02. August 2016 | 09:46 Uhr

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Mini-Partikel

Mikroplastik gefährdet unsere Gewässer

Giftstoffe lagern sich stärker an Mikropartikeln an als bisher angenommen.

Mikroskopisch kleine Kunststoffteile in Fluss-und Meeresböden sind laut Hamburger Wissenschaftern wesentlich stärker mit giftigen Schadstoffen belastet als bisher angenommen. Einer Untersuchung hat nun ergeben, dass die Belastung der Mikroplastikpartikel drei bis viermal höher als im umliegenden Sediment ist, berichtete ein Expertenteam der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

Magnetwirkung

Die "Magnetwirkung" von Mikroplastik ist schon seit längerem bekannt, erwartet haben die Forscher allerdings nur eine doppelt so hohe Belastung. Für die vom deutschen Bundesforschungsministerium geförderte Untersuchung wurden mit dem Forschungsschiff "Aldebaran" Proben aus norddeutschen Küstengewässern und Flüssen gesammelt.

Kunststoffe wie Polyethylen oder Silikon zerfallen im Wasser zu immer kleineren Teilen. Dabei lagern sich hochgefährliche Umweltgifte wie polychlorierte Biphenyle (PCB) oder polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) an ihrer Oberfläche an. Etwa 70 Prozent des Plastiks im Meer sinkt ins Sediment ab.

Plastik aus kosmetischen Produkten

Das Plastik stammt aus unterschiedlichen Quellen. Es ist zum Beispiel in kosmetischen Produkten enthalten und wird in den Kläranlagen nicht herausgefiltert. Oder es entsteht aus größeren Plastikteilen, die von Wind und Wetter zersetzt werden. "Jeweils 15 Prozent des Plastiks im Meer befindet sich an der Oberfläche und im Wasserkörper", sagte "Aldebaran"-Chef Frank Schweikert.

Durch die Ablagerung der kontaminierten Plastikteilchen im Sediment besteht nach Angaben der Wissenschafter auch die Gefahr, dass diese durch Muscheln und Fische gefressen werden und so in die menschliche Nahrungskette gelangen.
 

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