16. April 2017 | 11:37 Uhr

Sri Lanka Müll © Reuters

Zahl der Todesopfer steigt

Müll-Katastrophe in Sri-Lanka: Schon 21 Tote

Hunderte Soldaten suchen in Abfallbergen weiter nach Überlebenden.

Zwei Tage nach dem Einsturz einer Müllhalde in Sri Lanka ist die Opferzahl auf 21 gestiegen. Hunderte Soldaten suchten in den Abfall- und Trümmerbergen am Sonntag weiter nach Überlebenden, Hoffnung gab es jedoch kaum noch.

Aus dem Rettungseinsatz sei ein Bergungseinsatz geworden, sagte ein Polizist am Unglücksort in Colombo. "Es ist schwer vorstellbar, dass jemand unter diesen giftigen Bedingungen überlebt haben könnte."

Die 90 Meter hohe Müllhalde in Kolonnawa am nordöstlichen Stadtrand von Colombo war am Freitag nach starken Regenfällen ins Rutschen geraten. Der Müll begrub zahlreiche Häuser und Menschen unter sich. Nach Angaben der Polizei wurden 145 Hütten und Häuser zerstört. Bis Sonntag wurden 21 Leichen geborgen. Unter den Toten waren auch vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und 15 Jahren.

Ein Mann und eine Frau, die am Freitag aus den Müllbergen gezogen worden waren, lagen am Sonntag noch auf der Intensivstation, wie eine Krankenhaussprecherin sagte. Eine Frau und drei Männer galten nach Polizeiangaben noch als vermisst.

Präsident Maithripala Sirisena ordnete den Einsatz von hunderten Soldaten bei der Rettungsaktion an. Mehr als 600 Betroffene wurden in einer Notunterkunft in einer nahegelegenen Schule untergebracht. Nach Berichten über Plünderungen erhöhte die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen am Unglücksort. 18 Menschen, die Opfer der Müllkatastrophe bestohlen haben sollen, wurden bereits festgenommen.

Wie Regierungschef Ranil Wickremesinghe sagte, waren vor dem Unglück bereits Vorkehrungen für eine Schließung der Müllhalde getroffen worden. Die Abräumarbeiten hatten aber noch nicht begonnen.

Die Mülldeponie von Kolonnawa wächst täglich um rund 800 Tonnen Müll, insgesamt werden dort etwa 23 Millionen Tonnen Abfall gelagert. Gesundheitsexperten warnen seit langem vor den Gefahren. Das sri-lankische Parlament hatte erst kürzlich die Schließung der Müllhalde verlangt. Es gibt Pläne zum Bau eines Kraftwerks, mit dem durch die Verbrennung des Mülls Energie gewonnen werden soll.

Der Kommunalpolitiker Guttila Silva, ein ehemaliger Bürgermeister, sagte, die Anrainer seien wütend, weil die Stadtverwaltung trotz der Sicherheitsbedenken täglich hunderte Tonnen Müll auf der Halde abladen lasse. "Die Leute sind natürlich sauer, weil ihre Proteste überhört wurden."

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