29. Oktober 2019 | 14:45 Uhr
© ESA
So groß wie London
Riesen-Eisberg driftet von der Antarktis weg
Schätzungen zufolge ist 'D28' 30 Kilometer breit, 60 Kilometer lang und mehr als 200 Meter dick.
Bremerhaven. Der Anfang Oktober in der Antarktis abgebrochene Eisberg von der Größe des Stadtgebietes von London hat sich in Bewegung gesetzt. Der Koloss drehte sich dabei um 90 Grad, wie eine aktuelle Satellitenaufnahme der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zeigt. "Er driftet jetzt auf eine kleine Insel zu", sagte Daniela Jansen, Wissenschaftlerin am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut.
© ESA Ein von der ESA veröffentlichtes Satellitenbild (aufgenommen von der Copernicus Sentinel-1 Mission), zeigt die riesige Eisfläche (blau) am 20. September 2019 kurz vor ihrem Abbruch vom Amery-Schelfeis. Auf der zweiten Aufnahme vom 19. Oktober wurde die Eisfläche rot eingefärbt – sie hat sich nunmehr losgelöst und gedreht.
Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass er auf seiner Drift im Meereis zunächst aufgehalten werde. Der Eisberg mit Namen "D28" und einer Fläche von rund 1.600 Quadratkilometern hatte sich vom Amery-Schelfeis in der Ostantarktis gelöst. Schelfeise sind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die von Gletschern gespeist werden und mit diesen noch verbunden sind. Weil stets Eis nachkommt, brechen an den Kanten Eismassen ab. Schätzungen zufolge ist "D28" 30 Kilometer breit, 60 Kilometer lang und mehr als 200 Meter dick.