06. September 2022 | 10:16 Uhr

gletscher.jpg © Getty

Dramatische Entwicklung

Saharastaub setzt deutschen Gletschern zu

Die deutschen Gletscher schmelzen und zwar schnell. Ein wenig Schutz bietet einem der fünf deutschen Gletscher Schutt.

Die Gletscher Deutschlands schmelzen weiter: Das Eis des Blaueisgletschers, des Schneeferners auf der Zugspitze sowie des Höllentalferners ist in diesem Jahr erneut deutlich zurückgegangen. Am schlechtesten nachzuvollziehen ist der Schwund am Watzmanngletscher in den Berchtesgadener Alpen. "Wir tun uns beim Watzmanngletscher schwer, die Fläche zu bestimmen", sagte Christoph Mayer, Glaziologe an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Zum einen liege er in einer Mulde und sei damit relativ dick, sodass der Verlust an der Oberfläche weniger auffalle. Zum anderen sei er in Teilen von einer Schuttschicht bedeckt, die eine Bestimmung der Größe erschwere - ihn aber teilweise vor weiterem Abschmelzen bewahre, erklärte Mayer. Zuletzt sei der Gletscher noch rund fünf Hektar groß gewesen.

Saharastaub lässt Gletscher schmelzen

Neben der Hitze setzte den deutschen Gletschern in diesem Jahr Saharastaub zu. Er hatte sich im März als rötliche Schicht auf Skipisten und Gletschern abgelagert. Weil dunklere Flächen mehr Energie des Sonnenlichts absorbieren, beschleunigte das die Schmelze. Von den fünf deutschen Gletschern ist der südliche Schneeferner am schlimmsten vom Abtauen betroffen, wie es hieß. Schon im nächsten Jahr könnte er demnach ganz verschwinden. "Vielleicht hält er sich auch noch zwei oder drei Jahre. Aber das ist sicher der Kandidat, der als erster verschwinden wird", sagte Mayer.

Besonders gut hält sich der Höllentalferner, zuletzt 16,7 Hektar groß. Auch er liegt in einer tiefen Mulde und wird nicht zuletzt aufgrund seiner Lage regelmäßig durch Lawinen gespeist. "Unsere Prognose ist, dass der Höllentalferner am längsten überleben wird, weil er inzwischen der größte ist", sagt Mayer. "Bei dem Gletscher nehmen wir an, dass wir hier schon noch 15 bis 20 Jahre Zeit haben." Zu den fünf deutschen Gletschern zählen auch der nördliche Schneeferner sowie das Blaueis in den Berchtesgadener Alpen.

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 21
  • 22
  • 23
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19

Vormittags sonnig, später Gewitter. 13°/27°

Der Sonntag verläuft wechselhaft mit gewittrigen Regenschauern im Bergland und Sonnenschein im Norden und Südosten. Ab Mittag werden die Quellwolken ausgehend vom Bergland dichter und es gehen von Tirol bis ins Burgenland gewittrige Schauer nieder. Lokal sind auch größere Regenmengen und kurzzeitige kräftige Böen möglich. Am ehesten trocken bleibt es im nördlichen Ober- und Niederösterreich, sowie in Unterkärnten und der Südoststeiermark. Der Wind weht abseits der teils kräftigen Böen in Gewitternähe schwach bis mäßig aus Süd bis West. Tageshöchsttemperaturen 23 bis 31 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Montag ziehen letzte Regenschauer und Gewitter rasch ab und es lockert vielerorts auf. Stellenweise ist es sogar sternenklar. Der Wind weht meist nur schwach. Tiefsttemperaturen 11 bis 19 Grad.
mehr Österreich-Wetter