20. Mai 2016 | 13:15 Uhr
Bayern
Projekt erforscht Schadstoff-Belastung der Alpen
Im Wettersteingebirge werden Pflanzen und Tiere, Waldboden, Wasser und Luft untersucht.
Die Alpen sind Schadstoffen besonders ausgesetzt - ein neues Forschungsprojekt soll nun die Gefahr für die sensiblen Ökosysteme dort untersuchen. "Die Alpen sind das ökologische Herz Europas. Sie sind ein Juwel der Artenvielfalt gerade in Bayern", begründete die bayrische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) am Freitag in München das rund eine halbe Million Euro teure Projekt namens "PureAlps". Um Schadstoffe grenzüberschreitend erfassen zu können, soll das österreichische Umweltbundesamt als Kooperationspartner eingebunden werden.
Genaue Daten gefragt
Es soll herausfinden, auf welche Weise sich Schadstoffe wie etwa Quecksilber im Ökosystem der Alpen anreichern, welche Auswirkungen dies hat und wie Mensch, Tier und Umwelt geschützt werden können. Obwohl die Alpen oftmals weit entfernt von den Verursachern der nur in geringen Konzentrationen in der Luft vorhandenen Schadstoffe liegen, ist besonders die Belastung durch langlebige organische Schadstoffe groß. Ein auch aus der Arktis bekannter Effekt sorgt nämlich dafür, dass Schadstoffe in warmen Regionen durch Verdampfung in die Luft aufgenommen und über die Atmosphäre in die Alpen transportiert werden, wo sie dann in der Kälte ausfallen.
In den Alpen ist dieser Effekt im Gegensatz zur Arktis noch wenig erforscht, obwohl die Region für Wasserversorgung, Lebensmittelproduktion und Biodiversität bedeutsam ist. Im Rahmen des Projekts sollen deshalb im Wettersteingebirge Pflanzen und Tiere wie Gämsen, Fische und Bienen, der Waldboden sowie Wasser und Luft auf ihre Belastungen mit Schadstoffen untersucht werden.