern ausgestatteten Bürgern Wasser verteilen. Dabei kam es zu Protesten. Der Polizeichef der Stadt forderte den Einsatz von Soldaten, um die Wasserverteilung zu beschleunigen. Bürger stürmten die Supermärkte auf der Suche nach Wasserflaschen. In den Krankenhäusern der Stadt werden lediglich kalte Speisen serviert, um beim Kochen kein Wasser zu verschwenden, berichteten italienische Medien.
Bürgermeister Renato Accorinti sprach von einer Notsituation wie im Jahr 1908, als ein schweres und verheerendes Erdbeben Messina und die auf dem Festland gegenüber liegende Stadt Reggio Calabria erschütterte und circa 110.000 Menschenleben forderte. Noch unklar ist, wann die Wasserversorgung wiederhergestellt sein wird. Die Region um Messina ist in den vergangenen Jahren mehrfach von heftigen Erdrutschen betroffen gewesen. Dabei gab es immer wieder auch Todesopfer.