13. November 2017 | 18:41 Uhr

Erdbeben Iran Irak © Getty Images

Mehr als 7.000 Verletzte

Mindestens 415 Tote bei Erdbeben im Iran und Irak

Rettungskräfte suchen verzweifelt nach Überlebenden.

Ein schweres Erdbeben hat Tod und Zerstörung über ein Gebiet an der Grenze zwischen Irak und Iran gebracht. Mindestens 415 Menschen starben und mehr als 7.000 weitere wurden verletzt, wie die Behörden beider Staaten am Montag mitteilten. Die Rettungskräfte suchten verzweifelt nach Überlebenden.

Zehntausende Menschen stellten sich auf eine kalte Nacht im Freien ein - aus Furcht vor Nachbeben und weil ihre Häuser zerstört wurden. Allein in der westiranischen Provinz Kermanschah wurden 407 Tote und fast 6700 Verletzte gezählt. Auf der anderen Seite der Grenze, im kurdischen Teil des Irak, waren acht Tote und mehr als 300 Verletzte zu beklagen.

Frau und Baby aus Trümmern gerettet

In Kermanschah war die Stadt Sarpol-e Sahab am stärksten betroffen. Wie Gerippe ragten zerstörte Häuserblocks in die Höhe, die herabgestürzten Fassadenplatten zu Trümmerbergen aufgetürmt, darunter zerquetschte Autos: 280 Tote wurden bis zum Montagnachmittag dort gezählt.

In der 85.000-Einwohner-Stadt konnten eine Frau und ein Baby nach iranischen Medienberichten am Montagmorgen aus den Trümmern gerettet werden. Am Nachmittag war die Stadt noch immer ohne Strom, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

Schwere Auswirkungen

Die amtliche Nachrichtenagentur Irna berichtete über schwere Auswirkungen auch in Städten wie Kasr-e Schirin oder Eslamabad. In der Region um diese Städte leben fast 260.000 Menschen. In der Provinz bereiteten die Behörden nach eigenen Angaben die Einrichtung von Notunterkünften vor. Das staatliche Fernsehen zeigte die Verteilung von Zelten, Decken und Essen. Medienberichten zufolge waren Hunderte Krankenwagen und Dutzende Armeehubschrauber im Einsatz. 200 Verletzte wurden mit dem Flugzeug zur Behandlung nach Teheran gebracht.

Die wegen Erdrutschen geschlossenen Straßen in Kermanschah waren am Nachmittag nach Angaben örtlicher Behörden wieder geöffnet. Vielerorts fiel der Strom aus. Der Chef der Revolutionsgarden, die Elitetruppe der Islamischen Republik Iran, General Mohammed Ali Dschafari, stattete dem Katastrophengebiet einen Besuch ab, ebenso der Innenminister Abdolresa Rahmani-Fasli.

Zahl der Toten im Irak deutlich niedriger

Das schwere Erdbeben der Stärke 7,3 hatte die Region am Sonntagabend erschüttert, als viele Menschen zu Hause waren. Das Epizentrum lag etwa 50 Kilometer nördlich von Sarpol-e Sahab.

Im vergleichsweise dünn besiedelten Kurdengebiet im Nordost-Irak war die Zahl der Opfer deutlich niedriger als im Iran. Am stärksten getroffen wurde dort die Stadt Darbandichan, in der vier Menschen ums Leben kamen, wie der Gesundheitsminister der autonomen Kurdenregion, Rekot Raschid, mitteilte.

Tektonische Bruchlinie

Fotos zeigten eingestürzte Mauern und Gebäude. Zwei Tote gab es demnach in Karmijan und einen in Suleimanija. Dort rannten Menschen in Panik auf die Straßen, als die Erde anfing zu beben, wie ein AFP-Reporter berichtete. Ein Mensch starb in der benachbarten irakischen Provinz Diyala.

Das Beben war auch in der irakischen Hauptstadt Bagdad und in der Stadt Täbris im Nordwesten des Iran zu spüren. Im Osten der Türkei schreckte das Beben die Menschen ebenfalls auf. In der kurdischen Millionenmetropole Diyarbakir flohen Bewohner aus ihren Häusern.

Die bergige Grenzregion zwischen dem Iran und dem Irak wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert; dort verläuft eine tektonische Bruchlinie. Im Nordiran kamen bei einem Erdbeben der Stärke 7,4 im Jahr 1990 rund 40.000 Menschen ums Leben. 2003 erschütterte ein Erdstoß die historische Stadt Bam im Südosten des Iran. Dabei kamen mindestens 31.000 Menschen ums Leben. Auch 2005 und 2012 gab es im Iran schwere Beben mit Hunderten Toten.
 

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22

Im Norden und Osten Schauer, sonst mehr Sonne. 12/22°

Eine Störungszone sorgt in ganz Österreich für unbeständiges und kühles Wetter. Am freundlichsten bleibt es von Vorarlberg bis in die südliche Steiermark. Neben einigen Wolken gibt es vermehrt Sonnenschein und es bleibt überwiegend trocken. Allerdings sind einzelne lokale Regenschauer möglich, die am häufigsten im Tiroler Unterland auftreten. Entlang der Alpennordseite stauen sich dichte Wolkenfelder und es gibt teils kräftige Regenschauer. Die Sonne zeigt sich in dieser Region nur selten, am häufigsten aber im Osten. In der Osthälfte Österreichs weht der Wind mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest, abseits meist nur schwach bis mäßig. Tageshöchsttemperaturen 16 bis 24 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Freitag gehen zwischen Innsbruck und dem Wienerwald weiterhin teils kräftige Regenschauer nieder. Im Laufe der Nacht schwächen sich diese aber ab. In den übrigen Regionen geht es wechselnd bis gering bewölkt und meist trocken durch die Nacht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen 9 und 15 Grad.
mehr Österreich-Wetter