02. Oktober 2015 | 11:45 Uhr

rieserferner-8.jpg © Dieter Peterlin

Klimawandel

Südtirol: Gletscher schmelzen weg

Eisverlust von teils über drei Metern in den vergangenen zwölf Monaten.

Südtirols Gletscher haben in den vergangenen zwölf Monaten starke Massenverluste hinnehmen müssen. Dies hätten die Erhebungen des Hydrographischen Landesamtes, der Universität Innsbruck und des Italienischen Gletscherkomitees gezeigt. Die Experten gingen davon aus, dass die Gletscher Südtirols auch in den kommenden Jahrzehnten weiter abschmelzen werden.

Die Begehungen auf dem Westlichen Rieserferner in Rein in Taufers, dem Weißbrunnferner im Ultental, dem Langenferner im Martelltal und dem Übeltalferner im Ridnauntal brachten starke Einbußen der heimischen Gletscher in den vergangenen zwölf Monaten zutage. "Die Erhebungen zeigen Eisverluste von mehr als drei Metern in den Zungenbereichen und beinahe die Erschöpfung der Schneereserven der beiden gletscherfreundlicheren Vorjahren in den oberen Teilen der Südtiroler Gletscher", erläuterte der Vizedirektor des Hydrographischen Amtes, Roberto Dinale, in einer Aussendung am Freitag.

Dass die Endergebnisse nicht ganz so schlimm wie im Zeitraum 2002/03 ausfallen werden, liege am Niederschlag im Winterhalbjahr, der leicht über dem langjährigen Mittel lag, an Schneefallereignissen am Ende des Frühlings und im September sowie an der meist geringen Luftfeuchtigkeit im Hochsommer. Die Gletscherjahresbilanzen 2014/15 werden somit, je nach Gebiet und Höhenlage, zwischen Platz zwei und fünf in den jeweiligen historischen Datenreihen einzuordnen sein, hieß es.

Etwas besser schnitten die Gletscher am Alpenhauptkamm ab. Dort sei verhältnismäßig mehr Schnee als in der Ortler-Gruppe gefallen, erklärte Dinale: "Besonders markant" seien aber überall die durchwegs großen Massenverluste in den unteren und mittleren Gletscherbereichen. Und zwar dort wo vergangenes Jahr kein Firn überdauern habe können.

Wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
"Das hydrologische Jahr 2014/15 war in Bozen das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1850/1851 mit einer Mitteltemperatur von 14,5 Grad", berichtete Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Mit Ausnahme des aktuellen Septembers seien alle Monate im Vergleich zum Mittel zu warm verlaufen.

Die Gletscher Südtirols werden in den kommenden Jahrzehnten weiter abschmelzen, und eine Stabilisierung der Lage scheint nur in hochgelegenen Regionen - zum Beispiel rund um den Ortler und in den Stubaier Alpen - in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts möglich, so die Experten. Eine Stabilisierung allerdings, die maximal ein Viertel der heutigen Gletscherflächen umfassen werde. Südtirol sollte sich laut den Experten auf Zeiten einstellen, in denen in den meisten vergletscherten Gebieten bis zum Ende des Jahrhunderts sehr wenig Eis übrig bleiben dürfte.

 

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Vor allem im O und S Schneefall, -2/+2°

Am Heiligen Abend halten sich verbreitet dichte Wolken und es muss zumindest zeitweise mit leichtem Schneefall gerechnet werde. Am intensivsten und längsten schneit es im Osten und Südosten. In der Westhälfte schneit es nur wenig. Bis zum Abend lässt der Schneefall auch im Osten deutlich nach, vor allem zwischen Pack und Wechsel schneit es auch bis in die Nacht hinein. Der Wind weht schwach bis mäßig, im westlichen Donauraum auch lebhaft aus Nord bis Ost. Tageshöchsttemperaturen minus 3 bis plus 3 Grad. Heute Nacht: In der Nacht lockern die Wolken im Westen und Norden langsam auf. Südlich des Alpenhauptkammes bleibt es noch bedeckt und von der Pack bis zum Wechsel schneit es noch zeitweise, aber auch hier lässt der Schneefall bereits nach. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Flachgau und dem Innviertel teils auch noch lebhaft aus östlichen Richtungen. Tiefsttemperaturen minus 7 bis 0 Grad.
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