12. Juni 2015 | 11:44 Uhr

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Aale auf Drogen

Italien: Fische haben ein Kokain-Problem

Die hohe Drogen-Belastung des Sarno gefährdet die vom Aussterben bedrohten Fische.

Der 50 Kilometer lange südwestitalienische Fluss Sarno, der in den Golf von Neapel mündet, gilt als einer der durch Drogen am stärksten belasteten Flüsse Europas.

Im Rahmen einer Studie stellten italienische Forscher nun fest, dass der Sarno in jedem Liter Wasser 13 Nanogramm Kokain transportiert. Das Kokain und andere Drogen bzw. deren Metaboliten gelangen mit menschlichem Urin ins Abwasser.

Fische wie der europäische Aal nehmen die Droge auf - mit gravierenden Folgen. Das Kokain wirbelt den Hormonhaushalt der Tiere durcheinander. Die Werte des Stresshormons Cortisol sowie des Glückshormons Dopamin steigen, wie die Biologen der Universität Federico II von Neapel im "Journal of Fish Deseases" berichten.

Die Aale werden hyperaktiv. Weiters nehmen die Schleimzellen in der Haut ab. Gerade die Schleimabsonderung der Haut ist es aber, die es den Aalen ermöglicht, Krankheitserreger abzuhalten und passende Sexualpartner zu finden.

Der Europäische Aal gilt seit 1999 als vom Aussterben bedrohte Tierart. Aale schlüpfen in der Sargassosee, einem Teil des Atlantiks. Als winzige Glasaale kommen sie vor die Küsten und schwimmen dann die Flüsse hinauf. Die nach Jahren geschlechtsreif gewordenen Fische wandern zum Laichen wieder Tausende Kilometer in die Sargassossee.

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