18. August 2015 | 12:14 Uhr

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Deutschland

Trockenheit: Bauern ziehen magere Ernte-Bilanz

Wegen Trockenheit in manchen Regionen "40 bis 50 Prozent Einbußen."

Wegen der extremen Trockenheit fällt die Erntebilanz der deutschen Bauern in diesem Jahr mager aus. Sie ernteten um elf Prozent weniger als im vergangenen Jahr, wie der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied, am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin" sagte. Demnach belief sich die Getreideernte auf 46,5 Millionen Tonnen, die Rapsernte lag bei unter fünf Millionen Tonnen.

Im äußersten Süden Baden-Württembergs und Bayerns sowie in Schleswig-Holstein hätten die Bauern "eine ordentliche Ernte einfahren können", sagte Rukwied. Im übrigen Land sei die Ernte wegen der starken Trockenheit "deutlich unterdurchschnittlich" ausgefallen. In manchen Regionen Deutschlands müssten die Landwirte "40 bis 50 Prozent Einbußen hinnehmen".

Bei der Apfelernte erwarten die Bauern demnach ein Minus von 20 Prozent, auch die Kirschernte sei im Schnitt um fünf Prozent niedriger ausgefallen. Immerhin könnten sich die Getreidebauern über eine sehr gut Qualität freuen, räumte der Bauernpräsident ein. Die Verbraucherpreise müssten aus Sicht der Bauern steigen, da die schlechte Ernte höheren Kosten gegenüberstehe.

"Massiv getroffen" worden sei die deutsche Landwirtschaft von den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts, sagte der Bauernpräsident weiter. Die Exporte seien um 50 Prozent eingebrochen, was 600 bis 700 Mio. Euro im Jahr an Wertschöpfung koste. "Das tut sehr weh." Außerhalb der Europäischen Union sei Russland neben der Schweiz und den USA bisher das größte Exportland gewesen.