27. Mai 2020 | 22:12 Uhr
Kurz vor Start
Tornado-Alarm: Historische SpaceX-Mission verschoben
Es war so knapp. Nur wenige Minuten vor dem geplanten Start machte das Wetter Elon Musk, seinem Team und der Mission einen Strich durch die Rechnung.
Der erste Flug einer bemannten US-Raumkapsel zur ISS seit neun Jahren ist wegen schlechten Wetters verschoben worden. Eine Viertelstunde vor dem geplanten Start wurde der Test laut US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch vorerst abgesagt. Über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen und es regnete immer wieder leicht, zudem gab es Sorge wegen Blitzen.
Weltweit war der Start mit Spannung erwartet worden. US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence waren nach Florida gereist, um den Start live vor Ort zu verfolgen.
Ein nächster Startversuch könnte am Samstag stattfinden. Dann sollen die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley erneut versuchen, mit einer "Falcon 9"-Rakete in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur ISS zu starten. Die Sicherheit der Astronauten sei die oberste Priorität der NASA, kommentierte NASA-Chef Jim Bridenstine per Kurznachrichtendienst Twitter nach der Verschiebung.
There is a tornado warning just north of the Kennedy Space Center ????
— Richard Burton (@ricburton) May 27, 2020
They will probably have to cancel the SpaceX Launch ????
2020 delivering the goods again ???? pic.twitter.com/Y6n5pSDZW5
There is a tornado warning just north of the Kennedy Space Center ????
— Richard Burton (@ricburton) May 27, 2020
They will probably have to cancel the SpaceX Launch ????
2020 delivering the goods again ???? pic.twitter.com/Y6n5pSDZW5
Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten "Crew Dragon". SpaceX wurde gegründet vom Unternehmer Elon Musk. Das Unternehmen hat bisher nur Fracht zur ISS transportiert.
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der US-Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die NASA ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.
Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der NASA schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.