02. Juni 2017 | 07:59 Uhr
Wetter ideal
Südtirol warnt vor Tigermücken-Invasion
Heißes Wetter und Wärmegewitter bieten der eingeschleppten Art perfekte Bedingungen.
Vor einem Anstieg der Tigermückenpopulation hat das Land Südtirol am Donnerstag gewarnt. Bei Untersuchungen seien in Eiablagefallen Eier nachgewiesen worden, außerdem seien seit Mai vereinzelt erste Exemplare der Insekten unterwegs. Die derzeitigen Bedingungen sind laut dem Biologischen Labor der Landesagentur für Umwelt ideal für das Ansteigen der Population.
Perfektes Wetter
Das heiße Wetter und die vorhergesagten Wärmegewitter würden perfekte Voraussetzungen für die Entwicklung der aus den Tropen eingeschleppten Mückenart bieten. Die Experten der Landesumweltagentur beobachteten seit einigen Jahren die Entwicklung der Tigermückenpopulation.
Laut den neuesten Untersuchungsergebnissen wurden in mehreren Eiablagefallen erste Tigermückeneier nachgewiesen. Damit bestätige sich der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend. Ab Mai sind erste, wegen der geringen Anzahl aber meist noch unbemerkte Tigermücken unterwegs, so Biologin Edith Bucher.
Wasseransammlungen vermeiden
Die sommerlichen Temperaturen würden den Entwicklungszyklus, der üblicherweise von der Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Tigermücke zwei bis drei Wochen dauere, auf die Hälfte reduzieren. "Wenn man im Garten und auf den Balkonen nicht darauf achtet, kleine Wasseransammlungen zu vermeiden", unterstreicht Alberta Stenico, Direktorin am Biologischen Landeslabor, "ist eine Tigermückenplage im Spätsommer wahrscheinlich". Nach einem Gewitterregen könnten sich verschiedene im Garten vergessene Objekte mit Wasser füllen und so als Brutstelle dienen.
Daher ersuchte das Land um aktive Mitarbeit der Bevölkerung, andernfalls seien die Vorsorgemaßnahmen der öffentlichen Verwaltung auf den öffentlichen Flächen nutzlos. Nur wenn die Entwicklung der Larven zu erwachsenen, stechenden Tigermücken unterbunden wird, könne ein explosionsartiges Anwachsen der Population verhindert werden. Die Tigermücke gilt als Überträger gefährlicher Erkrankungen.