19. August 2016 | 09:12 Uhr

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Agrarkrise

Regen-Sommer: Ernte-Ausfälle in Deutschland

Deutlich weniger Getreide und Raps - oft "nur wenige Stunden" für die Ernte.

Zu viel Regen und zu wenig Sonne haben den Bauern in Deutschland die heurige Ernte vermiest. "Durch die ständigen Unterbrechungen beim Mähdrusch wegen der Niederschläge ist die Stimmung jetzt auch bei den Ackerbauern alles andere als gut", sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, der "Passauer Neuen Presse" vom Freitag.

Nerven liegen blank

Vielerorts lägen "die Nerven blank", da deutlich weniger Getreide und Raps geerntet worden sei als im Vorjahr. Durch die geringeren Erntemengen sinken laut Rukwied auch die Erlöse der Ackerbauerbetriebe stark. "Die Agrarkrise hat nicht nur die Milchbauern und Schweinehalter erfasst, sondern auch die Ackerbauern."

Gegenüber dem Vorjahr seien die Erträge um 15 Prozent zurückgegangen, gegenüber dem langjährigen Mittel um zehn Prozent, sagte der Bauernpräsident dem Bayerischen Rundfunk (BR). In vielen Regionen sei die Ernte noch gar nicht abgeschlossen. In Bayern stünden noch rund 15 Prozent des Weizens auf dem Feld. In den vergangenen Wochen habe es oft "nur wenige Stunden" für die Ernte gegeben.

Der verregnete Sommer sorgte demnach bei Kartoffeln für Probleme mit Pilz- und Infektionskrankheiten. "Wir sind froh, dass wir heute mit Pflanzenschutzmitteln, die Pilzinfektionen bekämpfen können. Hätten wir diese nicht gehabt, gäbe es in diesem Jahr keine Kartoffeln", sagte Rukwied dem BR. Der Bauernverband legt am Vormittag die Erntebilanz für dieses Jahr vor.